zurück 23.4.1896, Donnerstag ID: 189604235

Der Alpenbote Nr. 33 berichtet auf S. 3 von Bruckners Gesundheitszustand und erwähnt, daß Bruckner Taufpate Anton Zachhubers sei:
"                 Oertliches.
[...]
    (Dr. Anton Bruckner) ist, wie aus einem seiner Brief an Herrn Regenschori Bayer hervorgeht, in letzterer Zeit wieder meistens zu Bett. Er bemerkte in diesem Schreiben [17.4.1896], man möge es entschuldigen, wenn er an ihn gelangende Briefe nicht beantworte, da er dies wegen seines leidenden Zustandes gegenwärtig nicht im Stande sei. Anschließend hieran spricht er dem Herrn Regenschori und allen MItwirkenden seinen wärmsten Dank aus für die gelungene, würdige Aufführung seiner D=Messe am Ostersonntage. Wie Herr Dr. Bruckner trotz seiner erschütterten Gesundheit in gemüthvoller Weise noch regen Antheil nimmt an dem Geschicke seiner Mitmenschen und Freunde erhellt daraus, dass er nun auch Pathenstelle bei dem Erstgeborenen der ihm verwandten Bäckerseheleute Zachhuber in Wolfern übernommen hat. Er ließ sich hiebei durch Herrn Regenschori Bayer vertreten, übermittelte durch ihn die Pathengeschenke und gratulierte den glücklichen Eltern. Der Knabe erhielt den Namen Anton." (*).

Die Linzer Tages-Post Nr. 94 korrigiert auf S. 4 einen Fehler zu dem gestern mitgeteilten Brief Bruckners [17.4.1896]:
"    (Vom Altmeister Dr. Anton Bruckner.) In die gestrige Notiz mit obiger Spitzmarke hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen, indem es in dem von Bruckner an Herrn Bayer gerichteten Brief nicht heißt "er bittet, auch ihm keine Briefe zu schreiben etc.",  sondern »Auf Briefe von mir bitte ich jetzt zu verzichten, da ich in meinem Zustand Schonung bedarf«. (**).

Die Innsbrucker Nachrichten Nr. 93 kündigen auf S. 5f das Konzert vom 24.4.1896 (mit der 2. Symphonie) an:
»    (Musikvereins=Concert,) Morgen findet im großen Stadtsaale das V. und letzte Mitglieder=Concert unter Mitwirkung der Frau Sophie Röhr=Brajnin, Kammersängerin in Mannheim, und des Herrn Josef Pembaur jun. in München als Solisten und unter Leitung des Herrn akad. Musikdirectors J. Pembaur statt. Das Programm ist folgende: 1. II. Symphonie in c-moll für großes Orchester (I. moderato, II andante, III. Scherzo, IV. Finale ziemlich schnell) von A. Bruckner. 2. Arie der Donna Anna [... 5. Rheinberger Orgelkonzert ...]. Die Nummern 1 und 5 sind für Innsbruck Novitöten. (Für Herrn kgl. Professor und Hoforganist Josef Becht in München hat Herr Josef Pembaur den Orgelpart im Rheinberg'schen [sic] Concerte übernommen. – [... Kassenöffnung ...].« (***).

Im »Wiener Musikbrief« des Musikalischen Wochenblattes Nr. 18 auf S. 225 wird erwähnt, daß Bruckner das Außerordentliche Philharmonische Konzert [am 29.3.1896] besucht hat:
"                            Wien.
                   
  (Fortsetzung.)
     Seither haben noch ein grosses Ausserordentliches Philharmonisches Concert zum Besten des Opernpensionsfonds und das 2. (letzte) Ausserordentliche Gesellschaftsconcert stattgefunden. [... Hans Richter, Cherubini, Richard Wagner, Richard Strauss ...]. Und so klang das wahrhaft erfrischende Concert, welchem auch der greise Meister Anton Bruckner beiwohnte, harmonisch festlich aus. [... Edvard Griegs Konzert am 24.3.1896 ... Kiels Oratorium "Christus" ...].
                   (Fortsetzung folgt.) [Signatur am 3.9.1896: "Dr. Theodor Helm."] (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189604235, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189604235
letzte Änderung: Dez 21, 2023, 18:18