Aufführung der d-moll-Messe unter Oskar Noë in einer Gedenkfeier des Wagner-Vereins im Musikvereinssaal (Griesgasse 29) in Graz (**a).  Ausführende: Angehörige der Schule Kraemer-Widl (Solisten: Frl. Gerbitz, Frl. Polegegg, Dr. Copony und [Baß] Anonymus), der gemischte Chor des Vereins und Siegmund von Hausegger (Klavierbegleitung) (**b).

Die Deutsche Zeitung Nr. 8974 erwähnt auf S. 7 die Aufführung des Chores »Um Mitternacht« [WAB 90] am 16.12.1896:
"     – Das erste Concert des Wiener Männergesangvereines fand am 16.d. im großen Musikvereinssaale statt. [... Schubert-Chor unter Kremsers Leitung ...]. Zur Erinnerung an den jüngst verstorbenen Tondichter Anton Bruckner war dessen contrapunktisch hochinteressanter Chor "Um Mitternacht" in die Vortragsordnung gestellt, der gleichfalls einen tiefen Eindruck machte. [....]." (***).

Die Linzer Zeitung teilt auf S. 1406 mit, daß August Duesberg zugunsten des Steyrer Bruckner-Denkmals unentgeltlich ein Konzert (u.a. mit dem Quintett) geben werde [am 14.1.1897]:
„   Tagesneuigkeiten.
                        Linz, 21. December.
     * (Bruckner=Denkmal in Steyr.) Der „Alpenbote“ [20.12.1896] schreibt: Der vor circa vierzehn Tagen ausgesandte Aufruf des Comites zur Errichtung eines Bruckner=Denkmales in Steyr findet überall gute Aufnahme und speciell in Künstlerkreisen rüstet man sich, die angeregte Idee eines Bruckner=Denkmales baldigst zu verwirklichen. So z. B. erbot sich der bekannte Violin=Virtuose und Leiter der Kammermusik=Concerte in Wien August Duesberg, unentgeltlich, nur gegen Vergütung der Regiekosten, zugunsten dieses Denkmales in Steyr ein Kammermusik=Concert zu geben und an die Spitze des Programmes Bruckners herrliches Streichquintett zu setzen. Weiter würde sich ein Beethoven=Quartett diesem Quintette anreihen, so daß dem hiesigen Publicum ein wahrhaft künstlerischer Genuss zutheil würde. Duesberg führte erst vor kurzem (29. November) in Wien Bruckners Quintett vor und die Kritik ist voll des Lobes über die Leistungen der mitwirkenden Künstler und bemerkt hierin, daß gewiß der verstorbene Meister an der trefflichen Durchführung seines Werkes aufrichtige Freude gehabt hätte." (°).

Das Deutsche Volksblatt Nr. 2864 macht auf Seite 7 auf die aktuellen Ausgaben der Österreichischen Musik- und Theaterzeitung (ohne Bruckner zu erwähnen) und der "Lyra" vom 15.12.1896 aufmerksam: "    – Als eine prächtige Weihnachtsgabe präsentirt sich mit der soeben erschienenen Nr. 8 die "Oesterreichische Musik= und Theaterzeitung" [... Inhaltsübersicht ...].
[...]
    – Die trefflich geleitete Musikzeitschrift "Lyra" enthält in ihrer Nummer vom 15. December unter Anderen folgende Beiträge: Die Musik in Böhmen. Hans von Bülow's ausgewählte Schriften. Zum Andenken Bruckner's. Wiener Vereinschronik. Aus der Zeit für die Zeit. Jeschken=Isergau=Sängerbund etc." (°°).

Die Linzer Tages-Post Nr. 295 berichtet auf S. 4 von der Versammlung vom 19.12.1896:
"     (Musikverein Wels.) Von dort schreibt man uns am 20. d. M.: Die Gesellschaft der Musikfreunde in Wels hielt am 19. d. M. im Gasthofe Haberfellner ihre diesjährige Hauptversammlung ab. Der Vorsitzende, Obmann Herr Johann Plaichinger, [... einige Besprechungspunkte, Kassenbericht, Statistik ... außerdem anwesend: Dr. Joh. Schauer, Baron Salla auf Stollberg, Musikdirektor Leopold Albrecht, Dr. Jarosch, Josef Wagner, Friedrich Redl, Johann Kainer, Julius Schmidt, Radler [Nadler?] und Stockhammer]. Ueber Antrag des Herrn Dr. Schauer wurde für die Errichtung des Bruckner=Denkmals ein Beitrag bewilligt, und zwar mit Rücksicht auf die finanzielle ungünstige Lage des Vereins mit 10 fl. [... Ausschusswahl ...]." (°°°).