Über das Berliner Konzert schreiben in Wien auch
»Die Presse« Nr. 149 auf S. 2: " - Man telegraphirt uns aus Berlin: Im Concerte zu Ehren der Tonkünstler=Versammlung wurde gestern Bruckner's Tedeum unter der vortrefflichen Leitung von Ochs mit großem Erfolge aufgeführt. Bruckner, der aus Wien hiehergekommen war, wurde stürmisch gerufen und vielfach ausgezeichnet. Auch das Quartett Rosé erntete mit zwei Vorträgen reichen Beifall." (**),

das Fremdenblatt Nr. 149 auf S. 5:
Theater und Kunst.
[...]
     " -Man telegraphirt uns aus Berlin, 1. Juni: Im Konzert zu Ehren der Tonkünstlerversammlung wurde gestern Bruckner's "Tedeum" unter vortrefflicher Leitung von Ochs mit großem Erfolge aufgeführt. Bruckner, der aus Wien hierhergekommen war, wurde stürmisch gerufen und vielfach ausgezeichnet. Auch das Quartett Rosé erntete mit zwei Vorträgen reichen Beifall." (***)

und nahezu identisch das Illustrierte Wiener Extrablatt Nr. 149 auf S. 5:
"Theaterzeitung.
[...]
     Aus Berlin wird uns telegraphiert: Im Concert zu Ehren der Tonkünstler=Versammlung wurde gestern Bruckner's "Te Deum" unter der vortrefflichen Leitung von Ochs mit großem Erfolge aufgeführt. Professor Bruckner, der aus Wien hiehergekommen war, wurde stürmisch gerufen und vielfach ausgezeichnet. Auch das Quartett Rosé erntete mit zwei Vorträgen reichen Beifall." (°).

Brief von Max von Oberleithner an Ferdinand Löwe:
    Bruckner sei bei der Probe [des »Te deum«] am 28.5.1891 herzlichst empfangen worden. Die beifällig aufgenommene Aufführung [31.5.1891] - »nicht schlecht aber auch nicht sehr gut« - sei viel besser als die matte Generalprobe [am 29.5.1891] gewesen, jedoch habe ein großer Teil des Publikums wegen der Länge des gut dreistündigen Programms das Konzert zuvor verlassen. Bruckner sei sehr aufgeregt; daher führen sie nicht nach Köln, sondern über Dresden zurück. Die Tannhäuser-Aufführung am Samstag [30.5.1890] sei miserabel gewesen; Sucher sei wohl alkoholkrank. Weingartner scheine das Zeug zu einem guten Bruckner-Dirigenten zu haben und habe Aufführungen versprochen. Morgen werde die Verlagsangelegenheit [8. Symphonie bei Raabe und Plothow] geregelt (°°).