Im Feuilleton der »Presse« Nr. 50 auf S. 1f äußert sich Robert Hirschfeld über Bruckner als Symphoniker [4. Symphonie am 5.1.1896 gemeint?] und über das »Te Deum« [am 12.1.1896]:
» Aus dem Concertsaal.
Philharmoniker. – Gesellschafts-Concerte.
Anton Dvorak hat Amerika mit einer Symphonie "Aus der neuen Welt" verlassen. [... "Mestizen=Symphonie" ... "Manche Themen scheinen leibhaftige Nigger" ... amerikanisches Meeting, eher eine Rhapsodie ...]. Ob Beethoven, Schumann, Brahms oder Bruckner – ihre Symphonien sind ohne Ausnahme jedesmal ihr tönendes, zur erhabensten Kunstäußerung gesteigertes Ich. Dvorak hat aber in dem E-moll-Meeting sich seines Ichs nur kunstreich entledigt. [... Lob für die Aufführung (Dvorak war anwesend) ... Busoni mit Rubinstein-Konzert ... Beethoven ...].
Aehnlich rettete Brahms' Concert für die Violine des dritte Gesellschafts=Concert. Der neue Gesellschafts=Dirigent Richard v. Perger wurde von uns ohne Vorurtheil mit aller Sympathie begrüßt und nach seinen ersten Proben mit jene [sic] Nachsicht behandelt, welche ein Neuling in einer verantwortungsvollen Stellung beanspruchen darf. Wir sahen ihm also das zweite Gesellschaftsconcert mit der unnöthigen und auch recht nüchternen Aufführung der rasch veralteten Herbeck'schen "Tanzmomente" und dem matten Vortrage des Bruckner'schen "Tedeum" nach – wir schwiegen. Das dritte Concert zeigte Herrn v. Perger aber auf noch bedenklicheren Abwegen. [... Tadel für Pergers Berufung von Rotterdam und die Programmpolitik ... Massenet: "künstlerisches Verbrechen" ... von Händel nur ein Fragment - Wunsch: z. B. Bach-Kantaten (komplett!) ... nach Richtungsänderung wird Perger] zur Liebe des Singvereins auch das Vertrauen der Kunstfreunde wieder gewinnen. Dr. Rob. Hirschfeld.« (*).
» Aus dem Concertsaal.
Philharmoniker. – Gesellschafts-Concerte.
Anton Dvorak hat Amerika mit einer Symphonie "Aus der neuen Welt" verlassen. [... "Mestizen=Symphonie" ... "Manche Themen scheinen leibhaftige Nigger" ... amerikanisches Meeting, eher eine Rhapsodie ...]. Ob Beethoven, Schumann, Brahms oder Bruckner – ihre Symphonien sind ohne Ausnahme jedesmal ihr tönendes, zur erhabensten Kunstäußerung gesteigertes Ich. Dvorak hat aber in dem E-moll-Meeting sich seines Ichs nur kunstreich entledigt. [... Lob für die Aufführung (Dvorak war anwesend) ... Busoni mit Rubinstein-Konzert ... Beethoven ...].
Aehnlich rettete Brahms' Concert für die Violine des dritte Gesellschafts=Concert. Der neue Gesellschafts=Dirigent Richard v. Perger wurde von uns ohne Vorurtheil mit aller Sympathie begrüßt und nach seinen ersten Proben mit jene [sic] Nachsicht behandelt, welche ein Neuling in einer verantwortungsvollen Stellung beanspruchen darf. Wir sahen ihm also das zweite Gesellschaftsconcert mit der unnöthigen und auch recht nüchternen Aufführung der rasch veralteten Herbeck'schen "Tanzmomente" und dem matten Vortrage des Bruckner'schen "Tedeum" nach – wir schwiegen. Das dritte Concert zeigte Herrn v. Perger aber auf noch bedenklicheren Abwegen. [... Tadel für Pergers Berufung von Rotterdam und die Programmpolitik ... Massenet: "künstlerisches Verbrechen" ... von Händel nur ein Fragment - Wunsch: z. B. Bach-Kantaten (komplett!) ... nach Richtungsänderung wird Perger] zur Liebe des Singvereins auch das Vertrauen der Kunstfreunde wieder gewinnen. Dr. Rob. Hirschfeld.« (*).
Das Musikalische Wochenblatt Nr. 9 meldet auf S. 120 (»Aufgeführte Novitäten«) die Aufführung der 5. Symphonie in Budapest [am 18.12.1895] unter Richard Strauss [recte: Ferdinand Löwe]:
"Bruckner (A.), 5. Symph. (Budapest, 3. Philharm.Concert [Strauss a. München].)" (**).
"Bruckner (A.), 5. Symph. (Budapest, 3. Philharm.Concert [Strauss a. München].)" (**).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189602205, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189602205letzte Änderung: Dez 21, 2023, 17:17