zurück 9.1.1896, Donnerstag ID: 189601095

Mehrere Zeitungen kündigen das Konzert vom 12.1.1896 (mit dem »Te Deum«) an:
 
das Deutsche Volksblatt Nr. 2520, Morgenausgabe, auf S. 7: "     – Das zweite ordentliche Gesellschaftsconcert findet Samstag [sic], den 12. d. M., um halb 1 Uhr Mittags, statt. In demselben werden zur Erinnerung an den berühmten Dirigenten und Gründer des Singvereines Herbeck's „Tanzmomente” zur Aufführung gebracht und vier der schönsten Chöre von Brahms, darunter zwei Frauenchöre mit Begleitung von Harfe und Hörnern, wiederholt. Das Concert wird mit einer von F. Mottl bearbeiteten Ouverture von J. Ph. Rameau eingeleitet und mit A. Bruckner's mächtigem Tedeum geschlossen." (*),
 
die Deutsche Zeitung Nr. 8630 auf S. 6 (für »11.1.1896«):  "     – Das zweite ordentliche Gesellschaftsconcert findet Samstag den 11. d., um halb 1 Uhr Mittags statt. In demselben werden zur Erinnerung an den berühmten Dirigenten und Gründer des Singvereines Herbeck's „Tanzmomente” zur Aufführung gebracht und vier Chöre Brahms', darunter zwei Frauenchöre mit Begleitung von Harfe und Hörnern, wiederholt. Das Concert wird mit einer von F. Mottl bearbeiteten Ouverture von J. Th. [sic] Rameau eingeleitet und mit A. Bruckner's mächtigem Tedeum geschlossen." (**),

das Illustrierte Wiener Extrablatt Nr. 8 auf S. 5:
"     * Das zweite ordentliche Gesellschafts=Concert findet Sonntag, den 12. Jänner, um halb 1 Uhr Mittags statt. In demselben werden zur Erinnerung an den berühmten Dirigenten und Gründer des Singvereins Herbeck's „Tanzmomente” zur Aufführung gebracht und vier der schönsten Chöre Brahms', darunter zwei Frauenchöre mit Begleitung von Harfe und Hörnern wiederholt. Das Concert wird mit einer von F. Mottl bearbeiteten Ouverture J. Ph. Rameau’s eingeleitet und mit A. Bruckner's „Tedeum“ geschlossen." (***),

die Neue Freie Presse Nr. 11270 auf S. 6:
"     – Das zweite ordentliche Gesellschafts=Concert findet Sonntag den 12. d. um ½ 1 Uhr Mittags statt. In demselben werden zur Erinnerung an den berühmten Dirigenten und Gründer des Singvereines Herbeck's „Tanzmomente” zur Aufführung gebracht und vier der schönsten Chöre Brahms', darunter zwei Frauenchöre mit Begleitung von Harfe und Hörnern, wiederholt. Das Concert wird mit einer von F. Mottl bearbeiteten Ouvertüre von J. Ph. Rameau eingeleitet und mit A. Bruckner's Tedeum geschlossen." (°),

das Neue Wiener Journal Nr. 793 auf S. 6:
"     * Das zweite ordentliche Gesellschafts=Concert findet Samstag [sic] um halb 1 Uhr Mittags statt. In demselben werden zur Erinnerung an den berühmten Dirigenten und Gründer des Singvereins Herbeck's „Tanzmomente” zur Aufführung gebracht und vier der schönsten Chöre von Brahms, darunter zwei Frauenchöre mit Begleitung von Harfe und Hörnern, wiederholt. Das Concert wird mit einer von F. Mottl bearbeiteten Ouverture von J. Ph. Rameau eingeleitet und mit A. Bruckner's mächtigem Te Deum geschlossen." (°°)

und "Die Presse" Nr. 8 auf S. 11:
"    – Concerte. Morgen (Donnerstag) findet der vierte Kammermusik=Abend des Quartetts Hellmesberger statt. – Das zweite ordentliche Gesellschaftsconcert findet Sonntag den 12. Jänner, um ½1 Uhr Mittags, statt. In demselben werden zur Erinnerung an den berühmten Dirigenten und Gründer des Singvereins Herbeck's „Tanzmomente” zur Aufführung gebracht und vier der schönsten Chöre von Brahms, darunter zwei Frauenchöre mit Begleitung von Harfe und Hörnern, wiederholt. Das Concert wird mit einer von F. Mottl bearbeiteten Ouverture von J. Ph. Rameau eingeleitet und mit A. Bruckner's mächtigem Tedeum geschlossen. – [...]." (°°°).

Das Musikalische Wochenblatt Nr. 3 erwähnt auf S. 33 (»Wiener Musikbrief«) die (»bevorstehende«) Aufführung der 4. Symphonie [am 5.1.1896]:
"[...]
     Von den Philharmonischen Concerten haben, indem ich dieses schreibe, bisher vier stattgefunden. Wenn aber den Lesern diese Zeilen zu Gesicht kommen, hat sich bereits ein fünftes Philharmonisches Concert den Vorigen angereiht, und zwar Eines mit besonders interessantem Programm: soll doch in demselben A. Bruckner's blühende Romantische Symphonie (No. 4, Esdur) zum ersten Male vor dem Stammpublicum dieser Concerte erscheinen und gleichzeitig Richard Strauss' sensationelle Humoreske "Till Eulenspiegel's lustige Streiche" ihr erste Aufführung in Wien erleben! Es werden also in diesem Concert zwei diametral auseinander gehende Richtungen der modernen Instrumentalmusik vollgiltig vertreten sein. [...]."
                           (Fortsetzung folgt.)" [Signatur am 3.9.1896: "Dr. Theodor Helm."] (#)

und auf Seite 35 (»Concertumschau«) die Aufführung der 8. Symphonie am 18.12.1895:
"     Dresden. 2. Nicodé-Conc. m. der Chemnitzer Städt. Cap. am 18. Dec.: 8. Symph. v. Bruckner, Ouvert. zum "Fliegenden Holländer" v. Wagner, Claviervorträge der Frau Carreño (Emoll-Conc. u. Asdur-Polon. v. Chopin)." (##).

Hanslick beschränkt sich in der Neuen Freien Presse (°) auf Seite 1f in seinem Konzertbericht vom 5.1.1896 (mit der 4. Symphonie) auf die bloße Erwähnung:
"                      Philharmonische Concerte.
     Ed. H. In den beiden letzten Philharmonie=Concerten bekamen wir zwei Novitäten zu hören: ein Clavierconcert von E. Schütt und eine symphonische Dichtung von Richard Strauß: "Till Eulenspiegel's lustige Streiche." Beide haben Interesse erregt und lebhaften Beifall geerntet; eine bleibende Bereicherung des Concert=Repertoires dürften sie schwerlich bedeuten. [... über Schütts Klavierkonzert ...].
     Das folgende (fünfte) Concert begann mit einer der schönsten Symphonien von Mozart, der dreisätzigen in D-dur. [... Tempi zu schnell ...]. Die Symphonie wurde so stürmisch und anhaltend applaudirt, daß wir uns der Empfindung nicht erwehren konnten, es stecke eine kleine anticipirte Demonstration darin. War es doch vorauszusehen, daß zwei nachfolgende Nummern allermodernsten Styles einen organisirten Beifallssturm entfesseln würden, und da mochte doch die Majorität des Publicums ihren Mozart nicht allzu schmerzlich  von den Herren Richard Strauß und Bruckner geschlagen wissen. [... Mendelssohn, "Till Eulenspiegel"   ]
     [... spöttische Bemerkungen über Äußerungen Hauseggers ("Musik als Ausdruck") – lieber "Musik als Musik"! ...über die Instrumentation ("Virtuose der Mache") ...]
     [... Hans Richter, Tschaikowskys Pathétique ...]. Wir haben das wunderliche Werk auch zum zweitenmal gern gehört; es ist doch Seele darin, nicht bloßer Witz. Auch eine der durch ihre erhabene Länge berühmten Bruckner'schen Symphonien kam neuerdings zur Aufführung. Diesmal war es "Die Romantische" in Es-dur. Nachdem sie bereits dreimal in Wien gespielt worden ist, darunter zweimal unter Hanns Richter, so dürfen wir wol heute an ihr respectvoll vorübergehen.
     Unter den jüngsten bekannten Wiederholungen im philharmonischen Programm fiel uns das Vorspiel zu "Parsifal" auf. [... im Konzert unpassend ... über Religiosität in Wagners Werken und ihre Exegeten ... ]. Ich gehöre nicht zu den Intimen Wagner's, dennoch thut es mir in der Seele weh', wenn ich ihn in der Gesellschaft seh'. " (###).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189601095, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189601095
letzte Änderung: Nov 29, 2023, 15:15