zurück 18.10.1906, Donnerstag ID: 190610185

Das Fremdenblatt Nr. 288 (Morgenblatt) kündigt auf S. 13 die Bruckner-Feier des Wiener Akademischen Gesangvereins mit der 9. Symphonie (Klavier: Ferdinand Löwe) und dem Germanenzug am 25.10.1906 an (*).

Das Linzer Volksblatt Nr. 238 kündigt auf S. 3 das Konzert mit der 2. Symphonie und Otto Kitzlers "Trauermusik zur Erinnerung an Anton Bruckner" an:
"Erstes Musikvereinskonzert. Am kommenden Sonntag, 4 Uhr nachmittags, hält der Linzer Musikverein sein erstes statutenmäßiges Konzert im Festsaale des Kaufmännischen Vereinshauses ab. Das Konzert soll eine Erinnerungsfeier werden an den zehnjährigen Todestag unseres großen, herrlichen Landmannes Anton Bruckner. Auf dem Programm stehen folgende Meisterwerke: Beethoven Ouverture zu »Prometheus«. – Kitzler, »Trauermusik zur Erinnerung an Anton Bruckner«. – Bruckner, »Zweite Sinfonie«, c-moll (Moderato, Andante, Scherzo, Finale). – Die Hofbuchhandlung Fink besorgt auch heuer wieder den Vorverkauf der Sitzplätze. Daselbst werden auch Anmeldungen zum Beitritte in den Musikverein angenommen." (**).
Auf S. 3f beschäftigt sich ein Artikel "Bruckners Auftreten in London" von Dr. Alois Hartl mit Rudolf Louis Aufsatz "Anton Bruckner in Frankreich und England" in "Die Musik" [Anfang Oktober 1906].
Louis habe offensichtlich nicht den Artikel J. E. Haberts vom April 1872 gekannt, in welchem dieser sich gegen Bestrebungen wandte, Bruckners Erfolge in England als Schwindel zu erklären.

Eine nachfolgende Stellungnahme auf S. 4, signiert "D. R." [= Der Redakteur?], führt an, dass es sehr wenige Zeitungsberichte darüber gebe und auch Habert die behauptete Presseresonanz nur vom Hörensagen her kannte und nicht persönlich studiert habe (***).
 
Ein nahezu identische Konzertankündigung bringt die Linzer Tages-Post Nr. 238 auf S. 4 (°).
 
The Manchester Guardian Nr. 18781 kündigt eine Bruckner-Symphonie für die nächste Saison an [3. Symphonie am 28.2.1907]:
"         THE HALLÉ CONCERTS SEASON.
     During the Hallé Concerts season that opens this evening a work is to be given from the pen of Georg Schumann, [...].
     Anton Bruckner has been a long time coming to his own, but at last his works are more and more frequently performed. His name is welcome again on the list of symphonic writers for the season. But more than all other composers he comes into conflict with our natural impatience. When called upon to sit through the solid hour listening to a work that is conceived on a colossal scale and evolves itself by a process the slowness of which is more like that of the works of nature than those of art, our feelings rebel; to accept it is to annihilate ourselves. The apostles of Bruckner hold that in him, and not in Brahms and Beethoven, the Symphony culminates. No middle place can be assigned to him; he asks too much of us. Either his name will rise to rank with the very highest in music or he will sink again into the most noble obscurity that has ever fallen to the lot of the musician. For of the grandeur of the constituent parts of his music there can be no doubt. Strauss's "Heldenleben," which is also to be given, [... weitere Orchesterwerke,  Chorwerke ...]." [keine Signatur] (°°).
 
Artikel von Rudolf Louis "Zur zehnten Wiederkehr von Anton Bruckners Todestag" in der Neuen Musik-Zeitung 28, Nr. 2, auf S. 29ff, mit einer Abbildung nach IKO 19 (Kaulbach) (°°°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 190610185, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-190610185
letzte Änderung: Jan 03, 2024, 12:12