zurück 6.1.1891, Dienstag ID: 189101065

Brief Hugo Wolfs an Wilhelm Schmid in Tübingen:
    Die begeisternden Worte über Bruckner [und die 4. Symphonie] hätten ihn überrascht. Schmid müsse nun die ebenfalls bei Gutmann erschienene 7. Symphonie kennenlernen. Er, Wolf, habe Bruckner Schmids Brief vorgelesen. Auch Löwe habe sich über das Kompliment zum Klavierauszug sehr gefreut (*).

Das Deutsche Volksblatt Nr. 720 kündigt auf S. 7 das Konzert vom 25.1.1891 (mit der 3. Symphonie) an und bringt danach auf S. 7f eine Besprechung des Konzerts vom 28.12.1890 (mit dem Credo der f-Moll-Messe):
"Wiederholung der D-moll-Symphonie Anton Bruckner's.
     Wir haben neulich Gelegenheit gehabt, auf die Verdienste des Wiener akademischen Wagner=Vereines um die Sache Anton Bruckner's aufmerksam zu machen und heute sind wir in der angenehmen Lage, unseren Lesern von einem neuen Unternehmen dieses Vereines Mittheilung machen zu können, das beweist, daß der Verein auch in Hinkunft neben dem Schlachtruf "Hie Wagner", auch den "Hie Bruckner" nicht verstummen lassen will. In einer uns gestern zugekommenen Zuschrift heißt es nämlich:
     "Anton Bruckner's dritte Symphonie in D-moll (R. Wagner gewidmet), welche im vorletzten philharmonischen Concerte am 21. December 1890 den berichteten großen Erfolg gehabt hat, wird in einer vom Wiener akademischen Wagner=Vereine unter Leitung des k. k. Hof=Capellmeisters Hans Richter und Mitwirkung des philharmonischen Orchesters veranstalteten Musikaufführung am Sonntag, den 25. d. M., Mittags halb 1 Uhr, im großen Musikvereins=Saale zur Wiederholung gelangen. [... Parsifal-Vorspiel, Siegfried-Idyll ... Kartenverkauf ... (auch da fast alles durch Gesperrtdruck hervorgehoben!) ...] Vormerkungen auf Sitzplätze werden in obigen Handlungen schon jetzt entgegengenommen."
                                                       *
     Wir wollen bei dieser Gelegenheit gleichzeitig des letzten internen Abends dieses Vereines gedenken, dem wir leider nicht selbst beiwohnen konnten, der aber schon deshalb erwähnt werden muß, weil er Anton Bruckner wieder einen neuen Triumph bereitete.
     Der Verein führte nämlich das Credo aus Meister Bruckner's F-moll-Messe auf und glauben wir diesbezüglich seiner Sache einen Dienst zu erweisen, indem wir den Bericht Dr. Th. Helm's in der "D. Z." [Deutsche Zeitung vom 30.12.1890] unverkürzt zum Abdrucke bringen. Derselbe lautet:
     "Der gestern (Sonntag) im kleinen Musikvereinssaale veranstaltete Musikabend des Akademischen Wagner=Vereines gehört in jeder Richtung zu den gelungensten. [... (wie 30.12.1890): erwähnt werden die »feuereifrige Leitung« Josef Schalks, Beethovens Missa solemnis, F. Foll, Winkelmann, Friederike Mayer aus Graz, Herr und Frau Parger (Barger) und August Duesberg ... Text bei 1093/248 buchstabengetreu, mit folgenden Abweichungen des Originals: ... "nicht beischaffen konnte" ... wie Ein Mann ... Herr und Frau Parger ...]
Auch von Bruckner's Credo abgesehen, bot der Abend des Schönen viel. [... über die weiteren Programmnummern, Hugo Wolfs Genialität ... Beethovens Geister-Trio] vollendete harmonisch die Genüsse des Abends." (**).

Auf dieses Konzert weisen auch hin

»Die Presse« Nr. 6 auf S. 11: "(Concerte.) Anton Bruckner's dritte Symphonie in D-moll (R. Wagner gewidmet), welche im vorletzten Phillharmonischen Concerte vom 21. December 1890 den berichteten großen Erfolg gehabt hat, wird in einer vom Wiener akademischen Wagner=Vereine unter Leitung des k. k. Hofcapellmeisters Hans Richter und Mitwirkung des philharmonischen Orchesters veranstalteten Musikaufführung am Sonntag den 25. Jänner, halb 1 Uhr Mittags, im großen Musikvereinssaale zur Wiederholung gelangen. [... Parsifal-Vorspiel, Siegfried-Idyll ...]" (***)

und die Wiener Zeitung Nr. 4 auf S. 5 mit nahezu gleichem Wortlaut: "(Wiener akademischer Wagner=Verein.) Anton Bruckners dritte Symphonie in D-moll (Richard Wagner gewidmet), welche im vorletzten phillharmonischen Concerte vom 21. December 1890 den berichteten großen Erfolg gehabt hat, wird in einer vom Wiener akademischen Wagner=Vereine unter Leitung des k. k. Hofcapellmeisters Hans Richter und Mitwirkung des philharmonischen Orchesters veranstalteten Musikaufführung am Sonntag, den 25. d. M., Mittags 12½ Uhr im großen Musikvereinssaale zur Wiederholung gelangen. [... Parsifal-Vorspiel, Siegfried-Idyll ... Kartenvorverkauf ...]"(°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189101065, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189101065
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11