zurück 21.3.1886, Sonntag ID: 188603215

7. Philharmonisches Konzert unter Hans Richter mit Werken von Méhul (Ouvertüre »La chasse de jeune Henri«), Beethoven (3. Klavierkonzert, Solist Prof. Heinrich Barth aus Berlin (*a)) und Bruckners 7. Symphonie (*b).
Theodor Helm berichtet: Aber die eigentlichen Stammabonennten (darunter freilich viele als unmusikalisch bekannte reiche Leute, die nur um der lieben Mode Willen diese Concerte besuchen) nahmen schon nach dem ersten Satz – ohne nur das erhabene Adagio abzuwarten – in hellen Schaaren Reissaus, sodass das Finale vor arg gelichteten Bänken spielte. (*c).
     Zuhörer sind u.a. die Kritiker Kastner (**a), Königstein (**b), Hartmann (**c), Helm (**d), Paumgartner (**e), Puchstein [?] (**f), Hugo Wolf (**g), Dömpke (**h), Hanslick (**i), Frey (**j), Hirschfeld (**k) und Kalbeck (**l),
     ferner Gröber (**m), Deubler und Prälat Moser aus St. Florian (**n), Klose (**o)), Hruby [?] (**p), Johann Strauß (**q) mit Adele Strauß (**qq), Löwe (**r), Josef Schalk (**s), Goldschmidt (**t), Eckstein (**u), Grande (**v), Pius Richter (**w), Amand und Oddo Loidol (**x) und vermutlich der 1889 mit "rbt." signierende Kritiker (**y).
     Der Programmtext stammt von Josef Schalk (***a).
     Lorbeerkranz vom Wagner-Verein: »Dem deutschen Symphoniker, Meister Anton Bruckner, in Treue und Verehrung der Wiener akademische Wagner=Verein« (***b).

Nach dem Konzert wird Bruckner von Richter und Professoren des Konservatoriums beglückwünscht; er gibt Loidol Grüße nach Kremsmünster mit (°a).
     Beim unmittelbar (°b) folgenden Festbankett im Spatenbräukeller sprechen Hans Richter (°c) und Bruckner (°d).
     An der Feier nehmen auch Klose (°e), Löwe, Schalk, Paumgartner, Goldschmidt und Eckstein teil (°f).
     Hans Thornton (ein Universitätshörer Bruckners, überliefert am 1.12.1919 die Satzreihenfolge 1, 3, 2 und 4) und Alois Höfler gewinnen unterschiedliche Eindrücke von Bruckners Begabung als Redner (°g).
     Johann Strauß sendet ein Telegramm an Bruckner (°°).
     Bruckner signiert [später?] ein Autograph (auf der Rückseite einer Speisekarte: »Zur Erinnerung an den 21. März 1886 meinem hochedlen Gönner PT Dr. Theodor Helm. ABruckner.« (°°°a)
und den Klavierauszug der 7. Symphonie für Klose (°°°b).

Besprechung der 3. Symphonie [20.3.1886] im Utrechts Dagblad (#).

Die Linzer Zeitung meldet, daß der Gutenbergbund am 11.4.1886 ein Werk Bruckners [»Amaranths Waldeslieder«] aufführen wird:
   » * (Gesangverein »Gutenbergbund«.) Am 11. April findet im Redoutensaale das Gründungsconcert dieses Vereines statt [...] Das Programm wird [...] in der ersten Abtheilung [...] ferner eine Composition Anton Bruckners enthalten [...]« (##).

Gleiches meldet das Linzer Volksblatt Nr. 66 auf S. 2:
     » - Gesangverein "Gutenbergbund." Am 11. April findet im Redoutensaale das Gründungs=Concert dieses Vereines statt und wird dessen Reinertrag einem wohlthätigen Zwecke gewidmet. Das Programm wird [...] in der ersten Abtheilung [...] ferner eine Composition Anton Bruckners enthalten. [...]« (###).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188603215, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188603215
letzte Änderung: Mai 13, 2024, 13:13