Burgstaller erstellt ein Verzeichnis der Göllerich zur Verfügung gestellten Brucknerschen Kirchenkompositionen. Bleistiftanmerkungen (hier mit »< ... >« markiert) stammen meist von Göllerich, auf der Vorderseite auch von Auer. Mit Ausnahme von Nr. 2 (»Ecce sacerdos«) sind alle Nummern, wohl als Zeichen der Erledigung, mit Bleistift durchgestrichen.
[Bleistiftnotiz Göllerichs am oberen Blattrand:]
   »Missa „Solennis” [sic] E moll! datirt 29. Sept. [18]69. Skitze 22./? [18]66 complet 25. Nov.«
[Burgstallers Verzeichnis, mit Tinte geschrieben (die Anmerkungen Göllerichs - auf der Vorderseite auch Auers - mit Bleistift):] 
   »Verzeichniß der 
   A. Bruckner'schen Kirchenkompositionen, welche der Gefertigte Sr. Wohlgeb. Hr. Musikdir. Göllerich in Linz auf Wunsch d. Hochwst. Bischöfl. Ordinariates am 13. Sept. 1905 zur Einsicht - a. d. m. Archiv des M. E. D. überreicht hat. - sam[m]t einigen Notizen.
   1. Fest-Cantate [darunter (Göllerich): <Linz 25. April [18]62>, rechts darüber (Göllerich): <datirt Linz 25. April [18]62>] f. Männerchor u. Orchester (z. Grundsteinlegung d. M. E. D. <am 1. Mai> 1862 componirt) wurde auch b. obige [sic] Festanlaße aufgeführt, unt. persönlicher Direction des Componisten. (wenn ich nicht [irre] v. d. löbl. Liedertafel Sängerbund? od. Frohsinn? in Linz) [WAB 16]
   2. „Ecce Sacerdos magnus” [darüber eingefügt: „großes Responsorium”] f. gemischten Chor m. Begleitung d. Orgel u. 3 Trombonen. - Wurde auf Ersuchen des Gefertigten z. 100 Dioecesan-Jubilaeum <1. - 4. Okt> der Dioecese Linz im M. E. Dome aufgeführt. (1885) [unter dem ganzen Absatz:] <nein sondern von K. Waldeck sondern v. Traumihler> [daneben, am Rand:] <nein (Auer)>
   3. „Virga Jesse floruit” f. 4stim[m]. gemischte [sic] Vocalchor (ebenfalls auf Ersuchen d. Gefert. u. obig. Festanlaße componirt u. wurde ebenfalls aufgeführt.) <wegen zu grosser Schwierigk. nicht aufgeführt.>
   4. [Notiz oberhalb:] <Bei Habert (Biogr. S. 174) im Progr. und Ave Maria, 7stg. [WAB 6] „Tota pulchra es” Antiphona f. gem. Chor u. Orgel (wurde auf Ersuchen des Gefertigten z. Feier des 25 jähr. Bischofs=Jubilaeum d. Gründers des M. E. Domes Franz Jos. Rudigier comp. u. aufgeführt (1878) in d. Votivkapelle d. M. E. Domes. <4. Juni 1878 unter Burgstaller Habert S 265>
   5. „Ave Maria” f. 7 Stim[m]en (Sopr. I et Alto I et II; 2 Ten. et 2 Baßi)
   Wurde ebenfalls aufgeführt (bei vorhererw. Gelegenh.) (1878) [von Auer durchgestrichen, darunter eine Notiz:] <nein (Auer) 1885 (siehe Habert S 477 [?]>
   6. „Locus iste” f. gemischt. Voc.Chor in C dur. Wurde aufgeführt b. d. 100j. Dioeces. Feier (1885)
   7. Tantum ergo in C f. gem. V.Chor wurde öfters im M. E. D. aufgef. [[WAB 41/4]
   8  ”  ”  [Tantum ergo in] B  f  ”  ”  ” [gem. V.Chor wurde öfters im M. E. D. aufgef.] [[vermutlich WAB 41/1]
   9. ”  ”  [Tantum ergo in] E moll ” ” [f. gem. V.Chor wurde] 2mal » ” ” [im M. E. D. aufgef.] [[prov. WAB 48]
Linz am 13. September 1905.
Joh. Burgstallermp
Chordir. d. M. E. D.
seit 1872.
Nota: A. Bruckner, der berühmte k. k. Hoforg. hat die Herablassung und Liebeswürdigkeit [sic] gehabt: auf Einladg d. Gef. auf d. „kleinen Orgel”, die auf d. Epistelseite auf d. Galerie stand (u. nur 7 Regist. zählte) gespielt (u. zwar Praeludien u Postludien, ja sogar noch d. K.Lied „Großer Gott” selbst begleitet u. wie schön«.

[Auf der Rückseite des Blattes Bleistiftnotizen Göllerichs:
   »D. Antiphon „Tota pulchra” componirt 30. März [18]78 f. d. Votivkapelle d. M. E.=Domes zum 25. bischöfl. Jubiläum Fr. Jos. Rudigier's.
   E=moll=Messe
   „Credo” am Schlusse  Linz 20. Oktober [18]66
 „Sanctus” „Alla breve" („Mehr langsam!”) „Anfang in gemäßigter Stärke, die sich später mehr u. mehr steigert.”
   Linz, 30. Okt. [18]66.
   „Benedictus” Linz 17. Dez Nov. [18]66
   „Agnus” „Scitze 22. - (?)
   complet 25. Nov. [18]66.
   Im „Gloria” [unten eingefügt: "trägt"] d. Stelle nach „Filius Patris” 3 Takte vor dem „Andante”: „qui tollis” eine Setzung für Oboen u. Clarinetten mit dem Zusatz: „nur in Ermangelung guter Hornisten, besser Corni” Ebenso 10 [zuerst geschrieben "12"] Takte später."«