zurück 24.3.1892, Donnerstag ID: 189203245

Das Musikalische Wochenblatt Nr. 13 berichtet auf S. 164 über die Aufführung des »Te deum« [am 20.12.1891]:
"                                            Wien.
                     (Fortsetzung.)
     Von den Gesellschaftsconcerten, die bekanntlich seit vorigem Jahre wieder Hr. Gericke dirigirt, haben bisher vier stattgefunden [...] Im zweiten Concert concentrirte sich das Hauptinteresse auf die mächtige Schlussnummer: Bruckner's "Te Deum", das kaum in Berlin enthusiastischer aufgenommen worden sein kann. Und der hinreissende Eindruck, sich in immer von Neuem wiederholten stürmischen Hervorrufen des Componisten kundgebend, ging diesmal fast ausschliesslich von dem apostolischen Feuer der Tondichtung selbst aus, die Wiedergabe war keineswegs musterhaft, vor Allem fehlte jener Zug und Schwung, zu welchem Hans Richter bei der letzten hiesigen Aufführung des Werkes (1888) die Chorsänger zu begeistern wusste. [... über die anderen Werke und (günstiger) über das dritte Konzert ...]
               (Fortsetzung folgt.)
[Signatur am 7.7.1892]: Dr. Theodor Helm." (*).

Das Linzer Volksblatt Nr. 69 meldet auf S. 2, daß auch Bruckner für die Zwecke der Internationalen Theater- und Musik-Ausstellung gewonnen wurde: "     – Internationale Ausstellung für Musik= und Theaterwesen. Aus Wien wird uns mitgetheilt: Das Musik=Comité der internationalen Ausstellung für Musik= und Theaterwesen hat sich unter anderem an nachfolgende Componisten und Meister=Dirigenten gewandt, um sie für die Zwecke der Ausstellung zu gewinnen: Brahms, Bruch, Bruckner, Bülow, Cowen, Dvorak, Fuchs, Goldmark, Grieg, Levi, Mascagni, Massenet, Mottl, Rubinstein, Saint-Saens, Schuch, Sgambati, Svendsen, Sullivan, Tschaikowsky und Verdi. Der größte Theil der genannten Meister hat bereits in liebenswürdigster Weise zugesagt, je ein Concert in der Musikhalle zu dirigiren. Bei den Componisten=Concerten wird das Programm immer nur die Werke eines Meisters enthalten, während die Meister=Dirigenten die hervorragendsten Compositionen der Classiker und Zeitgenossen an der Spitze des Symphonie=Orchesters interpretieren werden. Was das letztere betrifft, so wurde bei der Zusammenstellung desselben so sorgfältig und anspruchsvoll zuwerke gegangen, daß dieser Instrumentalkörper jeder künstlerischen Aufgabe sich gewachsen zeigen dürfte." (**).

Das Konzert vom 27.3.1892 (mit dem »Ave Maria«) [WAB 6] wird angekündigt

in der »Presse« Nr. 84 auf S. 11:
"     Das Concert des Wiener akademischen Gesangvereins, dessen Reinerträgniß den Nothleidenden im Erzgebirge zufließt, findet Sonntag den 27. d. Mittags halb 1 Uhr, im großen Musikvereinssaale unter Mitwirkung von [... Geza Zichy, Henriette Standthartner, Franz Neidl, Anton Schittenhelm, Damenchor, Hofopern-Orchester ...] statt. Zur Aufführung gelangen: [... Beethoven, Schubert/Heuberger ...]; Wagner: "An Weber's Grabe"; Bruckner: "Ave Maria", [... Grieg, Zichy (dirigiert selber). Die Leitung der anderen Chöre ruht] in Händen des Chormeisters Professor Raoul Mader. [... Kartenverkauf ...]" (***),

im Fremdenblatt Nr. 84 auf S. 13:
     " - Das Konzert des Wiener akademischen Gesangvereines, dessen Reinerträgniß den Nothleidenden im Erzgebirge zufließt, findet Sonntag den 27. März Mittags halb 1 Uhr im großen Musikvereinssaale unter Mitwirkung von [... Geza Zichy, Henriette Standthartner, Franz Neidl, Anton Schittenhelm, Damenchor, Hofopern-Orchester ...] statt. Zur Aufführung gelangen: [... Beethoven, Schubert/Heuberger, Wagner "An Webers Grabe",] Bruckner: "Ave Maria", [... Grieg, Zichy (dirigiert selber). Die Leitung der anderen Chöre ruht] in Händen des Chormeisters Professor Raoul Mader. [... Kartenverkauf ...]" (°)

und etwas knapper in der Wiener Zeitung Nr. 69 auf S. 3:
"     Der Wiener akademische Gesangverein veranstaltet am Sonntag, den 27. d. M. [...] Zur Aufführung gelangen: [... Beethoven, Schubert/Heuberger ...];  Wagner "An Webers Grabe"; Bruckner: "Ave Maria"; [...]" (°°).

(Familienabend des Wiener Männergesangvereins unter Leitung von Eduard Kremser im Sofien-Saal (°°°)).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189203245, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189203245
letzte Änderung: Feb 21, 2023, 10:10