Aktenvermerk »sodann ad acta 16.7.86 Poliakovits« auf dem Schreiben der Ordenskanzlei vom 10.7.1886 (*).
Kritische Bemerkungen von Graf Laurencin über das »Te deum« [am 10.1.1886] in der Neuen Zeitschrift für Musik 82 (1886) Nr. 29 auf S. 321:
»Wien.
I.
So lange musikalisch denkend - und dieser Zeitraum umfaßt mehr denn ein halbes Jahrhundert - weiß ich mich keines Concertprogramms symphonisch=orchestraler und gesanglicher Färbung zu erinnern, das klaffendere Gegensätze an einander gereiht hätte, als das dritte unserer diesjährigen "Musikvereins=Gesellschaftsconcerte." [... über Schubert und Schütz ... es] folgte aber - als vermeinter Gipfelpunct und Schlußstein des eben im Besprechungszuge begriffenen Concertes - ein Werk, das wohl jedem [sic] zum Rechtsprechen über dasselbe Berufenen in die bitterste, schwerste Verlegenheit setzt. [... Text bei 711/138, mit folgenden Korrekturen: "Te Deum" ... Bereiche allen immer ... hin Stückwerk ... jeden musiklogischen Kittes ... periodenweise ... Gemeinplatzesgebiete ... sinkendem ... Endeindruck ... betheiligte ... technisch=ungenauen ...] glaubte.
II.
[... über das Philharmonische Konzert ...] [Signatur:] Dr. Laurencin.
(Fortsetzung folgt.)« (**).
Im selben Heft auf S. 319 ein Bericht von Schucht über die Leipziger Aufführung der »Cdur-Messe« [recte: e-moll-Messe] am 3.7.1886:
»Correspondenzen.
Leipzig.
Concert des Riedel'schen Vereins am 3. Juli in der Peterskirche. [... weihevoller Abend ... Homeyer an der Orgel ... über die einzelnen Programmnummern ...] Der tapfere Verein hat sich auch das Verdienst erworben, zwei Sätze aus einem der Gegenwart entstammenden Werke vorzuführen: Das Gloria und Credo aus Bruckner's Cdur=Messe. Wahrhaft erhaben ertönten die Klänge des Gloria und das Deus pater omnipotens war von großartig ergreifender Wirkung. Leider schwächte aber das zu lang ausgesponnene Amen diesen Eindruck wieder und auch das nachfolgende Credo vermochte den vorigen Höhepunkt nicht wieder zu erreichen. [...] [Signatur:] Schucht.« (***).
Brief von Josef Schalk an Franz Schalk:
Über die Fahrt nach Bayreuth [24.7.1886]. "Du scheinst eben sehr wenig Zeit zum Briefschreiben zu haben. Prof. Bruckner scheint dies zu merken, er erwartet sich jedenfalls von dir eine Gratulation, so wie sie ihm zu Hunderten von hohe[n] u. niederen Personen zugekommen sind [zur Verleihung des Franz-Josephs-Ordens] [...] Ich habe bereits ein Zimmer für dich u. Löwe in Bayreuth bestellt. Ich wohne mit Zottmann zusammen [...]." (°).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188607165, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188607165letzte Änderung: Dez 13, 2024, 14:14