zurück 20.4.1886, Kardienstag ID: 188604205

Brief Bruckners an den »Frohsinn« in Linz:
      Dankt für das Konzert am 15.4.1886, im besonderen Milbeck, Floderer, M. Kerschbaum, Schmidt-Allizar, Scheidtweiler, Ganzemüller, Kerschbaum (*).

Besprechung des »Te deum« (Fortsetzung des Artikels vom 18.4.1886) im Linzer Volksblatt Nr. 90 auf S. 1, signiert »M. S.« [Maximilian Schwarz (vgl. 1.10.1887 (***a)]:
»Das Fest=Concert der Liedertafel »Frohsinn«
               am 15. April 1886.

                    (Schluss.)
     Der Glanzpunkt des Concertes war unstreitig das großartige Te Deum für Soli, Chor und großes Orchester. [... Erwartungen übertroffen ...] Diesen Satz ["Te ergo quaesumus"] halten wir für den schönsten der ganzen Composition [... unbeschreiblicher Jubel ...] Selten mag einen Compositeur solch ein Jubel umbraust haben. [... verdienter Lorbeerkranz ... hohes Lob den Interpreten ... das beste Zeugnis für den "Frohsinn" ...]
     Der k. k. Statthalter Freiherr von Weber=Ebenhof und viele distinguirte Persönlichkeiten beehrten das Festconcert mit ihrem Besuche; der große geräumige Volksgarten=Salon war geradezu überfüllt. M. S.« (**).

[?] Brief Bruckners an Levi:
      Bittet [wegen der 7. Symphonie in London] um Fürsprache bei Richter (***).

Kritik des Scherzos der 3. Symphonie in Prag [18.4.1886] in der »Bohemia« (°)

und im Prager Tagblatt Nr. 110 auf S. 10, signiert "Dr. B.":
     " * Das Concert des Unterstützungsvereins für dürftige deutsche Rechtshörer, welches trotz seines erst kurzen Bestandes den ersten Rang unter allen Prager Wohlthätigkeits=Concerten einnimmt, gestaltete sich auch diesmal zu einem wahren Eliteconcerte in Beziehung auf Programm, Ausführung, wie auch Publicum, für welches der große Saal des Grand Hotels nur mit knapper Noth reichte. [... Mozart, Boccherini (ist rehabilitiert) ...]; gleiches Lob muß auch der Aufführung des Scherzo aus der D-moll=Symphonie von Bruckner gezollt werden, welche sämmtliche Orchestralstücke von dem Orchester des deutschen Landestheaters unter der genialen Leitung des Capellmeisters Hrn. Gustav Mahler, welcher dieselben mit staunenswerther Sicherheit ohne Partitur dirigirte, mit anerkennungswürdiger Sorgfalt und Präcision durchgeführt wurden. [... Publikum bei Wagners Kaisermarsch schon ermüdet ... über die Solovorträge, Mahlers Lieder ...]       Dr. B." (°a).

Die Musikalische Rundschau Nr. 22 berichtet auf S. 245f vom Konzert am 11.4.1886:
      »[...] Weihevoll, nicht ganz frei von Monotonie, ist Anton Bruckner's Chor "Trösterin Musik", welcher ursprünglich als Todtengesang componiert, erst in jüngster Zeit den neuen Text aus der vortrefflichen Feder Aug. Seuffert's erhielt. [...]« (°°a)
und auf S. 247 in der Rubrik »Von auswärts« vom Konzert in Linz am 15.4.1886:
»Linz, 16. April 1886. In wahrhaft erhebender und würdiger Weise feierte gestern Oberösterreich seinen grossen Sohn, Meister Anton Bruckner, indem die Liedertafel "Frohsinn" in Linz ihr 41. Gründungsfest unter der kraftvollen und warmblütigen Leitung des Chormeisters Floderer ausschliesslich mit Compositionen ihres früheren Dirigenten und jetzigen Ehrenmitgliedes Bruckner beging. [... über München als »der eigentlichen Bruckner-Stadt« ... Besprechung des Konzerts ... Dankesrede Bruckners ... Floderers Preislied, Kerschbaums Text (3 Strophen) mitgeteilt ...] August Göllerich.« (°°b)

und ebenfalls auf S. 247, von der 7. Symphonie in Graz [am 14.3.1886]:
      »[...] Nachdem die 7. Symphonie Anton Bruckner's in diesen Blättern bereits ausführlich besprochen wurde, hätten wir nur noch zu bemerken [... glänzendster Erfolg des herrlichen Meisterwerks ... Ovationen ... vortreffliche Aufführung unter Muck ...] [Signatur:] A. D.« (°°c).

Notizen Bruckners: »20.4.86.« und [vermutlich, auf Grund der Schrift, dazugehörend, Beichtnotizen? Briefe?] »P. Öhler [Beichtvater?] [/] München Eckel. [/] Richters Töchter [/] Fr. Kathi. [/] Papier [/] Behn [/] Frl. Dresden [vielleicht Elisabeth Kietz?] [/] Zusammenstoß mit einer Dame.« (°°°).

Das Rieder Wochenblatt, 21. Jahrgang, bringt auf S. 1f einen Artikel über den Festcommers am 15.4.1886:
»Bruckner in Linz.
    Unserem großen Componisten Bruckner zu Ehren hielt die Liedertafel "Frohsinn" am 15. d. in Linz einen Festcommers ab, der glänzend verlief. [... Ansprache Milbecks ... »Salamander-Reiben« mit Prof. Commenda ... Rede Bruckners ...] Alle meine lieben Freunde und Gönner, meine Heimat leben hoch, hoch, hoch!) Stürmischer, nicht endenwollender Beifall.« [keine Signatur] (#).

(2. Außerord. Gesellschaftskonzert unter Richter mit der »Missa solemnis« (##)).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188604205, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188604205
letzte Änderung: Feb 25, 2023, 13:13