Schreiben des Obersthofmeisteramtes an Bruckner:
Der Kaiser habe ihm mit Entschließung vom 8.7.1886 das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen und eine Personalzulage von 300 Gulden jährlich bewilligt, die vom 1.8.1886 an ausgezahlt werde. Unterschrift Hohenlohes.
»[Gedruckter Briefkopf:]
Von Seiner
kaiserlichen und königlich
Apostolischen Majestät
Obersthofmeisteramte
[ab hier handschriftlich:]
An
das Mitglied der Hofmusikkapelle,
Herrn Anton Bruckner.
Seine kaiserliche und königlich Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 8. Juli d. J. Ihnen das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens allergnädigst zu verleihen und eine Personalzulage jährlicher Dreihundert Gulden huldreichst zu bewilligen geruht.
Von diesem Allerhöchsten Beschlusse werden Sie unter Anschluß der Ordensdekoration und des Statutenbuches mit dem Beifügen in Ken[n]tniß gesetzt, daß Ihnen die Personalzulage jährlicher 300 Gulden beim k. k. Hofzahlamte [2. Seite:] vom 1. August d. J. an, flüssig gemacht wird [...]« (*).
Schreiben des Obersthofmeisteramtes an die Hofmusikkapelle:
Informiert über Ordensverleihung und Gehaltszulage. Der Bericht vom 1.7.1886 sei damit erledigt. Das Dekret liege bei. Unterschriften Westermayers und Bruckners (**).
Kalendereintragung Bruckners:
»Am 9. Juli v. Sr Durchlaucht Fürst Hohenlohe Franz Josef Orden überreicht circa - 1 Uhr.« (***).
[Wann genau?] Weitere undatierte Kalendernotiz [vermutlich mit der Ordensverleihung zusammenhängend, nach dem 21.3.1886]:
»Hohenlohe=Schillingsfürst Constantin, Fürst zu, erster Obersthofmeister Sr Majestät des Kaisers, kk wirkl geheimer Rath, Oberst sämmtl kk Leibgar[de]« [siehe auch »1886«] (***a).
Brief Bruckners an Herzogin Amalie von Bayern:
Dankt für ihr Eintreten bei Kaiser Franz Joseph. Gratulation zum Namenstag [10.7.1886] (°).
Brief Rudolf Weinwurms an Bruckner:
Gratuliert zur längst verdienten Auszeichnung (°°).
Die Neue Zeitschrift für Musik Nr. 28 verzeichnet auf S. 313 die Aufführung des "Te deum" in Karlsruhe [14.4.1886]:
"Aufführungen neuer und bemerkenswerther älterer Werke.
[...]
Bruckner, A., "Te deum". Karlsruhe, 3. Concert des Philharmonischen Vereins." (°°°).
[Bericht über die e-moll-Messe in Leipzig siehe 16.7.1886].
Datierung in Josef Schalks 4hdg. Klavierauszug der 8. Symphonie (1. Satz) (#).
Die Linzer Tages-Post Nr. 155 berichtet auf S. 4 von der Lehrerkonferenz am 7.7.1886:
" § Bezirks=Lehrerconferenz. Am 7. d. M. fand in Urfahr die jährliche Bezirks=Lehrerconferenz statt unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Bezirks=Schulinspectors Aigner, welcher zu seinem Stellvertreter den Herrn Schulleiter Reiter von Urfahr ernannte. [... Wolf, Eglauer, Hallek, Kaufmann, Wögerbauer, Oehlinger, Holzhaider, Sixtl ...] - Nachmittags fand in Stadlbauers Gastgartensalon eine sehr animirte musikalische Unterhaltung statt, welcher ein Großtheil der versammelten Lehrerschaft noch anzuwohnen in der Lage war. Herr Reiter hatte für exquisite Vorträge gesorgt, von welchen wir besonders die vortrefflichen Leistungen eines zahlreich besetzten Damenchores hervorheben. Es wurden zu Gehör gebracht: "Amaranths Waldeslieder" von Anton Bruckner, für Soli und Frauenchor arrangirt von Reiter, ferner [... Södermann, Mozart, Bargiel (Frl. Reiter und Erhard), Passerno und Hauser (Ulmann aus Traun, Violine), Klavierstücke, Männerchöre und Soloquartette] vervollständigten den gelungenen Abend, für welchen die Lehrerschaft dem Arrangeur gewiß Dank wissen wird." [keine Signatur] (##).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188607095, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188607095letzte Änderung: Dez 22, 2024, 12:12