zurück 8.9.1892, Donnerstag ID: 189209085

Brief Bruckners an Cyrill Hynais (in Steyr geschrieben):
"              Liebster Freund!
Obenaus wird Ihnen nie einen sicheren Copisten empfehlen. [nachträglich eingefügt: Dr] H. Hans Richter kan[n] dieß thun – in der Hofoper existirt ein solch prächtiger Mann.
Der Psalm gehört H. Eberle. Beiliegend zehn Gulden. Die früheren zehn Gulden wollen Sie der Ausstellung aufrechnen, u mir einmal in Wien retourniren.
[2. Seite:]
Wegen Gesellschafts-Concert will ich mich nicht hinein mischen, u. müßte H. Gutmann selbst mit Gericke conferiren. Mir Alles recht. Mit Gruß u Kuß, edler Helfer in der Noth!
          Ihr
               Brucknermp
Steyr, 8. Sept. 1892." (*).
 
Der zugehörige Umschlag:
Recto:
Links unten Poststempel "STEYR 18/8 | 4 - N | 92" und Einschreiben-Marke "R | Steyr | No 316". Handgeschriebener Text: "Sr Wohlgeboren | Herrn Cyrill Hynais, Mu- | sikmeister u Tonkünstler | in | Wien | 5. Bezirk, Hunds- | thurmerstraße 12.".
Verso:
Poststempel Wien "WIEN| 19.8.92 | 8 V". Bleistiftnotizen von fremder Hand [vermutlich von Hynais]: " 5 T. nach N Horn | tr. im Baß. | 4 T. vor R Horn 3/4 (und ganze Note h' mit Auflösezeichen)" (*a).
[siehe die Anmerkung]
 
Der Wiener Musikbrief im Musikalischen Wochenblatt Nr. 37 auf S. 455 geht auch auf die »Populären Symphonieconcerte« ein, bei denen auch Symphonien Bruckners [4. Symphonie am 15.6.1892, 3. Symphonie am 9.7.1892] aufgeführt wurden:
»  Von der Internationalen Musik- und Theater-Ausstellung.
     Während wir armen Wiener Musikreferenten sonst immer nach glücklich beendigter "Saison" in die Berge eilen konnten, [...], winkte uns heuer keine solch erfrischende und kaum zu entbehrende Unterbrechung der kritischen Berufsarbeit. [... über das enorme Angebot der Ausstellung (über 7000 Objekte, leider ohne Oesterleins Wagner-Sammlung) mit Autographen und anderen Pretiosen ... über die Konzerte (Festkonzerte und Populäre Konzerte) ... Ausstellungsorchester überraschend gut (Pauke und Blech zu laut), mit ständiger Steigerung ...], sodass es heute, Ende August, etwa vier Monate seit seiner Zusammenstellung, auf einer Höhe technischer Fertigkeit und geistiger Reife steht, welche ihm selbst die Wiedergabe Bruckner'scher Symphonien oder Liszt'scher Symphonischen [sic] Dichtungen, ja sogar des in seiner kühnen Polyphonie so ungemein heiklichen "Meistersinger"-Vorspiels Wagner's nicht mehr unerreichbar scheinen lässt. [... Grädener dirigierte nicht alle Konzerte...]
                               (Fortsetzung folgt.)
[Signatur einer Anmerkung am 29.9.1892 und des letzten Teils am 10.11.1892:]
                         Dr. Th. Helm.« (**).


[nicht vor dem 8.9.1892, auch die Jahre bis 1935 sind denkbar]
Notiz Karl Aigners auf einer Partiturskizze zum Finale der ersten Fassung der 8. Symphonie [also vor 10.8.1887]: "Dr. Ant. Bruckners Handschrift / St. Florian, 8. Septb. / Karl Aigner" (***).

 

 
Das Grazer Volksblatt Nr. 205 veröffentlicht als sechsseitige Beilage den Jahresbericht des Cäcilien-Vereins Seckau mit einer Bruckner-Aufführungsmeldung [vermutlich 26.8.1891 [WAB 6] gemeint]:
"Jahres=Bericht des  Diöcesan=Cäcilien=Vereines Seckau pro 1891. [...] I. Chor der Hof= und Domkirche in Graz. [...] 4. Novitäten. a) Messen [J. Gruber, Palestrina]. b) Motetten: [...] 'Ave Maria' von Bruckner." (°).
 


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189209085, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189209085
letzte Änderung: Jul 06, 2023, 6:06