zurück 4.1.1894, Donnerstag ID: 189401045

Bruckner unterbricht seine Gebetsaufzeichnungen (bis 13.4.1894) (*).

Ankündigung des Konzerts vom 8.1.1894 (mit dem »Te deum«) in der Vossischen Zeitung Nr. 4 (Morgenausgabe, 1. Beilage),
Inserat und Ankündigung der 7. Symphonie (6.1.1894) in der Neuen Preußischen Zeitung Nr. 4/5, Morgen-/Abendausgabe (**).

[Erst 5.1.1894?] Mittags Ankunft in Berlin. Begrüßung durch Dr. Sternfeld, Ochs und Dr. Muck, der Bruckner in das Hotel »Kaiserhof« begleitet (***).
Hugo Wolf wohnt bei Baron Lipperheide (°).

Bericht des Steyrer Alpen-Boten Nr. 1 auf S. 4 über Bruckners Berlin-Reise. Auch der deutsche Kaiser habe an Bruckners Werk Interesse:
"               Verschiedenes.
(Dr. Anton Bruckner.)
Wie wir aus guter Quelle erfahren, gestattet es erfreulicherweise der Gesundheitszustand unseres verehrten Landsmannes, einer Einladung nach Berlin Folge zu leisten, wo sonntags im kgl. Opernhause dessen 6. Symphonie [recte: 7. Symphonie am 6.1.1894, Samstag], am 8. d. M. das Tedeum, am 9. u. 10. d. M. dessen Quintett und am 11. d. M. abermals das Tedeum aufgeführt wird. Es muß gewiß jeden Oberösterreicher mit Stolz erfüllen, zu hören, daß dieser große Sohn unseres Heimatlandes auch jenseits der Reichsgrenze die verdiente Anerkennung in so reichem Maße findet, ja vielleicht mehr als in seinem Vaterlande! Der deutsche Kaiser selbst interessiert sich, wie bekannt, ganz besonders für die großartigen Schöpfungen Bruckners." (°°).

Über die Berlin-Reise in Begleitung des Prinzen Karageorgewitsch berichten auch mehrere Wiener Zeitungen:

Deutsches Volksblatt Nr. 1798 auf S. 7:
"     – Anton Bruckner hat sich vorgestern Abends in Begleitung seines Schülers Prinzen Bojidar Karageorgiewitsch nach Berlin begeben, um daselbst einem Cyklus von Aufführungen seiner Werke beizuwohnen. Am 6. d. M. wird seine siebente Symphonie in der königlichen Hofoper unter der Leitung des Hofcapellmeisters Dr. Muck, am 8. d. M. das Te Deum in der Philharmonie unter der Leitung des Dr. Siegfried Ochs, am 10. d. M. das Streichquintett F-dur zur Aufführung gebracht; am 11. d. M. findet eine Wiederholung des Te Deum statt." (°°°),

Neue Freie Presse Nr. 10548 auf S. 6:
   "Wien, 3. Januar. 
   [...]
     – Anton Bruckner hat sich gestern Abends in Begleitung seines Schülers Prinzen Bojidar Karageorgievich nach Berlin begeben, um daselbst einem Cyklus von Aufführungen seiner Werke beizuwohnen. Am 6. d. wird seine Siebente Symphonie in der königlichen Hofoper unter der Leitung des Hofcapellmeisters Dr. Muck, am 8. das Tedeum in der Philharmonie unter der Leitung des Dr. Siegfried Ochs, am 10. das Streichquintett F-dur zur Aufführung gebracht; am 11. findet eine Wiederholung des Tedeum statt." (#),

»Die Presse« Nr. 3 auf S. 11:
"    – Anton Bruckner hat sich gestern Abends in Begleitung seines Schülers Prinzen Bojidar Karadjordjevics nach Berlin begeben, um daselbst einem Cyclus von Aufführungen seiner Werke beizuwohnen. Am 6. d. wird seine Siebente Symphonie in der königlichen Hofoper unter der Leitung des Hofcapellmeisters Dr. Muck, am 8. das Tedeum in der Philharmonie unter der Leitung des Dr. Siegfried Ochs, am 10. das Streichquintett F-dur zur Aufführung gebracht; am 11. findet eine Wiederholung des Tedeum statt." (##)

und »Das Vaterland« Nr. 3 auf S. 6:
"    – Anton Bruckner hat sich gestern Abends in Begleitung seines Schülers Prinzen Bojidar Karageorgiewitsch nach Berlin begeben, um daselbst einem Cyclus von Aufführungen seiner Werke beizuwohnen. Am 6. d. M. wird seine Siebente Symphonie in der königlichen Hofoper unter der Leitung des Hofcapellmeisters Dr. Muck, am 8. das Tedeum in der Philharmonie unter der Leitung des Dr. Siegfried Ochs, am 10. das Streichquintett F-dur zur Aufführung gebracht; am 11. findet eine Wiederholung des Tedeum statt." (###).

Eine Notiz in der St. Pöltner Zeitung Nr. 1 macht auf die 5 »Tantum ergo« [WAB 41, WAB 42] aufmerksam:
"          Kunst und Literatur.*)
[Fußnote: *) Sämmtliche hier besprochenen und im Blatte angekündigten Bücher und Zeitschriften sind auch zu beziehen durch Herrn Buchhändler Gregora, St. Pölten, Wienerstraße.]
    Fünf Tantum ergo für vierstimmigen gemischten Chor (Nr. 5 fünfstimmig) von Prof. Anton Bruckner, Verlag von Johann Groß in Innsbruck. Preis 60 kr. ö. W. Der österreichische Componist Professor Bruckner hat mit der Edition dieser Tantum ergo für unsere Kirchenchöre ein sehr brauchbares Werk geschaffen; da den Singstimmen auch eine ausgezeichnete Orgelbegleitung beigegeben ist, können diese Offertorien auch von minder geschulten Chören aufgeführt werden." (a).

Das Grazer Tagblatt Nr. 3 kündigt auf S. 4 die Aufführung der 5. Symphonie für den 15.1.1894 an:
"     (Grazer Theater.) [... Veranstaltungshinweise ...] – Das erste der bereits angekündigten Symphonie=Concerte unter der Leitung des ersten Kapellmeisters der städtischen Theater, Herrn Franz Schalk, findet am Montag den 15. Jänner, abends halb 8 Uhr, im Theater am Stadtpark statt. Zur Aufführung kommen: [... Beethoven ...], ferner die bisher noch nirgends aufgeführte V. Symphonie in B-dur von Professor Dr. Anton Bruckner und zum Schlusse [... Meistersinger (mit Gottinger) ...] Meister Bruckner, dessen Werke immer mehr und mehr die ihrer Bedeutung und Größe entsprechende Pflege in den deutschen Concertsälen erfahren, hat sein persönliches Erscheinen bei diesem Concerte in Aussicht gestellt. Vormerkungen auf Billets werden an der Tagescasse des Stadttheaters entgegengenommen." (b).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189401045, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189401045
letzte Änderung: Okt 02, 2023, 10:10