zurück 26.9.1948, Sonntag ID: 194809265

Brief von Max Auer an Propst Leopold Hager:
    Dr. Gleißner habe mitgeteilt, dass das bischöfliche Ordinariat Linz dem Projekt, die 9. Symphonie in St. Florian aufzuführen, nicht abgeneigt sei. Laut Dr. Hierzenberger sei dazu eine Sitzung geplant, zu der auch Propst Hager geladen werde. Bruckner-Messen seien bei Bruckner-Festen immer im kirchlichen Rahmen erklungen. Trotz Verbot habe er, Auer, die im Programmbuch verschwiegene Aufführung der e-Moll-Messe im Regensburger Dom [am 6.6.1937] durchgesetzt. Die für Bruckner in Regensburg und kürzlich in Köln gemachten Ausnahmen [kirchlicher Aufführungen] könne man auch in Linz gelten lassen. Zur Finanzierung der e-Moll-Messe im Neuen Dom und der d-Moll-Messe im Alten Dom seien "Regiebeiträge" und Kollekten vorgesehen. Kirchenaufführungen seien bei Bruckner-Festen obligatorisch und hätten bisher nie Probleme ergeben. Das Konzert im Marmorsaal in St. Florian sei für den 25.7.1949 geplant, vormittags das Pontifikalamt im Neuen Dom. Der zweite Teil des Festes erst im Herbst in Wien, mit dem Abschluss an einem Sonntag um den 11.10.1949 [9.10.1949 oder 16.9.1949 (siehe die Anmerkung)] mit  9. Symphonie und "Te deum" in St. Florian. Die beantragte Bruckner-Sonderbriefmarke sei auf dem Weg. Absurd sei es, wenn ein Bruckner-Fest durch eine kirchliche Behörde verhindert würde. Man sei es dem Meister und Bischof Rudigier schuldig, ein Bruckner-Fest zu veranstalten.


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 194809265, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-194809265
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11