zurück 5.10.1921, Mittwoch ID: 192110055

Erster Tag des bis zum 10.10.1921 dauernden Brucknerfestes des Bayreuther Bundes in Stuttgart.
     Karl Grunsky ist der Herausgeber des Festbuches, das neben eigenen (über die 4. Symphonie S. 34 - 39, 5. Symphonie S. 39 - 44, 9. Symphonie S. 50 - 54, 8. Symphonie S. 54 - 59) auch Beiträge von Otto Erhardt und Hermann Keller enthält.

     Abends in der Hochschule für Musik Ansprache von Grunsky und Erläuterung und Aufführung der 4. und 5. Symphonie in Grunskys Fassung für 2 Klaviere (2. Pianist: Gerard Bunk) (*).
 
Inhalt des Festbuches:
S. 4f Ehrenausschuß des Brucknerfestes, S. 6f Festplan und Mitwirkende, S. 8-14 Veranstaltungen vom 5. - 10. Oktober, S. 15f "Was will der Bayreuther Bund?", S. 17-20 "Aus Bruckners Lebensweg", S. 20-24 "Aus Bruckners Werkstatt", S. 25-28 "Bruckners Symphonien am Klavier", S. 29f Dr. Otto Erhardt "Hugo Wolf's Corregidor", S. 31-32 "Worte zu Wolfs geistlichen Chorliedern nach Eichendorff", S. 32f "Worte zu Bruckners Ave Maria [vermutlich WAB 5 oder WAB 7], Tantum ergo [prov. WAB 48] und Vexilla regis", S. 33f Hermann Keller "Das Kirchenkonzert in der Markuskirche", S. 34-39 "Vierte Symphonie in Es-dur", S. 39-44 "Fünfte Symphonie in B-dur", S. 44ff "Sonntag den 9. Oktober 1921. Festkonzert in der Liederhalle. Cis-moll-Adagio aus der 7. Symphonie in E-dur", S. 46ff "Messe in F-moll", S. 48ff "Worte der Messe", S. 50-54 "Neunte Symphonie in D-moll", S. 54-59 "Achte Symphonie in C-moll", S. 59-62 "Aus dem Schrifttum über Bruckner", S. 63 "Bruckners Hauptwerke", S. 63f "Aus dem Schrifttum über Hugo Wolf" (*a).
 
Hinweis auf den Vortrag Ernst Decseys am 8.10.1921 und die Gedächtnisfeier im Konzerthaussaal am 10.10.1921 (mit dem Adagio der 7. Symphonie und der 9. Symphonie)
in der Österreichischen Volkszeitung Nr. 273 auf S. 6 (**)
und in der Reichspost Nr. 273 auf S. 7 (***).
 
Konzertbesprechung im Berliner Volksblatt "Vorwärts" Nr. 469 auf S. 2:
"            Orgel, Geige und Tanz.
Konzertumschau von Kurt Singer.
     Einer der größten Orgelspieler nach Bach war Bruckner. [... Auswirkung auf den Orchesterklang ...]. Bruckner ist der Sinfoniker unserer nächsten Zukunft, nicht Mahler, der aber im historischen Entwicklungsbild eine spezifischere Rolle zu spielen haben wird. unserer Zerrissenheit steht er näher, in unserer Reife, in unserem menschlichen Sich-gefunden-haben wird Bruckner selbst über Brahms hinaufsteigen. Daß er 25 Jahre tot ist, gibt dem Dirigenten Hermann Wunsch nur äußerlich Veranlassung, seine 9. Sinfonie aufzuführen. [... Vorbehalte zur Interpretation des 1. Satzes, Lob für Scherzo und Adagio ... Blüthner-Orchester ...]. Im Hochschulsaal klang vieles allerdings gar zu massiv, brutal; denn der Zuhörer waren verschwindend wenige. Bruckner ist eben nicht Mode, höchstens einmal ein Bruckner-Dirigent. Und auch für den bezahlt man keine 30 oder 40 M.
     [... über andere Konzerte, die Welte-Orgel etc.  ...]." (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 192110055, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-192110055
letzte Änderung: Apr 21, 2023, 10:10