zurück 1.4.1891, Mittwoch ID: 189104015

Brief Bruckners an Landgraf Fürstenberg:
    Leistet der Erlaubnis Folge und wird morgen um 4 Uhr nachmittags [nach Ennsegg] zu Besuch kommen (*).

Kritik zur 3. Symphonie im Nürnberger Anzeiger (**).

"Die Lyra" XIV, Nr. 13 (386), bringt auf S. 113f [= S. 3f] kurze Besprechungen der Grazer Aufführungen der 4. Symphonie (1.2.1891) und des "Germanenzugs" (1.3.1891), signiert "Dr. G." [= Dr. O. Grosse?]:
    "Grazer Concertleben. [...] Das vierte Musikvereinsconcert (am 1. Februar) brachte ausschließlich Orchesterwerke. Die Hauptnummer bildete Bruckners hier noch nicht gehörte vierte (romantische) Symphonie, welche einen bedeutenden Erfolg errang und sich ebenso wie die früher aufgeführte siebente Symphonie desselben Autors als ein hochinteressantes, von großem Talente zeugendes Werk darstellt, welchem aber die Erhabenheit und Inhaltstiefe der Themen mangelt, um etwa mit den symphonischen Meisterwerken unserer Classiker verglichen werden zu können. Herr Prof. Schalk aus Wien, in welchem die Symphonie einen trefflichen und begeisterten Vermittler fand, nimmt unter den bisher erschienenen drei Probedirigenten der Musikvereinsconcerte sicher nicht den letzten Rang ein. Außer der Brucknerschen Symphonie gelangten in diesem Concerte noch Beethovens Coriolan=Ouvertüre und Wagners Siegfried=Idylle zur Aufführung. [...] 
    [...] Am 1. März fand das zweite Concert des Grazer Männergesangvereines statt. Von den unter Wegschaiders glänzender Leitung in vorzüglicher Weise zu Gehör gebrachten Chor=Nummern der geschmackvoll zusammengestelten Vortragsordnung sind als die hervorragendsten Bruckners „Germanenzug”, Heubergers „Lied des fahrenden Sängers” und Engelsbergs „Im Dunkeln” zu nennen. [... weitere Mitwirkende: Dr. Zechner (Orgel) und Frl. von Hüttinger ... Signatur:] Dr. G." (***).

Brief Hugo Wolfs an Oscar Grohe in Mannheim:
    Er habe auch von Weingartner ein Telegramm erhalten. Will wissen, wann mit der Aufführung der "Christnacht" endlich zu rechnen sei, ob bereits Orchesterproben stattgefunden hätten und wann die Generalprobe sei; er werde am Dienstagabend [7.4.1891] [von Wien] abfahren. [Bruckners 8. Symphonie ist in den Textauszügen nicht erwähnt] (°).

Die Linzer Tagespost Nr. 73 meldet auf S. 5:
     "Fremdenliste vom 29., 30. und 31. März.
[...]
     Goldene Kanone: [...] Professor Bruckner, Hoforganist, Wien. [...] A. Göllerich, Musikdirector, Nürnberg. [...] M. Pießlinger, Gewerksbesitzer, Steyrling. [...]" (°°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189104015, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189104015
letzte Änderung: Jan 17, 2024, 10:10