Die Ostdeutsche Rundschau Nr. 323 berichtet auf S. 6 vom Abend des Wiener Akademischen Wagner-Vereins [am 21.11.1896], bei dem Teile der e-Moll-Messe erklangen:
"                Aus den Vereinen.
     Erster interner Abend des Akademischen Wagnervereines. Das Konzertjahr des Wagnervereines begann am verflossenen Samstag mit einem Musikabend, welcher die Erinnerung an die glänzendsten Zeiten dieses Vereines wachrief. Zwei hochbedeutsame Ereignisse gaben ihm sein Gepräge. Zunächst eine kurze aber würdige Gedächtnißfeier Anton Bruckner's. Nach einem Orgelpräludium über Motive des Meisters, gespielt von Herrn Hynais, sang der Vereinschor unter Professor Schalk das Kyrie und das Agnus aus der bisher noch gänzlich unbekannten und noch niemals aufgeführten Messe in E-moll. Obwohl dieses ungemein schwierige Werk vielleicht überhaupt nur von Berufssängern zur vollen Wirkung gebracht werden kann, so gab doch die mit hingebender Mühe einstudirte Aufführung einen Begriff von der unvergleichlichen Schönheit dieser beiden Sätze, die einen tiefen Eindruck auf die Hörerschaft ausübte. Vielleicht gelingt es der rührigen Vereinsleitung, eine würdige Konzertaufführung der ganzen Messe mit Orchester zu Stande zu bringen, wie es geplant ist. – Interessant war es, in demselben Konzerte einen innig=frommen Chor Haydn's, ein "Abendlied" zu hören, weil es sich zeigte, wie nahe sich Bruckner und Haydn im Ausdruck echter Frömmigkeit berühren und wie sich andererseits doch seit Haydn die musikalische Ausdrucksweise verändert, entwickelt, erhoben hat! [....]." (*).

In den Innsbrucker Nachrichten Nr. 271 wird auf S. 5 das Konzert der Innsbrucker Liedertafel am 1.12.1896 angekündigt, bei dem der »Germanenzug« aufgeführt wird
"     (Das I. Concert der Innsbrucker Liedertafel) am 1. December bietet dem musikalischen Publicum und speciell den Freuden des Männergesanges ebenso wertvolle als selten gebotene Kunstgenüsse. Das Programm enthält nur vier Chornummern [... Schubert ...] In weihevoller Erinnerung an den jüngst erfolgten Tod des großen österreichischen Symphonikers Anton Bruckner wurde dessen kräftiger Männerchor „Germanenzug” gewählt, [...]" (**).