zurück 25.3.1896, Mittwoch ID: 189603255

Aufführung der 4. Symphonie unter Adalbert Schreyer um 17 Uhr im Redoutensaal in Linz. Besuch wegen des schönen Wetters etwas beeinträchtigt (*).
 
Auf das Konzert hatten heute nochmals hingewiesen

die Linzer Tages-Post Nr. 71 auf S. 4:
"     (Musikverein.) Musikdirector Schreyers Abschieds=Benefiz=Concert findet morgen (Mittwoch) nachmittags 5 Uhr im landschaftlichen Redoutensaale statt. Auf dem Programm stehen: Beethoven, Clavierconcert in C-moll mit Orchester (Musikdirector Schreyer); Bruckner, Symphonie Nr. 4 in Es-dur (Romantische)." (*a), 
 
das Linzer Volksblatt Nr. 71 auf S. 4 (die Rubrik ist datiert "24. März"):
"    – Musikverein. Am Vorabende vor Musikdirectors Schreyers Abschieds=Beneficeconcert bringen wir nochmals in Erinnerung, daß dieses Concert morgen Mittwoch, den 25. März, nachmittags 5 Uhr, im landschaftlichen Redoutensaale stattfindet. Programm: Beethoven: Clavierconcert in C-moll mit Orchester (Musikdirector Schreyer); Bruckner: Symphonie Nr. 4 in Es-dur (Romantische.)" (*b)
 
und die Linzer Zeitung auf S. 335:
„     * (Musikverein.) Am Vorabende vor Musikdirector Schreyers Abschieds=Benefiz=Concert bringen wir nochmals in Erinnerung, daß dieses Concert morgen, Mittwoch den 25. d., nachmittags 5 Uhr im landschaftlichen Redoutensaale stattfindet. Programm: Beethoven: Clavierconcert in C-moll mit Orchester (Musikdirector Schreyer); Bruckner: Symphonie Nr. 4 in Es-dur (romantische)." (*c).


Aufführung der 2. Symphonie unter Kitzler im 2. Konzert des Brünner Musikvereins um halb 5 Uhr im Großen Festsaal des Deutschen Hauses in Brünn.
   »[...] Hier in Brünn [...] wurde die Bruckner'sche c-moll-Symphonie mit einem Erfolge aufgeführt, wie unseres Wissens kein anderes Werk in neuerer Zeit hier errang [...]« (**).
   Bei den anderen Programmnummern wirken mit: Felix Oplustil (Tenor) und Lucy Herbert Campbell (Violoncello) (**a).
   Das Konzert wird u.a. von den Kritikern »C. W.« und Richard Wickenhaußer besucht (**b).
 

Aufführung des Chores »Träumen und Wachen« [WAB 87] (***) im Orchesterkonzert des Wiener Schubertbundes mit den Wiener Philharmonikern unter Adolf Kirchl (Tenorsolo Ferdinand Soeser) (°).
   Weitere Mitwirkende: Olga v. Türk-Rohn (Konzertsängerin), Hermann Jessen (Opernschüler des Konservatoriums) und Richard Heuberger (°a).
(Konzert Dvoraks mit einem Laibacher Chor in Wien (°°)).
 

Die Deutsche Zeitung gibt das Programm des Quartettabends vom 27.3.1896 (mit Bruckners Quintett) bekannt:
"     – Das Böhmische Streichquartett hat für seine am kommenden Freitag stattfindende letzte Soirée folgendes Programm festgestellt: Dvorak, Streichsextett; Brahms, Clavierquartett G-moll (Piano: Herr Richard Epstein); Bruckner, Streichquintett F-dur. – Billets zu populären Preisen in Gutmann's Hof=Musikalienhandlung." (°°°).

Einen Hinweis bringen auch

das Fremdenblatt Nr. 84 auf S. 1 der 1. Beilage:
„      Theater und Kunst.
[…]
     – Das Böhmische Streichquartett ist an Triumphen reich aus Frankreich und Italien zurückgekehrt und hat in Paris, Nizza, Mailand und Rom außerordentliche Erfolge erzielt. Für seine am nächsten Freitag stattfindende letzte Soiréehat das Böhmische Streichquartett folgendes Programm festgestellt: Dvorak: Streich=Sextett, Brahms: Klavierquartett G-moll (Piano: Herr Richard Epstein); Bruckner: Streichquartett F-dur. Billets zu populären Preisen in Gutmann’s Hof=Musikalienhandlung.“ (#),

"Das Vaterland" Nr. 84 auf S. 13 (= Seite I des 2. Beiblatts):
"    – Das Böhmische Streichquartett ist an Triumphen reich aus Frankreich und Italien zurückgekehrt und hat in Paris, Nizza, Mailand und Rom außerordentliche Erfolge erzielt. Für seine am kommenden Freitag stattfindende letzte Soirée hat das Böhmische Streichquartett folgendes Programm festgestellt: Dvorak, Streichsextett; Brahms, Clavierquartett G-moll (Piano: Herr Richard Epstein); Bruckner, Streichquintett F-dur. Billets zu populären Preisen in Gutmann's Hofmusikalienhandlung." (#a).

und das Neue Wiener Tagblatt Nr. 84 auf S. 8:
"    * Das Böhmische Streichquartett ist von seiner so erfolgreichen Tournée in Frankreich und Italien zurückgekehrt. Für seine übermorgen Freitag stattfindende letzte Soirée hat das Böhmische Streichquartett folgendes Programm festgestellt: Dvorak, Streichsextett; Brahms, Clavierquartett G-moll (Piano: Herr Richard Epstein); Bruckner, Streichquintett F-dur. Billets zu populären Preisen in Gutmann's Hofmusikalienhandlung." (##).
 

Ein Kritik zum Konzert vom 23.3.1896 (mit dem »Te Deum«) erscheint in der Wiener Allgemeinen Zeitung Nr. 4523 auf S. 3:
"Theater, Kunst und Literatur.
                     
Wien, 24. März.
[...]
     (Glasbena Matica.) Ist Wien wirklich die Stadt der Lieder? Fast wollte uns eine GEfühl der Scham beschleichen, als wir gestern Abends im Musikvereinssaale den Laibacher Musikverein auf dem Podium erscheinen sahen, [... Lob für den Chor, die Trachten ... "thaufrisch, ursprünglich, hell wie Sonnenschein, rein wie Glockengeläute" ...] Als krönendes Finale schloß Anton Bruckner's "Te Deum" den Abend in großartiger Weise ab. Das gewaltige Werk wirkte in seiner aufjauchzenden Jubelstimmung wie eine befreiende Offenbarung. Ein Verein, der Bruckner so singt, wie es die Glasbena Matica thut, verdient den Lorbeerkranz, der ihm gereicht wurde. Eine Reihe von Gästen, die sich die Laibacher von anderwärts als Solisten verschrieben hatten, standen leider nicht auf der Höhe der Situation. Das Concert, dem unter Anderen die Erzherzoge Ludwig Victor und Eugen beiwohnten, war mit Rücksicht auf die Jahreszeit gut besucht." (###).

Die Neue Freie Presse Nr. 11346 erwähnt auf S. 5 in ihrem Bericht über das Konzert vom 23.3.1896 keines der aufgeführten Werke:
    "Wien, 24. März.
[...]
     (Die Laibacher in Wien.) Der Kaiser hat dem Laibacher Musikvereine "Glasbena Matica" anläßlich der von ihm veranstalteten Dank= und Wohlthätigkeits=Concerte den Betrag von 400 fl. zur Förderung der Vereinszwecke zugewendet. Seit gestern Abends weilt Anton Dvorak in Wien. Er hat den weiten Weg von London, wo er noch am 19. d. M. in einem großen Concerte dirigirte, nicht gescheut, um in dem morgen, am 25. d. M., stattfindenden zweiten Laibacher Concerte die Aufführung seiner "Geisterbraut" persönlich zu leiten. - [... noch einige Details zum gestrigen Konzert ...]" (a).

Das Neuigkeits-Weltblatt Nr. 71 schreibt auf S. 4 (die Rubrik ist datiert "24. März"):
"     Die Laibacher Sänger in Wien. Das gestern Abends im großen Musikvereinssaale abgehaltene erste der beiden Konzerte, die der Laibacher Musikverein "Glasbena Matica" als Beweis der Dankbarkeit Laibachs für die von den Wienern anläßlich der vorjährigen Erdbebenkatastrophe bezeigte Hilfebereitschaft nunmehr in Wien zum Besten hiesiger Wohlthätigkeitsinstitute veranstaltet, brachte den Laibacher Sängern und ihrem ausgezeichneten Dirigenten Herrn Hubad einen großen und nach jeder Richtung wohlverdienten Erfolg. Die Sängerschaar, an 180 Personen stark, imponirte durch ihre Präzision, ihre schönen und klangvollen Stimmen und den Nuancenreichthum, der ihren Vorträgen innewohnt. [... Prolog von Josef Steitar [sic] von Kutschera gesprochen ...]. Sodann kamen [... musikalische Beiträge ...], zwei a capella-Chöre und zum Schlusse Bruckner's Te deum zur Aufführung. Jeder Nummer folgte ein spontaner und häufig stürmischer Beifall. Besonderen Effekt machten die hellen, ungemein wohllautenden Damen=Stimmen und die tiefen Bässe der Herren. [... Nationaltracht, Lorbeerkranz für Hubad, anwesende Prominenz, morgen "Dworzal's [sic] "Geisterbraut" unter des Komponisten persönlicher Leitung" ...]." [keine Signatur] (a1).

Der Bericht der "Reichspost" Nr. 84 auf S. 6 ist signiert "C. J. F.":
"    – Erstes Concert des Laibacher Musikvereins "Glasbena Matica" im großen Musikvereinssaale. Achtzig junge, thaufrische Mädchenstimmen und schier ebenso viele kräftige Männerstimmen, dazu eine Instrumentalbegleitung von der Macht, aber auch zarten Geschmeidigkeit des Opernorchesters: wer zweifelt da noch an dem Erfolge, den die Laibacher mit ihrem ersten Concerte in Wien errungen? [... M. Hubad studierte in Wien ... über das Programm ...] und schließlich das monumentale, großartig aufgebaute »Te Deum« unsres katholischen Altmeisters Ant. Bruckner für Soli, Chor und Orchester, bei dem die Soli von den Fräuleins Sofie Chotek (Sopran), Eugenie Hofmann (Alt), und den Herrn J. Lašek (Tenor), V. Kliment (Baß) in dankenswerther Weise durchgeführt wurden. Nach dem mächtigen Schlusse des Te Deums erhob sich auch ein Sturm von Begeisterung und Herr M. Hubad mußte wieerholt danken. Das zweite Concert [... Anton Dworak's Ballade "Die Geisterbraut" ...]. Der berühmte Componist [...] wird selbst Chor= und Opernorchester leiten und ist eigens zu diesem Concerte von London nach Wien gereist.                 C. J. F. " (a2).
 

Aufführung des fünfstimmigen "Tantum ergo" [WAB 42] durch den Kirchenmusikverein St. Thomas in Nußdorf (b).

Über das Sängerfest in Stuttgart [3.8.1896] informiert das Deutsche Volksblatt Nr. 2596 auf S. 8:
"                Sangesnachrichten.
     [V. Deutsches Sängerbundesfest in Stuttgart.] Im Einvernehmen mit der Musikcommission des Deutschen Sängerbundes sind für die beiden Hauptaufführungen folgende Vorträge gewählt worden: I. Hauptaufführung [...]. II. Hauptaufführung, Montag, den 3. August, Mittags 4 Uhr: 1. Bruckner, Anton, "Germanenzug". Für Männerchor, Halbchor mit Orchester. Ansprache. 2. Brambach, J. C. [...]." (c).

Das Amtsblatt der Wiener Zeitung Nr. 71 veröffentlicht auf S. 443 - 446 das Vorlesungsverzeichnis der Wiener Universität und meldet auf S. 446 unter "XII. Fertigkeiten":
"     [... Stenographie, Gesangscurs unter Rudolf Weinwurm ...] – Harmonielehre: Drei=, Vier= und Fünfklänge, Verbidung [sic] derselben nach Fundamentalschritten, bezifferter Baß, in Dur, eine und eine halbe Stunde wöchentlich, vom Lector Prof. Dr. Anton Bruckner. – [... Turnen, Fechtkunst ...]" [von dem Druckfehler abgesehen identisch mit der Ankündigung vom 26.9.1895] (d).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189603255, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189603255
letzte Änderung: Dez 04, 2023, 8:08