Aufführung der 7. Symphonie durch das Theater-Orchester unter Karl Muck um 12 Uhr im neuen Deutschen Theater in Prag. In der ersten Konzerthälfte erklingen Werke von Berlioz ("Benvenuto Cellini"), Mozart (d-Moll-Konzert mit Annette Essipoff), Lieder von Schumann und A. Jensen (Adolf Wallnöfer und Friedrich Rehbock), Chopin, Paderewski und Leschetizky (Annette Essipoff) (*).
Obwohl Angelo Neumann das vollständige Aufführungsmaterial gekauft hatte, lieh sich Muck aus Graz [über Wilhelm Kienzl?] das bereits von ihm eingerichtete Material (*a).
Telegramm Karl Mucks an Bruckner [Vorgedrucktes in Spitzklammern]:
»<TELEGRAMM No> 7133 <an> professor bruckner wien
konservartorium [sic] [darüber handschriftlich dazugesetzt »I Heßgasse 7«]
<Text:>
wien de prag 5857 20 15/1 3 10 sr =
= soeben siebente symphonie mit riesenerfolg im neuen deutschen
theater aufgefuehrt . gratulire dir herzlichst = dor karl mueck [sic] + »
[links unten gedruckt <(Auflage 1887.)>] (*b).
Das Linzer Volksblatt Nr. 12 weist auf S. 3 [die Rubrik datiert mit "14. Jänner"] auf das heutige Konzert hin:
" - Wagner-Verein. Wie bereits mitgetheilt wurde findet der erste interne Vortragsabend des Linzer Richard Wagner=Zweigvereines kommenden Sonntag den 15. d. M. um 7 Uhr abends im Claviersalon Heitzmann, Klammstraße Nr. 3, 2. Stock statt. Das Programm ist Nachstehendes: "[...]; Bruckner: "Ave Maria" [vermutlich WAB 6], gemischte Chöre [sic]; [...]" (**).
Aufführung des »Ave Maria« im 1. Internen Vortragsabend des Linzer Wagner-Vereins unter Leitung von Th. Schmidt im Klaviersalon Heitzmann, Klammstraße 3, 2. Stock. Unter den Mitwirkenden ist Frau Schmidt-Allizar (***).
Auf das nächste Linzer Konzert am 17.1.1888 (mit dem Chor »Um Mitternacht« [WAB 80]) machen die Linzer Zeitung (°) und die Linzer Tages-Post (°°) aufmerksam.
(°) Linzer Zeitung:
»Liedertafel "Frohsinn".) Der Familienabend für die unterstützenden Mitglieder findet am 17. d., abends 8 Uhr, im Volksgartensalon statt und wird hiebei die Musikkapelle des 14. Infanterie-Regimentes Großherzog von Hessen mitwirken. Als Gesangsvorträge sind zu erwähnen Chöre von Schubert, Bruckner und Koschat, Quartette ernsten und heiteren Inhaltes. [...]« (°).
(°°) Linzer Tages-Post Nr. 12 auf S. 4: » § Liedertafel "Frohsinn." Das Programm des am Dienstag den 17. d. M. im städtischen Volksgarten=Salon stattfindenden Familienabendes der Liedertafel "Frohsinn" besteht aus Männerchören von Schubert, Bruckner, Koschat, ernsten und heiteren Soloquartetten und aus Vorträgen der Musikkapelle des k. k. 14. Infanterieregimentes Großherzog von Hessen. [... Maskenfest am 1.2.1888 ...]« (°°).
Ankündigung des Konzerts vom 22.1.1888 mit 4. Symphonie und »Te deum«
in der Zeitschrift »An der schönen blauen Donau«, 2. Heft, auf S. 48:
»Wiener Concert=Aufführungen
I. Großer Musikvereins=Saal. [...] 22. Concert Bruckner.« (°°°),
im Wiener Salonblatt Nr. 3 auf S. 11:
"(Anton Bruckner's) vierte Symphonie ("romantische"), welche am 22. d. durch das Hofopern=Orchester unter Hans Richter's Leitung zur Aufführung gelangt, erscheint in gestochener Partitur, Auflagestimmen und vierhändigem Clavierauszug im Verlage der Hofmusikalienhandlung Gutmann. Se. Durchlaucht, Obersthofmeister Prinz Hohenlohe=Schillingsfürst hat die Widmung des Werkes huldvollst entgegengenommen." (#),
in "Die Presse" Nr. 15, die auf S. 16 in einem Inserat "Grosses Bruckner-Concert" auf die Aufführung hinweist und dieses Konzert auch in der Repertoireübersicht verzeichnet:
"Repertoire der Productionen in den Musikvereinssälen. [...] Sonntag, Mittags halb 1 Uhr: Concert Bruckner. (Großer Saal) Abends 5 Uhr: Strauß=Concert. (Großer Saal.) [...]" (##),
in der Wiener Zeitung Nr. 12 auf S. 4: "(Gesellschaft der Musikfreunde.) Das Repertoire der Productionen in den Musikvereinssälen vom 15. bis inclusive 22. Jänner 1888: [...] Sonntag den 22., Concert Bruckner im großen Saale um 12½ Unr Mittags; Strauß=Concert im großen Saale um 5 Uhr Abends." (###),
im Wiener Tagblatt Nr. 15 auf S. 8f:
" * Ein Komité, dessen Mitglieder nicht genannt sein wollten, und welches sich der künstlerischen Führung des Hofkapellmeisters Hans Richter versichert hat, veranstaltet am Sonntag, den 22. d. M. im großen Musikvereinssaale ein Konzert zu Ehren Bruckner's unter Mitwirkung der Damen Forster und Papier, dann des Herrn Winkelmann von der Hofoper, des philharmonischen Orchesters, des Singvereins und des Wagner=Vereinschores. Zur Aufführung gelangen Bruckner's Te Deum für Soli, Chor, Orchester und Orgel, dann seine romantische Symphonie (Nr. 4 in Es-dur). Das Komité versendet zu diesem Konzerte Einladungen an alle notablen Kunstfreunde der Residenz." (a),
in der Wiener Allgemeinen Zeitung Nr. 2832 auf S. 6:
"Concert=Repertoire der Woche.
[...] Sonntag den 22. Januar: Concert Bruckner (großer Saal), Anfang halb 1 Uhr Mittags; Strauß=Concert (großer Saal), Anfang 5 Uhr Abends." (b)
und in der Neuen Freien Presse Nr. 8401 auf S. 12:
"Repertoire der Productionen in den Musikvereinssälen. [...] Sonntag den 22., halb 1 Uhr Mittags, im großen Saale: Concert Bruckner. 5 Uhr Abends, im großen Saale: Strauß=Concert. [...]" [erstmals am 1.1.1888, sonst täglich mit Ausnahme des 6.1.1888]"
und zusätzlich ein Inserat "Grosses Bruckner-Concert" (c).
Die Konstitutionelle Vorstadtzeitung (Österreichische Volkszeitung) Nr. 15 meldet auf S. 9 ebenfalls, daß das Werk im Verlag Gutmann erscheint:
" - Anton Bruckner's vierte Symphonie" („romantische”), welche am 22. d. M. durch das Hofopern=Orchester unter Hans Richter's Leitung zur Aufführung gelangt, erscheint in gestochener Partitur, Auflagestimmen und vierhändigem Klavierauszug im Verlage der Hof=Musikalienhandlung Gutmann. Obersthofmeister Prinz Hohenlohe=Schillingsfürst hat die Widmung des Werkes entgegengenommen." (d).
(3. Gesellschaftskonzert unter Hans Richter mit Schumanns Oratorium »Das Paradies und die Peri« (e)).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188801155, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188801155letzte Änderung: Okt 24, 2024, 22:22