zurück 28.5.1892, Samstag ID: 189205285

Aufführung des »Germanenzugs« durch den Wiener Akademischen Gesangverein unter Raoul Mader bei der Frühlingsliedertafel im Volksgarten (*).
Es erklingen außerdem Werke von Richard Wagner (Schlachthymne aus »Rienzi«), J. F. Hummel (Männerchor »Fragen«), R. Heuberger (»Lied fahrender Schüler«), Ign. Machanek (»Das Herz am Rhein«, Baritonsolo: Heissenberger), Liszt (Männerchor »Nicht gezagt«), Raoul Mader (Zwei Landknechtslieder, eines orchestriert von Dr. J. Neubauer), Jos. Pommer (Zwei Volkslieder: »Wann i mei Dirndl halsen tua«, »Gestern auf die Nacht«) und Franz Abt (»All-Deutschland«) (*a).
Bruckner ist anwesend und wird bejubelt (*b).

Das Deutsche Blatt Brünn Nr. 42 erwähnt im Bericht über das Konzert vom 25.5.1892 auf S. 5, daß Bruckner das Konzert besucht hat:
     "Der Brünner Männergesangverein in Wien.
Am 25. Mai fand in der Theater= und Musik=Ausstellung in Wien das Concert des Brünner Männergesangvereines statt. Die Tonhalle war recht gut gefüllt und die Brünner Sänger wurden herzlich begrüßt, als sie das Podium betraten. [... über den Verlauf des Konzerts, Programm wie im letzten Konzert, darunter Werke von Kremser, Debois und Kirchl, Otto Kitzlers Leitung ...] Die Wiener Chormeister, deren Werke vom Brünner Vereine vorgetragen wurde [sic], waren vollzählig am Platze erschienen. Auch Meister Anton Bruckner beehrte die Aufführung mit seinem Besuche, ohne daß (unbegreiflicher Weise) ein Chor dieses großen Tondichters gesungen worden wäre. [... über die Solisten ...]
     Eine gemüthliche Zusammenkunft im Pratergasthause "zum Hirschen" hielt die Theilnehmer an diesem gelungenen Abende noch lange beisammen." [keine Signatur] (**).

Brief Josef Schalks an Franz Schalk:
    Am 12.6.1892 veranstalte der Wagner-Verein ein Konzert unter Josefs Leitung mit dem sonst von Grädener dirigierten Ausstellungsorchester. Gespielt würden Werke von Wagner, Wolf, Liszt und Bruckners 4. Symphonie. Mit Bruckners Gesundheit stehe es nicht gut (***).

Vermerk "Gn D. | 1892 Mai 28 (125) | 39.707" in einer Violinstimme der 8. Symphonie. Vermutlich das Datum der Katalogisierung oder des Zugangs des Widmungsexemplares der Partitur der 8. Symphonie und eines Stimmensatzes in die kaiserliche Fidei-Kommis-Bibliothek (°).

The Buffalo Enquirer Nr. 14 erwähnt auf S. 3 in der 4. Spalte in seinem Bericht vom Mai-Festival auch das "Te deum" [26.5.1892]:
"        MUSIC AND DRAMA.
Light Operatic Entertainments Are Now the Popular Thing.
CINCINNATI MUSIC FESTIVAL.

[...]
     Buffalo was not favored with a music festival this spring [...]. Cincinnati has had biennial music festivals ever since 1873, nearly 20 years. [...]. Though the chorus this year was smaller than that of 1890 it was more efficient. According to the official list it numbered 353 voices, distributed as follows: Sopranos 140, contraltos 106, tenors 39, basses 68. While not as well balanced as could have been desired, the result is said to have been satisfying on the whole.
     The orchestra was Thomas' Chicago Orchestra, augmented by Cincinnati musicians to the number of 113. [... Solisten, 24.5.1892 "Paulus" ...]. Among the numbers given on other evenings were Dvorak's "Requiem," Anton Bruckner's "Te Deum" and a cantata by Albert Becker.
     [... fast 4000 Besucher am 24.5.1892 ...]." (°°).

(In einem Konzert im Rahmen der Musik-Ausstellung wird unter Grädeners Leitung die 1. Serenade von Brahms gespielt (°°°)).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189205285, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189205285
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11