zurück 3.1.1894, Mittwoch ID: 189401035

Schreiben Professor Schrötters:
    Bruckner bedürfe der Schonung in körperlicher und psychischer Beziehung (*).

Abends Abreise nach Berlin in Begleitung des Prinzen Karadjordjevic (**) und Hugo Wolfs (***).

Ankündigung der 7. Symphonie am 6.1.1894 in der Vossischen Zeitung (Abendausgabe, S. 3) (°),

im Deutschen Volksblatt Nr. 1797 auf S. 7:
"           Anton Bruckner's 7. Symphonie.
     Die Bruckner'schen Symphonien erwerben sich, einmal über die Grenzen unserer Vaterstadt hinausgedrungen, stets mehr Bewunderer. Ein Beweis dafür die stets häufiger und häufiger aufeinander folgenden Aufführungen von Meister Bruckner's Meisterschöpfungen. Die nächste Aufführung einer Bruckner=Symphonie ist jene der herrlichen 7. (E-dur), die am 6. d. M. im Königlichen Opernhaus zu Berlin von der königlichen Capelle unter Leitung des Herrn D. Carl Muck gebracht wird. Das hehre Werk steht – wir bitten unsere Philharmoniker um gefällige Nachahmung – nach einer das Interesse wenig anspannenden Ouverture als erste Nummer auf dem Programm und wird hoffentlich – der Name des Dirigenten bürgt dafür – auch in würdiger Weise vorgeführt werden." (°a)

und der Neuen Zeitschrift für Musik 90, S. 8 (°°).

Brief Bruckners an Göllerich (Visitenkarte in Briefumschlag) [mutmaßliche Datierung, Poststempel »4.1.1894«]:
     Neujahrsgrüße an Göllerich und seine Frau.
»Hoch PT Frau u Herrn Göllerich zum neuen Jahe [sic!]!
Brmp.
Gehe im Momente nach Berlin.« (°°°).

[datiert "Jänner 1894", vermutlich 3. Januar] Brief Bruckners an Hans Richter:
    Bittet bei der 2. Symphonie um mehr langsames Tempo, um Beachtung der Kürzung im Finale und um Verlegung der Aufführung in die Fastenzeit. Er gehe heute mit seinem serbischen Fürsten nach Berlin:
    "Hochwolgeborner Herr Hofkapellmeister!
Bitte um gnädige Nachsicht!
Das Tempo des ersten Satzes meiner 2ten Sinfonie bitte ich mehr langsam (pathetisch) nehmen zu wollen; und im Finale, bitte ich sehr, die Kürzung nicht übersehen zu wollen; denn die wird sehr gut sein. Und nun die Haupt=[neue Seite]bitte: Fußfällig bitte ich nochmal Herrn Doctor um Verlegung der Aufführung auf die Fastenzeit, weil mich dieß ungemein aufregt. Hören will ich selbe unter Ihrer Leitung um jeden Preis; (vielleicht zum letzten Male); Hochderselbe könnten dadurch zu meiner Genesung viel - viel beitragen!!! Der Gnädigen küsse ich die Hand. Tiefsten Respekt meinem hochberühmten, hochedlen Gön[n]er!
[links:] Wien, Jän[n]er 1894.       [rechts:] Dr ABrucknermp
[3. Seite] Ich gehe heute mit meinem serb. Fürsten (aus Paris) nach Berlin. 6. Jän[n]er k. Opernh. 7. Sinf. 8.ten Te Deum, 10.ten Quintett, 11.ten Te Deum." (#).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189401035, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189401035
letzte Änderung: Feb 23, 2023, 12:12