zurück 18.11.1896, Mittwoch ID: 189611185

Die Neue Zeitschrift für Musik 92 (1896) bringt auf S.521 eine Kritik von Eugenio von Pirani über die Berliner Aufführung der 7. Symphonie [am 26.10.1896] und meldet auf S.526 die Aufführung der 4. Symphonie in Frankfurt am 30.10.1896 ) (*).

Wiederholung des Konzerts vom 16.11.1896 mit der Aufführung des »Te deum« durch den Philharmonischen Chor und die Berliner Philharmoniker unter Siegfried Ochs. Gesangssolisten sind diesmal Marie Berg, Lula Gmeiner, Heinrich Grahl und Anton Sistermans (**).

Artikel im Deutschen Volksblatt Nr. 2830 auf S. 9 über die Aufführung des "Te deum" am 16.11.1896:
"    – Die kürzlich in Berlin veranstaltete Bruckner=Feier des Philharmonischen Chors nahm einen weihevollen Verlauf. Bruckner's Tedeum machte in vollendeter Ausführung unter Siegfried Ochs' Leitung und unter Mitwirkung Emil Herzog's [sic], Sisterman's und Anderer einen tiefen Eindruck." (***).

Brief von Theodor Reisch an Ignaz Bruckner:
      Das Belvedere dränge auf baldige Räumung der Wohnung. Er lade daher Rosalia und Ignaz zu einem Treffen am 21.11.1896 in Wien ein und bittet um umgehende Bestätigung. Es sollen dabei nur Kleider und Mobilien verteilt werden, denn alles von historischem und musealem Wert komme in erster Linie für das Museum in Wien in Frage, in zweiter Linie das in Linz (°).

In einer Konzertbesprechung in der Linzer Tagespost Nr. 267 auf S. 5, signiert "P.", wird Bruckner mit César Franck verglichen:
"             Zweites Kammermusikconcert.
                                            Linz,
17. November.
     Von den drei Musikstücken, welches das Programm des zweiten Kammermusikconcertes bildeten, war das erste, die Sonate von César Franck, vollständig neu; sie sowohl wie ihr vor sechs Jahren verstorbener Schöpfer, in dem uns plötzlich eine hier bisher unbekannt gebliebene Größe entgegentritt.
     César Franck, ein gebürtiger Lütticher, wird in keinem Handbuche für Musik erwähnt [... einige Daten zum Leben, zu den wichtigsten Werken und Aufführungen im deutschen Sprachraum ...].
     Director Göllerich und Concertmeister Kühns eröffneten gestern ihre Vorträge mit der schon oben erwähnten viersätzigen Sonate, [... ohne den 3. Satz ... Harmonik, Fremdartigkeit, Kontrapunktik ...]. Die ins Weite gehende Conception des Werkes, das in der Hinsicht an Bruckner erinnert, stellt große Anforderungen an die physische Kraft der Spieler. [... über die anderen Stücke ... Lob für Göllerich, trotz seiner Liszt-Affinität sei festzustellen], dass er sich nicht bloß vor einer einzigen musikalischen Gottheit auf die Knie wirft.   P." (°°).

 


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189611185, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189611185
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11