zurück 1.1.1897, Freitag ID: 189701015

Brief Hugo Wolfs an Oskar Grohé:
    Dr. Garbe aus Mannheim habe ihm die Partitur der 7. Symphonie geschenkt. (*).

Besprechung des Konzerts vom 30.12.1896 (mit dem "Te deum") in den Münchner Neuesten Nachrichten (**).

Die Österreichische Musik- und Theaterzeitung Nr. 9 bringt auf S. 4f eine Kurzkritik zum Konzert des Wiener Männergesangvereins mit dem Chor "Um Mitternacht" [WAB 90, am 16.12.1896] (***a)
und berichtet auf S. 10 von der Aufführung des "Te Deum" in Brünn [am 19.12.1896] (***b).

Ankündigung des Konzerts vom 17.1.1897 (mit der d-Moll-Messe) im Illustrierten Wiener Extrablatt Nr. 1 auf S. 25 (Inserat) (°).

Erster Teil eines Artikels "Die Toten des Jahres 1896" in der Linzer Zeitung (Bruckner im zweiten Teil am 3.1.1897 erwähnt) (°°).

"Die Lyra" XX, Nr. 7 (522) bringt auf S. 6 [= S. 78] den Bericht einer Leipziger Zeitung [Musikalisches Wochenblatt? Theodor Helm?] zur Wiener Erstaufführung der 7. Symphonie [am 21.3.1886]:
   "Aus der musikalischen Welt. [...]
   Zur Wiener Bruckner=Verdrückung gibt ein Wiener Berichterstatter der „M. W.” in Leipzig folgende Mittheilungen: Vor das Wiener „Publikum” gelangte die 1883 in Wien geschaffene, kurz nach Richard Wagner's Tode vollendete 7. Symphonie Bruckner's erst am 21. März 1886, und zwar auf dem Umwege über Leipzig, München, Hamburg und andere Musikstädte! Die Wiener Aufführung war überhaupt die erste (!) vollständige einer Bruckner'schen Symphonie, welche die Philharmoniker - unter Hans Richter's Leitung - ihren Stammabonnenten in ihren eigenen Concerten zu bieten wagten (!) und der äußere Erfolg war nicht gerade geeignet, zur Fortsetzung derartiger Versuche aufzumuntern. Es wurde zwar die neue Symphonie rauschend „applaudirt” und Bruckner nach jedem Satz stürmisch gerufen. Aber die eigentlichen Stammabonnenten (darunter freilich viele als unmusikalisch bekannte reiche Leute, die nur um der lieben Mode Willen diese Concerte besuchen!) nahmen schon nach dem ersten Satz - ohne nur das erhabene Adagio abzuwarten - in hellen Schaaren Reißaus, so daß das Finale vor arg gelichteten Bänken spielte (!!!) Dies und eine gnadenlos vernichtende Kritik der „Neuen Fr. Presse” schüchterte Hans Richter derart ein, daß er Bruckner in den nächsten vier Jahren im Programm der philharmonischen Concerte vollkommen unvertreten ließ! Allerdings erklärte er sich bereit, Bruckner'sche Symphonien mit seinen Philharmonikern in von anderer Seite veranstalteten Concerten aufzuführen!” Also immer wieder die gewissen „reichen Leute” mit der dem Großcapitalismus dienenden Internationel=Presse halten die deutsche beste Kunst (wie einst auch die Wagner'sche) nieder, während sie die internationale Markt=Ware speculativ fördern!  Und noch immer gibt es Deutsche, die sich das bieten lassen!?" [keine Signatur] (°°°).

Postkarte von Wilhelm Kienzl an August Göllerich, dessen Wirken in Linz betreffend:
   "[...] Schon recht, dass Sie die guten Mostschädeln ordentlich Bruckner-Lisztisch aufmischen [...] Auf Wiedersehen in Linz. [...]" (#).

The Morning News Nr. 1 (Wilmington/Delaware) erwähnen auf S. 5 Bruckner im Jahresrückblick auf 1896:
"HISTORY OF A YEAR
[...]
OCTOBER.
[...]
12. Storm: A West India hurricane swept the Atlantic coast from New England to New Jersey.
     Obituary: Herr Bruckner, celebrated musical composer, in Vienna; aged 72. [...]." (##).

Gleichlautend The Lima Clipper (Ohio) auf S. 1:
"HISTORY OF A YEAR
[...]
OCTOBER.
[...]
12. Storm: A West India hurricane swept the Atlantic coast from New England to New Jersey.
     Obituary: Herr Bruckner, celebrated musical composer, in Vienna; aged 72. [...]." (##a),

The Morning Democrat (Davenport, Iowa) auf S. 3: "CLOSE OF THE YEAR. [... dann wie (##a) ...]." (##b),

die Ukiah Republican Press (Ukiah, California) Nr. 27 auf S. 3 [identischer Text, in derTitelzeile "January 1, 1896"] (##c),

der Wilkes-Barre Evening Leader (Pennsylvania) auf S. 5 [identischer Text] (##d)

und The Topeka State Journal (Kansas) [siehe auch (a)] auf S. 2 [identischer Text] (##e).

Ebenfalls mit einem falschen Datum ist in der Chicago Tribune auf S. 20 zu lesen:
"         Necrology of 1896.
     [...] Aug. 10, Prof. Otto Lilienthal, scientist, Germany; [...] Oct. 14, Anton Bruckner, composer, Germany; [...] Nov. 30, William Steinway, piano manufacturer, United States; [...]" (###).
Auf Seite 6 ist zu lesen:
"         NECROLOGICAL RECORD OF 1896.
     [...]
     The death of Prof. Lilienthal in Germany was a severe blow to science. His flying machine experiments had steadily advanced to a point where success seemed ultimately probable, and no one can take up the work where he left it. [...].
     The necrology of the Year in music has been large and notable. [...] Anton Bruckner, the Viennese symphony composer, was among the leaders in his special field. [...]" (###a).

Die schon am 19.12.1896 veraltete Meldung erscheint auch in The Topeka State Journal (Kansas) [siehe auch (##e)] auf S. 6 in der 7. Spalte:
"FOREIGN MUSICAL GOSSIP. [...] Music holds an important place in the courses of the Vienna University. The students of music have each week three courses on modern classicism, two on Gregorian chant, one on new methods of studying harmony, two for beginners, and one on harmony, the last named being under the direction of Bruckner." (a).

Der Anzeiger des Westens (St. Louis, Missouri) schreibt auf S. 7:
"Chronologie für 1896.
[...]
          Oktober.
[...] 5. Riesige Waldbrände bei Pasadena, Cal.
[...].
12. † Anton Bruckner in Wien, bekannter Komponist.–Seebeben in Dunbarton, Schottland.
13. Virchows 75. Geburtstag in Berlin gefeiert. [...]" (b).

 


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189701015, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189701015
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11