zurück Mitte Juni 1905 ID: 190506157

Bruckner-Meldungen in Heft 18 der »Musik« IV:

Hinweis auf einen »offenen Brief an Dr. Ernst Decsey« von Paul Marsop, der in der Grazer Tagespost (1905, No 92) erschienen ist. Darin wird die Aufführung Brucknerscher Werke empfohlen und gewünscht, statt des »Te deum« lieber eine Messe aufzuführen (a).

Die Daten der 12 Kaim-Konzerte 1905/06 in München unter Georg Schneevoigt werden mitgeteilt. Von Bruckner ist die 4. Symphonie vorgesehen [vor dem 14.1.1906] (b).

Gustav Kissling schreibt aus Bremen:
   »Die hervorragendsten Erscheinungen der beiden letzten Philharmonischen waren Bruckners und Beethovens »Neunte«, erstere als Neuheit sehr geteilten Meinungen begegnend, ...« (c).

Ernst Hamann berichtet vom 15. anhaltischen Musikfest am 6. und 7.5.1905 in Cöthen, bei dem Franz Mikorey die Dessauer Hofkapelle leitete. [1. Festkonzert:]
   »In vorzüglicher Wiedergabe präsentierte sich dann Anton Bruckners fünfte Symphonie, an die sich tief ergreifend desselben Komponisten »Te deum« schloss.« (d).

Hans Schubert zieht ein Resumée von Martin Spörrs erfolgreichem Wirken in Karlsbad. Zu den 48 vorgestellten Novitäten gehörte auch Bruckners 7. Symphonie (e).

J. Hennings schreibt aus Lübeck:
   »Einen schönen Erfolg errang Anton Bruckners bedeutende B-dur Symphonie No. 5« [unter Ugo Afferni oder Hermann Abendroth?] (f).

Fr. Sothmann berichtet aus Schwerin:
   »Als bemerkenswerte Neuheit kam im fünften Orchesterkonzert im Hoftheater erstmalig Bruckners VII. Symphonie zur Aufführung. Das bedeutende Werk mit seiner grausamen Länge weckte zunächst in seiner Gesamtheit keinen tieferen Eindruck und warmes Geniessen, aber die bestrickende Schönheit des Adagio versetzte doch die Hörer in eine gehobene Stimmung.« (g).

G. Altmann (Straßburg) schreibt über die beiden letzten Abonnementskonzerte, die Theaterkapellmeister Gorter statt des erkrankten Stockhausen leitete:
   »An Novitäten gab's [...] - zum erstenmal! - eine Brucknersymphonie, die glanzvoll-mächtige E-dur.« (h).

Dr. Kittel schließt seine Kritik von Pater Hartmanns von An der Lan-Hochbrunn Oratorium »Das letzte Abendmahl«, das am 24.5.1905 durch die Kgl. Musikschule Würzburg in der Universitätskirche uraufgeführt wurde, mit den Sätzen:
   »Dr. Kliebert leitete die nahezu 400 Chor- und 80 Orchesterkräfte - für hiesige Verhältnisse eine ungewöhnlich starke Besetzung - mit der ihm eigenen Spannkraft. Als Solisten waren beteiligt Marie Berg - Berlin, Agnes Leydhecker - Strassburg, Hans Thomaschek - Prag und Dr. Engelhardt - Würzburg. Als Schluss des Kirchenkonzerts wurde noch das grosse«Te deum« Bruckners zugefügt (i).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 190506157, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-190506157
letzte Änderung: Feb 11, 2024, 14:14