zurück April 1932 ID: 193204004

Bruckner-Meldungen in Heft 7 der »Musik« XXIV:

Otto Steinhagen schreibt über die 9. Symphonie unter Furtwängler in Berlin:
   »Nicht so unmittelbar ist Bruckners Neunte dem Diesseitigen verbunden; doch die Umwege über das Jenseits, die dieser große Beschauliche liebt, haben nichts mit den abstrakt komplizierten Vorstellungen seiner Ausdeuter zu tun. Bruckners musikantische Jenseitsschilderungen sind aus seiner menschlich und religiös einfachen Sinnesart heraus derart naiv real, daß man ihnen am nächsten kommt, wenn man sie möglichst konkret und österreichisch erdhaft nimmt und dafür ein Verstehen aufbringt, daß mitten in der »weltabgewandten« und »himmlisch verklärten« Neunten ein irdisch prickelndes Scherzo am Platze ist. Diese Einsicht, die unmittelbar aus Furtwänglers Darstellung übersprang, verdanken wir seiner genialen Interpretierungskunst [...]« (*).

Oscar von Pander schreibt aus München:
   »Als Abschluß der Bruckner-Aufführungen brachte Franz Moißl aus Klosterneuburg die Erstaufführung der 1862/63 in Linz komponierten allerersten Sinfonie des Meisters, die bisher als verloren galt, aber im Stift Kremsmünster aufbewahrt war. Das Werk, das freilich noch die Spuren einer »Schularbeit« trägt - immerhin eines Schülers Anton Bruckner! - fand ebenso reges Interesse, wie die ausgezeichnete Wiedergabe der sogenannten »Nullten« Sinfonie in d-moll, die derselbe Dirigent aufführte und die schon eine starke Persönlichkeitsnote ihr eigen nennt.«
Eine weitere Bruckner-Aufführung [prov. WAB 86] brachten die Münchner Philharmoniker unter Jochum (**).

Max Tremmel berichtet von einer Aufführung der e-Moll-Messe durch den Passauer a cappella-Chor unter Kremhöller in Passau (***).

Für die Philharmonischen Konzerte in Teplitz wird die 6. Symphonie angekündigt [oder als aufgeführt gemeldet?] (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 193204004, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-193204004
letzte Änderung: Apr 20, 2023, 22:22