zurück 22.10.1893, Sonntag ID: 189310225

Aufführung der 8. Symphonie unter Vladimir Labler im 163. Konzert des Musikvereins im städtischen Redoutensaal in Olmütz (*).
Das Orchester setzt sich aus "Mitgliedern der Theatercapelle, der Militärcapelle und einer ansehnlichen Zahl von Dilettanten" zusammen (*a) und ist aus 90 Musikern gebildet (*b).

Telegramm des Musikvereins Olmütz an Bruckner [Vorgedrucktes in Spitzklammern, alle Eintragungen handschriftlich, keine Stempel oder bedruckten Papierstreifen]:
»<TELEGRAMM No> 1391 <an> Anton Bruckner Wien 1 Hessgasse 7
[Notiz links:] Ol [/] 117 [/] 22/10 6 45
[mittig:] <Von> Olmütz [...]
[rechts:] 6 <Uhr> 45 <Min.> N<Mittag>
<Text.> Achte Symphonie vor ausverkauftem Hause aufgeführt, glänzende Ausführung unter Leitung des Musikdirectors Wladimir Labler. Grossartiger Erfolg, Stürmischer Beifall. Unseren Glückwunsch = Musik Verein in Olmütz.« (**).

Beim Hochamt um 10 Uhr in der Votivkirche erklingen eine Messe von Gottfried Preyer, Bruckners »Locus iste« als Graduale und ein Offertorium von F. X. Witt (***).

Artikel über die Berliner Aufführung der 3. Symphonie [am 16.10.1893] im Alpen-Boten Nr. 85 auf S. 4:
"                Verschiedenes.
(Ein neuer Triumph Bruckners.)
Man telegraphirt der Deutschen Zeitung aus Berlin: Bruckners dritte Symphonie (D-moll) hat bei der ersten hiesigen Aufführung im letzten philharmonischen Concerte unter Kapellmeister Hermann Levis Leitung einen glänzenden Erfolg errungen. Wie populär Ihr geniale Wiener Meister in Berlin bereits ist, beweist die interessante Thatsache, daß die Aufführung der D-moll-Symphonie auf besonderen Wunsch des Publicums stattfand, welches von Bruckner durchaus eine neue ganze Symphonie hören wollte, während die Concertleitung nur das Adagio einer schon gehörten (Der Siebenten in E) zu wiederholen gedachte." (°).

In der Neuen Freien Presse Nr. 10477 erscheint auf S. 25 ein Inserat, nahezu gleichen Wortlauts wie jenes vom 7.9.1893:
"Clavier, Harmonie=Lehre, Contrapunkt, Fuge, Compositionslehre unterrichtet nach Methode der berühmten Professoren Schmitt, Krenn, Bruckner (Conservat.) ein mit glänzenden Referenzen über Unterrichtserfolge versehener Meister. Vorbereitung für Conservatorium und Staatsprüfung. Honorar mäßig. Unter "Musikalische Bildung" a. d. Ank.=Bur. d. Bl. 56595-4" (°°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189310225, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189310225
letzte Änderung: Jul 14, 2023, 10:10