zurück 16.1.1894, Dienstag ID: 189401165

Brief von Frl. Bollé-Hellmund an Bruckner in Berlin:
   Bittet Bruckner im Hotel »Kaiserhof« besuchen zu dürfen oder um seinen Besuch bei ihr (*).

Bruckner fährt von Berlin nach Wien zurück [oder erst später? Ankunft am 21.1.1894] (**).
Prinz Karadjordjevic soll ihn wieder begleitet haben [?] (***).

Im Bericht über das Berliner Konzert mit der 7. Symphonie in der Neuen Freien Presse Nr. 10559 auf S. 6 wird auch die Aufführung der 3. Symphonie unter Levi erwähnt:
"     – Aus Berlin wird uns geschrieben: Das letzte Symphonie=Concert der königlichen Capelle im Opernhaus brachte die E-dur-Symphonie von Anton Bruckner zu Gehör. Hat sein Tedeum schon früher, seine D-moll neulich unter Levi, dann sein Quintett dem Wiener Meister auch hier viele Freunde erworben, so ist seine ganze Bedeutung von dem besten hiesigen Publicum doch erst durch diese Aufführung im Opernhause nach Gebühr gewürdigt worden. Der Beifall, den der erste Satz gefunden hatte, steigerte sich nach dem herrlichen Adagio, um nach dem Scherzo zu lautem Jubel anzuschwellen. Der greise Componist, der in einer Parquettloge Platz genommen, mußte sich mehrmals verneigen. Am Schlusse des Werkes aber ließen die Hörer nicht nach, bis Bruckner vor dem Orchester erschien und den immer erneuten Beifall bescheiden dem Orchester zuwies. Dieses hatte aber auch Bewundernswerthes geleistet und die großen Anforderungen, die der Meister besonders an die Bläser stellt, mit Virtuosität erfüllt. Das größte Verdienst kann der talentvolle junge Dirigent, Hofcapellmeister Dr. Muck, für sich beanspruchen, der keine Mühe gescheut hatte, das gewaltige Werk aufs glänzendste zur Geltung zu bringen." (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189401165, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189401165
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11