zurück März 1931 ID: 193103005

Die »Signale für die musikalische Welt« schreiben über das Konzert vom 23.2.1931 mit der 3. Symphonie:
   »[...] Wilhelm Furtwänglers VIII. Philharmonisches Konzert war ein einziges künstlerisches Hochfest, das in der monumentalen 3. Sinfonie Anton Bruckners gipfelte und ausklang. Welche Erlebnisfülle schenkte dieses sinfonische Großwerk, das erste, in dem Bruckner ganz er selbst, ganz der Begnadete von gesammelter Kraft ist! [...] Mit Erschütterung erlebte man das Wunder der Erscheinung Bruckners, in dessen Seele ein Titan und ein Kind geheimnisvoll sich einten. Kein Wort des Lobes ist zu hoch für die grandiose künstlerische Tat Furtwänglers und der ihm mit wahrer Besessenheit folgenden Philharmoniker. [...]« (a).

Toscanini dirigiert die New Yorker Philharmoniker bei der ersten amerikanischen Rundfunkaufführung der 7. Symphonie [4., 6., 7., 8.3.] in der Carnegie Hall [vgl. 24.3.1931] (b).

Artikel von Franz Gräflinger »Anton Bruckner in Linz und St. Florian« in der Österreichischen Reisezeitung auf S. 6 - 9 und 15 (c).

Alma Mahler und Franz Werfel beziehen ihr neues Haus in Wien, in dessen Empfangsraum u.a. eine Vitrine mit Bruckners Autograph der ersten drei Sätze der 3. Symphonie steht (d).

Bruckner-Meldungen in Heft 6 der »Musik« XXIII:

Gerhard Hellmers schreibt über ein Gastdirigat Otto Klemperers mit der 7. Symphonie in Bremen:
   »Und die Größe und Weite der Themenspannung und ihre geniale Entwicklung bei Bruckner habe ich nie so klar und aus einem Guß (wo waren die vielgescholtenen Cäsuren Bruckners?!) aufgebaut gehört. Hier wurde eine hohe Aufgabe des modernen Intellektualismus erfüllt: die Auflichtung der klassischen Struktur und die Befreiung des Gefühls von der Deckfarbe des Orchesters.« (*).

Franz Gräflinger erwähnt in seinem Linzer Konzertbericht eine Aufführung des »Germanenzug« in einem Konzert von Theaterorchester und Musikerbund zum 60. Geburtstag von Franz Xaver Müller, eine Aufführung des »Te deum« durch den »Sängerbund Frohsinn« und ein Konzert des Salzburger Domchors unter Messner mit Werken von alten Meistern und Bruckner (**).

Wilhelm Bopp berichtet aus Mannheim von einem Konzert der Volkssingakademie, die sich »neuerdings unter der Führung des Kapellmeisters Ernst Cremer an das Brucknersche Tedeum und an Beethovens Neunte Sinfonie kühn, mutig und mit glücklichstem Erfolge herangemacht hatte.« (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 193103005, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-193103005
letzte Änderung: Mär 30, 2023, 22:22