zurück ca. Anfang 1892 ID: 189200015

Artikel Richard Heubergers über die 1. Symphonie [am 13.12.1891] in der Neuen Musik-Zeitung 13 (1892) 1. Heft, S. 3:
»     [...] Manches Originelle, manche packende Einzelheit enthält dieser mit vollen Segeln einherstürmende erste Satz sicherlich. Wie Blitze fahren geniale Einfälle hernieder. Aber was sie beleuchten, ist die Oede umher. Oede, traurig, verlassen beginnt auch der zweite Satz. Allmählich entringt sich dem dahinbrütenden Orchester ein Tränenerguss. Auch diese Episode verrinnt in bohrender, thematischer Arbeit, aus welcher zuweilen wieder eine musikalische Blume aufblüht. Am geschlossensten, am wenigsten stockend ist das Scherzo geraten. Es hat daher auch am unmittelbarsten angesprochen. Die Orchestration der Symphonie ist überaus glänzend; manchmal etwas überladen und prunkend, aber stets voll Wohlklang. Wie bei seinem Orgelspiel, liebt Bruckner in seinem Orchester das Rauschende, Betäubende und tat darin meist des Guten zuviel [...]« (*).

Besprechung der 1. Symphonie durch Theodor Helm im Musikalischen Wochenblatt 23 (1892), S. 4f und S. 16f [siehe 31.12.1891 und 7.1.1892] (**).

Kritik über die 1. Symphonie in der Schweizerischen Musikzeitung 32 (1892) S. 4 (***).

Brief von Theodor Hämmerle an Max von Oberleithner:
     Die d-Moll-Messe könne man auch für die nächste Konzertsaison vergessen, wenn nicht bald der Klavierauszug erscheine. S. A. Reiß habe sogar Bestellungen aus Paris und Amerika unerledigt lassen müssen. Wenn sogar so berufene Schüler Bruckners wie Löwe sich so wenig engagierten, sei Bruckners mangelnde Anerkennung nicht verwunderlich (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189200015, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189200015
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11