Johann Nepomuk Deschl, geboren am 10.9.1796 in Grein als Sohn des Steinmetzen Mathias Deschl und seiner Frau Maria, geb. Mühlberger, gestorben am 7.3.1845, beerdigt am 10.3.1845. Besuch der Linzer Präparandie, Gehilfenzeugnis 1813, Adjustierung 1818, Lehrerzeugnis 1826, Schullehrer in Kirchberg ab 1838. Sein Nachfolger war Johann Evangelist Krenner (1209/40).

Deschls Enkelin, Irmgard Skala geb. Deschl, Linz, überliefert ebenfalls, dass die Noten "im Besitz von Hr. Seiberl" waren (Notiz im Nachlass Zamazal "Sachbegriffe/Radio Bruckner" Nr. 102 (beim Verfasser)).

Die Vermutung ist berechtigt, daß das Kirchberger Requiem keine Komposition Bruckners ist, sondern von Johann Baptist Weiß stammt, der zur Familie Seiberl engere Kontakte hatte (er hatte z. B. Vinzenz Seiberl ein "Tantum ergo" von Anton Weiß geschenkt) und sicher auch Deschl [quasi aus einem Nachbardorf] kannte. In St. Florian ist die Abschrift eines Requiems von J. B. Weiß in Es-Dur für zwei Tenöre und zwei Bässe überliefert (SF I/115).
Das (verschollene) Autograph von Weiß könnte im Besitz Karl Seiberls gewesen sein; zudem hätte Josef Seiberl ein Requiem-Autograph Bruckners sicherlich wie seine anderen Bruckneriana an das Stadtmuseum Wels weitergegeben (1209/40f).

Im März 1978 hat eine Enkelin Deschls, Irmgard Skala (gest. 1996), Franz Zamazal berichtet, ihr Vater habe sich nach dem Tod Karl Seiberls erfolglos um das [Brucknersche?] Autograph des Requiems bemüht, das ihm Seiberl zugesprochen hatte (1209/43).