Bruckner wird zusehends verwirrter und launischer. Die Wärterin [= Krankenpflegerin?] ist nur mit Mühe zum Bleiben zu überreden (*).

[nicht 3.8.1895] Aufführung des »Germanenzugs« unter Kremser im 2. Festkonzert des V. Deutschen Sängerfestes in Stuttgart (**).
Die Liedertafel Vöcklabruck ist durch 16 Mitglieder vertreten (**a).
   Dirigenten bei diesem Fest sind Eduard Kremser, Förstle (Stuttgart) und Meyer-Olbersleben (Würzburg).
   Als Organisatoren sind beteiligt die Herren Steidle und Mayer (Stuttgart), Prinz Hermann von Weimar, H. Beckh [Nürnberg?], Oberbürgermeister Rümelin und Rechtsrat Jäger (***).

Der Tagesbote aus Mähren und Schlesien Nr. 177 (Abendblatt) berichtet auf S. 5, daß Otto Kitzler Bruckner, dem es sehr schlecht gehe, in Wien besucht habe:
"Theater- und Kunstnachrichten.    Ueber das Befinden des greisen Musikers Anton Bruckner theilt uns Musikdirektor Kitzler, welcher denselben jüngst auf seiner Reise nach Villach in Wien besuchte, mit, daß dessen Zustand ziemlich trostlos ist. Er vermochte sich nur mit Mühe von seinem Schmerzenslager zu erheben und meinte, daß es ihm recht schlecht gehe. Auf die Frage, wie es mit seiner IX. Symphonie stehe, machte Bruckner, dem das Sprechen schwer fiel, eine ablehnende Handbewegung, welche zu besagen schien, daß er dieses Werk nicht mehr werden vollenden können. Kitzler schied von seinem Freunde in der Ueberzeugung, daß er ihn wohl zum letzten Male gesehen habe." (°).