Artikel Göllerichs im Deutschen Volksblatt Nr. 105, S.7f, über das Konzert vom 31.3.1889 und die Programmgestaltung des Wiener Akademischen Gesangvereins und die Vernachlässigung Bruckners (z.B. eines noch nie aufgeführten Chores mit Hörnern und Jodlern [»Abendzauber«, WAB 57]):
"Ueber den Wiener akademischen Gesangverein. [... über das unglücklich gewählte Programm ... Vernachlässigung herrlicher Werke ...] Wenn sich aber nun gar ein Verein die Mitwirkung unseres Hofopernorchesters gestatten darf und mit ihm nur lauter nichtige Phrasenwerke aufführt, so wird die Rührung ob der Unwissenheit, die solches Gebahren [sic] erkennen läßt, zum Aerger. Längstgeschriebene Werke Bruckner's sind zum Liedertafel=Archiv=Schlafe verdammt, darunter ein köstlich=eigenartiger Chor, der eine Scene an einem Gebirgs=See mit Hörnerklang, frischen Juchezern [sic] etc. schildert, ohne auch nur ein einziges Mal erklungen zu sein und man ist naiv genug, von diesem Meister unter solchen Umständen für den nächstbesten Liedertafel=Abend immer wieder neue Werke zu verlangen. [... über Lisztsche Chorwerke ... bittet um "ein echt nationales, kern=deutsches Programm!" ...]
[...] Wir glauben, es wäre besser, er selber [der WAGV] stellte das nationale Element in den Vordergrund und ließe Tschechen und Juden fahren! Diesem reinen Gedeihen, diesem einzig gesunden Wachsthume unserer studentischen Sänger=Gemeinschaft gelten unsere warmen und aufrichtigen Wünsche immerdar!
August Göllerich." (*).
Konzert des Wiener Akademischen Wagner-Vereins unter Josef Schalk in der Minoritenkirche mit Werken von Palestrina, Bach, Michael Haydn, Mozart, Liszt und Wolf und Bruckners »Locus iste« und »Ave Maria« [WAB 6] (**).
Als Gesangssolistin wirkt Frau Kaulich mit (**a).
Als Gesangssolistin wirkt Frau Kaulich mit (**a).
Das Linzer Volksblatt Nr. 91 meldet auf S. 2, daß Bruckner bei der Inthronisationsfeier im Neuen Dom [5.5.1889] Orgel spielen werde: " - Kirchenmusik bei der Inthronisations=Feier. Auf Wunsch des Pl. Tit. Ordinariates wird bei der Inthronisations=Feier, welche bekanntlich im Maria Empfängnis=Dome stattfindet, eine Vocal=Messe sammt den Einlagen im kirchlichen, aber neueren Style und ein instrumentiertes Te Deum zur Aufführung gelangen. Mit der Leitung wurde der Chordirigent des Mariä Empfängnis=Domes [Burgstaller] betraut. Unser Landsmann, der k. k. Hoforganist Professor Anton Bruckner in Wien, wurde zum Orgelspiel am Inthronisations=Feste geladen." (***).
Diese Information liefert auch das Neue Wiener Abendblatt Nr. 108 (Neues Wiener Tagblatt) auf S. 2:
" * (Zu den Inthronisationsfeierlichkeiten Bischof Doppelbauer's) wurde, wie man uns aus Linz meldet, auch Hoforganist Professor Anton Bruckner geladen, welcher seine Mitwirkung auf der großen Orgel des neuen Mariä Empfängniß=Domes zugesagt hat." (°).
" * (Zu den Inthronisationsfeierlichkeiten Bischof Doppelbauer's) wurde, wie man uns aus Linz meldet, auch Hoforganist Professor Anton Bruckner geladen, welcher seine Mitwirkung auf der großen Orgel des neuen Mariä Empfängniß=Domes zugesagt hat." (°).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188904195, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188904195letzte Änderung: Mai 12, 2024, 15:15