zurück 15.1.1885, Donnerstag ID: 188501155

Brief Bruckners an Alfred Stroß:
     Er habe [in Leipzig] keinen Verleger gefunden. Stroß möge, wenn er an Winterberger schreibe, um das h-moll-Thema bitten, das der Improvisation im Gewandhaus zugrundelag. Extrablatt [Königstein am 12.1.1885] »schrecklich«, Deutsche Zeitung [Theodor Helm am 14.1.1885 über das Quintett] »sehr gut« (*).

Artikel Eduard Kulkes über das Quintett [8.1.1885] und den Bruckner-Abend des Wagner-Vereins [22.12.1884] in den Wiener Signalen 8 (1885) Nr. 2 auf S. 10-12:
           »Musik.
       Concerte.
    Mit dem Anfang des neuen Jahres kann man zufrieden sein. [... über das Gesellschaftskonzert und einen Kammermusikabend Kretschmanns ...] In Hellmesberger's dritten [sic!] Quartett=Abend kam Mozart's entzückendes A-dur=Quartett zur Aufführung. Dieses Quartett gehört zu dem Schönsten und Bedeutendsten, was wir im Gebiete der Kammermusik besitzen. In dem Variationensatze hatte Ferdinand Hellmesberger eine schöne Gelegenheit, seine Tüchtigkeit als Cellist darzuthun. In dem Trio von Beethoven spielte Frl. Paula Dürrnberger den Clavierpart mit großer Bravour und entsprechendem Ausdruck. Sensationell wirkte ein Quintett von Bruckner. Einen so rauschenden Applaus erlebt man nur selten; es war eine förmliche Huldigung [...] Professor Bruckner verdient aber auch die ihm erwiesenen Ehren in vollem Maße. Sein Quintett ist in Wahrheit das Werk eines Genies [... die Wagnerianer setzten sich in Wien als einzige für Bruckner ein ... über das Konzert vom 22.12.1884 ... Klavierversionen könnten Orchesteraufführungen nicht ersetzen ... über Gustav Walters Konzert ...] Eduard Kulke.« (**).
 
Die Linzer Zeitung berichtet, daß das Quintett durch Hellmesberger aufgeführt wurde [8.1.1885], einzelne Sätze aus der 3. und 4. Symphonie und die 1. Symphonie durch Schalk und Löwe im Bösendorfersaal [22.12.1884], die 7. Symphonie in Leipzig [30.12.1884] und daß Levi eine Symphonie für München plane:
    » * (Compositionen von A. Bruckner.) Herr Hellmesberger, schreibt Dr. Hans Paumgarten [sic] in der "Wiener Abendpost", brachte an seinem dritten Quartettabende das Quintett für Streichinstrumente von Anton Bruckner zur Aufführung. [... über die letzten Konzerte in Wien und Leipzig und die Planung in München ... die Indolenz der Wiener Institute sei unfaßbar angesichts der herrschenden musikalischen Dürre im symphonischen Bereich ... über das wundervolle Quintett ...] Freilich hat Hellmesberger mit einem Können und einer Liebe sich dem Werke hingegeben, welche halbe Bürgschaft für den Erfolg gewähren mußten.« [keine Signatur] (***).
 
Eine Zuschrift an das Musikalische Wochenblatt Nr. 4 auf S. 50 kündigt eine Wiederholung der 7. Symphonie in Leipzig an:
               "Briefkasten.
     W. O. in S. Nicht im Gewandhaus - wer könnte dies auch erwarten! -, wohl aber im Theater steht eine nochmalige Vorführung der 7. Symphonie von Bruckner in Aussicht. Wir werden Sie rechtzeitig benachrichtigen." (°).
 
(Vortragsübung am Wiener Konservatorium (°°)).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188501155, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188501155
letzte Änderung: Mai 13, 2024, 13:13