zurück 20.12.1896, Sonntag) (4. Advent ID: 189612205

Der Alpen-Bote Nr. 102 kündigt auf S. 3 ein Konzert des Duesberg-Quartetts (mit Aufführung des Quintetts) [am 14.1.1897].
"                 Oertliches.
[...]
     (Bruckner=Denkmal in Steyr.) Der vor circa vierzehn Tagen ausgesandte Aufruf des Comités zur Errichtung eines Bruckner=Denkmales in Steyr findet überall gute Aufnahme und speciell in Künstlerkreisen rüstet man sich, die angeregte Idee eines Bruckner=Denkmales baldigst zu verwirklichen. So z. B. erbot sich der bekannte Violin=Virtuose und Leiter der Kammermusik=Concerte in Wien August Duesberg, unentgeltlich, nur gegen Vergütung der Regiekosten, zu Gunsten dieses Denkmales in Steyr ein Kammermusik=Concert zu geben und an die Spitze des Programmes Bruckners herrliches Streichquintett zu setzen. Weiters würde sich ein Beethoven=Quartett diesem Quintette anreihen, so dass dem hiesigen Publicum ein wahrhaft künstlerischer Genuss zutheil würde. – Duesberg führte erst vor kurzem (29. November) in Wien Bruckners Quintett vor und die Kritik ist voll des Lobes über die Leistungen der mitwirkenden Künstler und bemerkt hierin, dass gewiss der verstorbene Meister an der trefflichen Durchführung seines Werkes aufrichtige Freude gehabt hätte." (*).

Die Grazer Morgenpost Nr. 293 macht auf die Aufführung der d-Moll-Messe am 22.12.1896 aufmerksam: „       Theater und Kunst.[…]     * Der Grazer Richard Wagner=Verein veranstaltet am Dienstag, den 22. d. M., im Musaikvereinssaale, Griesgasse Nr. 29, eine Gedenkfeier für den kürzlich verstorbenen Tondichter Anton Bruckner, dessen Messe in D-moll unter der Leitung des Oskar Noë zur Aufführung gebracht werden wird. An der Wiedergabe betheiligen sich Angehörige der Schule Kraemer=Widl, der gemischte Chor des Vereines und Herr S. v. Hausegger. Der Vortragsabend beginnt um halb 8 Uhr.“ (**).

Über Bruckners geplante Universitätsvorlesung schreibt The Knoxville Journal Nr. 297 auf S. 19 in der 7. Spalte [identische Kolumne am 19.12.1896 in einer anderen Zeitung]:
"             FOREIGN MUSICAL GOSSIP.
[...]
     Music holds an important place in the courses of the Vienna University. The students of music have each week three courses on modern classicism, two on Gregorian chant, one on new methods of studying harmony, two for beginners, and one on harmony, the last named being under the direction of Bruckner." (***).

The Pittsburg Press Nr. 351 bringt auf S. 15 in der 3. Spalte den anekdotischen Teil des Nachrufs in The Sun vom 31.10.1896:
"                      MUSIC
[...]
     Anton Bruckner, the musical composer, who died recently in Austria, was so enthusiastic that once he began playing it was exceedingly difficult to stop him. He once competed for the post of court organist at Vienna, each candidate being allowed 25 minutes, and played for over an hour before the judges could stop him. Once at the Crystal Palace he played until he exhausted the organ-blowers and the wind gave out." (°).

(4. Philharmonisches Konzert unter Hans Richter mit Werken von Mendelssohn. Dvorak, Tschaikowsky und Beethoven (7. Sinfonie) (°°)).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189612205, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189612205
letzte Änderung: Dez 01, 2023, 16:16