zurück 9.8.1886, Montag ID: 188608095

Das Bayreuther Tagblatt listet die Kranzspenden anläßlich Liszts Todes auf:
     »[...] Anton Bruckner, Lorbeerkranz: 'Dem großen Meister Franz Liszt' ...« (*).

Ein ähnlicher Bericht erscheint in der Wiener Allgemeinen Zeitung Nr. 2316 auf S. 2 des Abendblatts:
     "[Die Kränze für Liszt.] Bei den Leichenbegängnissen berühmter Männer füllen die Verzeichnisse der Kranzspenden manche Spalte der Blätter, es ist also wohl nur billig, daß auch anläßlich des Hinscheidens Liszt's die Liste dieser Liebesgaben nicht unerwähnt bleibe, die schon darum keine uninteressante Aufzählung ist, weil sie auch Aufschluss gibt über die Verehrung, deren sich der Meister allüberall erfreute. An der Spitze der Spender steht Königin Victoria von England. [... Auflistung, darunter Stradal, Goldschmidt ...] der Allgemeine Deutsche Musikverein; Anton Bruckner; "Liederkranz", Bayreuth; [...] An fünfzig prächtige Kränze ohne nähere Bezeichnung der Spender. Außerdem kamen noch viele Hunderte kleinerer Kränze." (*a).

Brief Karl Aigners (St. Florian) an Bernhard Deubler [offensichtlich nicht in St. Florian]:
    Berichtet von der Kirchenmusik der letzten Tage. Am Ignatiusfest [ca. 30.7.1886] habe P. Weidinger alles dirigiert ("riesig schnelle[s] Tempo"), Kerbler sei des Lobes voll. [... erwähnt: Primiz des Herrn Lehner mit Greith-Messe, Primiz von Simon Ledermüller in St. Martin mit Messe von Peter Piel und Einlagen von Löbmann, F. X. Witt und Karl Kempter unter Leitung Peter Leberbauers, gestriges Fest des Gesellenvereines (mit Bischof Anton Gruscha) [mit Ehrung von Ignaz Bruckner, vgl. Linzer Volksblatt vom 12.8.1886] mit Werken von Horak, Gänsbacher, Führer und Aiblinger, später noch Schubert und Mendelssohn), montags [= heute (?)] Fackelzug (Serenade mit Werken von Albert Becker und Beethoven).
     "Vorigen Freitag [6.8.1886] kam ganz unerwartet aus Beireuth H. Professor Bruckner, welcher aber nur einige Stunden hier verweilte und noch am selbigen Tage nach Steyer abreiste, indem er glaubte dem Stifte lästig zu fallen, da schon so viele Gäste zu den Feierlichkeiten angesagt waren. Ob Herr Bruckner am Augustinifest [28.8.1886] oder zu einer anderen Zeit wieder kommt, konnte er selbst nicht bestimmt sagen. Seine Sinfonie [8. Symphonie] muß ich jetzt 3mal abschreiben. Eine große Arbeit!"
    [... über den Sängerknaben Georg Grüll; am 28.8. Stehle-Messe; heute nach Wallern zur Primiz von G. Silber; Gratulation zum Dirigat der Mitterer-Messe [Salzburg 1.8.1886], eine Ehre auch für den Florianer Chor; von allen Mitgliedern, speziell Engelbert Lanz,  Grüße ...] (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188608095, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188608095
letzte Änderung: Mär 16, 2023, 20:20