zurück November 1934 ID: 193411005

Aufführung der 6. Symphonie durch das Preßburger Symphonieorchester unter Jozef Vincourek in Preßburg (#).
 

Bruckner-Meldungen in Heft 2 der »Musik« XXVII:

In seinem Artikel über Gesichtsmasken bekannter Musiker erwähnt Walter Krieg auch zwei Exemplare der Brucknerschen Totenmaske (in der Sammlung des Wiener Rathauses und in der Musikabteilung der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin) (*).

Kurt Herbst schreibt über den deutschen Rundfunk:
   »Der Berliner Sender begann am 22. Oktober mit einem Anton-Bruckner-Zyklus. Otto Frickhoeffer zeigte sich hier bei der 1. Sinfonie als sehr feiner Bruckner-Interpret. Denn besteht die Brucknersche Art in der gewaltigen (Klang-)Fantasie des süddeutschen Menschen der in orchestralen Steigerungen gleichsam die Berggipfel erringt, um dann plötzlich in choralartigen Episoden überirdischen Gedanken nachzugehen, so hütete sich Frickhoeffer vor der üblichen Gefahr, diese Brucknerschen Steigerungen noch pathetisch steigern zu helfen, sondern war mit künstlerischem Erfolg darauf bedacht, die Gesamtlinie der musikalischen Entwicklung klar hervortreten zu lassen. Frickhoeffer gleicht hier sehr der Bruckner-Auffassung seines Kollegen Hans Rosbaud vom Frankfurter Rundfunk.« (**).

Alfred Burgartz erwähnt eine Aufführung der 9. Symphonie durch die Berliner Philharmoniker unter Furtwängler in Berlin (***).

Hans F. Redlich schreibt aus Mannheim:
   In einem Konzert des Reichsfliegerorchesters unter Schulz-Dornburg »[...] wurden die »vier Orchesterstücke« Anton Bruckners uraufgeführt [WAB 97 und Marsch WAB 96]. Die Stücke, die in einzelnen Momenten bereits die Klaue des Löwen verraten, im Ganzen genommen aber nur als Versuche eines noch im Puppenzustande befindlichen sinfonischen Talents zu werten sind, stammen aus dem Jahre 1864 [sic!]. Dem Genius Bruckners war auch zum größten Teil eine kirchenmusikalische Andacht in der St. Josephskirche gewidmet, in der Chordirektor Winter eine stimmungsvolle Aufführung der selten zu hörenden Bläsermesse e-moll leitete und außerdem auch noch eine Motette »Tota pulchra« aus Bruckners reifer Zeit zur Diskussion stellte. Franz Philipp umrahmte die Andacht mit seinem wundervollen Orgelspiel, das in eine gewaltige Improvisation mündete. Anschließend an diese Feier erfolgte die formelle Gründung der Mannheimer Ortsgruppe des Badischen Bruckner-Bundes (°).

»Das 4. Badische Bruckner-Fest des Bruckner-Bundes findet vom 8. bis 13. November in Pforzheim statt. Als Gastdirigent wurde Professor Franz Moissl gewonnen. Außerdem dirigieren Kapellmeister Leger-Pforzheim und Chordirektor Baumann-Pforzheim.« (°°).

»In Holland wurde die Nederlandsche Bruckner-Vereeniging gegründet; das Bruckner-Fest der Internationalen Bruckner-Gesellschaft wird im Jahre 1935 in den Niederlanden stattfinden.« (°°°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 193411005, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-193411005
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11