Brief Joh. Ev. Haberts an Klinger:
    Vor acht Tagen sei er in Wien gewesen, habe Händels »Israel in Ägypten« gehört und dann mit Hellmesberger gesprochen. Die Einführung des Orgellehrbuches Haberts am Konservatorium sei so gut wie sicher, da man mit der Rinckschen Orgelschule unter Bruckner immer unzufrieden gewesen sei (*). Er sei auch bei Propst Marschall gewesen. Kretschmann, derzeit an der Votivkirche, werde wohl Nachfolger Preyers an St. Stephan. Hellmesberger habe weitere Mess-Aufführungen in der Hofkapelle zugesagt (*a).

Im Bericht der Ostdeutschen Rundschau Nr. 34 auf S. 7 über das Konzert vom 16.11.1890 schreibt Josef Stolzing:
     "[... 200 Jahre Entwicklung in der Musik, jetzt Stillstand ...] In den Tondichtungen Beethoven's, Wagner's, Liszt's und Bruckner's hat die Tonkunst sich zu hoher Vollendung erhoben, nur bis jetzt ist nach diesen kein großer Meister entstanden, der in seinem Schaffen einen neuen Weg eingeschlagen hätte. [... was ist Händels Oratorium gegen die Liszt'schen? ...] Josef Stolzing." (**).

Die Deutsche Zeitung Nr. 6789 bringt auf S. 12 eine Annonce für das Konzert vom 27.11.1890 (mit dem Quintett):
   "Kleiner Musikvereins-Saal.
   II. Quartett Hellmesberger.
   Donnerstag den 27. November 1890, Abends ½8 Uhr:
   PROGRAMM:
   Bruckner: Quintett F-dur (auf vielseitiges Verlangen), [...]
   Cercle à fl. 3, Parterre à fl. 2, Parterre-Seite und Galerie à fl. 1.50, Entrée à fl. 1 [...]" (***).

Ein ähnliches Inserat bringt auch das Neue Wiener Tagblatt Nr. 321 auf S. 33:
"Kleiner Musikvereinssaal.
   Donnerstag den 27. November
               Abends ½8 Uhr:
           II. Quartett
     Hellmesberger
      PROGRAMM:
1. Bruckner. Quintett F-dur. (Auf vielseitiges Verlangen.)
[... Zellner, Beethoven ... Vorverkauf ...]" (°).

Tagebuchnotiz von Prinzessin Amélie:
   »Ludwig Victor hat sich für Bruckner verwendet, protegiert ihn weiter.« (°°).

(2. Philharmonisches Konzert unter Hans Richter mit Werken von Mendelssohn, M. Moszkowski und Brahms (2. Sinfonie) (°°°)).