zurück 5.10.1924, Sonntag ID: 192410055

Artikel von Karl Grunsky »Zur Frage der Wiedergabe von Bruckners Sinfonien« im Fränkischen Kurier (*) Nr. 277.
Diese von Wilhelm Matthes redigierte Ausgabe enthält auf den S. 13-14 außerdem Artikel von Richard Wetz ("Anton Bruckner. Zum 100. Geburtstag des Meisters"), von Ernst Kurth ("Bruckner als Mystiker") und über "Bruckner in Berlin", "Bruckner in Stuttgart" und "Bruckner als Orgelspieler" und kurze Buchbesprechungen (Curt Singer, Max Auer, Carl Grunsky, RIchard Wetz, Erich Schwebsch, Hans Tessmer, August Göllerich und Ernst Kurth) (*a).

Aufführung eines Tantum ergo [WAB 41/1 (früher WAB 41/3] oder WAB 42) beim Erntedankgottesdienst in Stift Melk (**).

Aufführung der e-Moll-Messe unter Ferdinand Habel in St. Stefan in Wien (***).

Aufführung eines Tantum ergo [prov. WAB 48] in der Dominikanerkirche und in der Jubiläumskirche (°).

In der Österreichischen Volkszeitung Nr. 274 wird auf S. 3 auf die Aufführung des "Te deum" am 9.10.1924 hingewiesen (°°).
Auf Seite 11 ein Artikel über Max Springer mit Erwähnung Bruckners und der f-Moll-Messe (°°°).
Auf derselben Seite Besprechung des Konzerts des Wiener Männergesangvereins [vom 30.9.1924], signiert "B. B-t." [Balduin Bricht] (#).

Die Reichspost Nr. 275 teilt auf S. 12 mit, dass die Konzerte des Wiener Konzertvereins in der kommenden Saison, die auch Bruckner-Werke enthalten, von Dirk Fock [Dirk Foch] dirigiert werden (##).

Die Mississippi-Blätter Nr. 279 (Westliche Post, St. Louis, Missouri) bringen auf S. 7 einen großen Artikel über Bruckner und kündigen das "Te deum" für die kommende Saison an:
"          (Für die Mississippi-Blätter.)
            Anton Bruckner.
            Sein Leben und seine Werke.

     Am 4. September dieses Jahres wurde in Oesterreich und Deutschland die hundertjährige Wiederkehr das Geburtstages von Anton Bruckner festlich begangen. [... Tod am 2.10.1896 [sic, evtl. "II.10.1896" statt "11.10.1896"] ... Stellung in der Musikgeschichte ... Biographie ... Werke (Kirchenmusik, Männerchöre, Symphonien) ...].
St. Louiser Massenchor studiert Bruckner's "Te Deum" ein.
     Der Massenchor der St. Louiser Sangesvereinigungen, welcher unter der genialen Leitung seines Dirigenten, Herrn Hugo Anschütz, sich durch die Wiedergabe großer Kunstwerke bereits einen weit über die Grenzen der Stadt hinausgehenden Namen geschaffen hat, wird, getragen von seinen edlen erzieherischen Bestrebungen, in dieser Saison das "Te Deum", dieses hohe Lobes- und Dankeslied Bruckners, in einem Konzerte darbieten. Von neuem beweist der Massenchor mit diesem Entschluß, nicht nur, daß er mit der Zeit geht, sondern daß er auf der Höhe der Zeit steht, in der es heißt, einen anerkannten Meister der Tonkunst, dessen Name heute nur noch neben Brahms und Beethoven genannt wird, auch auf diesem Kontinente einzuführen. Die Musikkreise und das musikliebende Publikum können dem [sic] Massenchor zu seinem Entschlusse nur beglückwünschen und werden ihm für sein Unternehmen Dank wissen.               Erwin Stüben." (###).

Dieses Konzertprojekt wird auch auf Seite 6 angesprochen (signiert "S. V."):
"St. Louis Massenchor-Direktorium hält erste Versammlung für nächstjähriges Wohltätigkeits-Konzert ab.
     Der Vorstand des St. Louis Massenchores hat in seiner letzten Versammlung beschlossen, sein nächstes großes Wohltätigkeits-Konzert zum Besten der St. Louiser Waisenheime und Altenheime zu veranstalten und werden alle Vorbereitungen dafür in den nächsten Wochen getroffen werden. Dirigent Hugo Anschütz hat neben den gewünschten Volksliedern und Volksweisen, – Anton Bruckner's großes, gewaltiges "Te Deum" seinem Programmvorschlag eingereicht; eine der schönsten Schöpfungen, welche anläßlich des 100. Geburtstages des gefeierten Tonkünstlers in Hannover von 40,000 Sängern vorgetragen wurde [recte vermutlich "Trösterin Musik" – siehe die Anmerkung] und durch seine Schönheit und Allgewalt die größte Begeisterung und Bewunderung fand: ein Lobgesang, eine Dankeshymne, welche unser St. Louiser Massenchor mit seinen Hunderten von geschulten Stimmen glänzend wiedergeben wird.
     Zur General-Versammlung, welche kommenden Freitag stattfindet, wird Hugo Anschütz den Entwurf seines Programms vorlegen und das Konzert soll dann allgemein besprochen werden.     S. V." (a).

Bruckner wird ein weiteres Mal auf Seite 13 in einem Bericht über eine Tagung in Dresden [September 1924] genannt:
"Aus katholischen Kreisen.
[...]
Tagung der katholischen Akademiker.
         Dresden, im September.
     Die Herbsttagung der Katholischen Akademiker zur Pflege der katholischen Weltanschauung fand in diesem Jahr in Dresden statt. [...Namen einiger Teilnehmer und besprochene Themen ...]. Kunst umwob die ganze Tagung mit kostbaren Ranken. In der Hofkirche großes Pontifikalamt, zelebriert vom Bischof von Meißen, der in der Festpredigt wundervolle Worte über die Seelenpflege spricht, dazu Bruckners F-Moll-Messe [recte e-Moll-Messe] mit dem Hofkirchenchor und dem Orchester der Staatsoper, dirigiert von Pembaur. Am Mittwoch Requiem von Cherubini unter Leitung von Professor Th. Müller aus Paderborn, dem Hofkirchen-Cäcilienchor und dem Frauenchor aus Münster unter Leitung von Frl. Munckermann." (b).

Der St. Louis Globe-Democrat Nr. 139 (St. Louis, Missouri) informiert auf S. 26 (= S. 10 des 2. Teils) über die Filmmusik, die auch Musik von Bruckner [4. Symphonie] verwendet:
"ANCIENT MELODIES IN "THE TEN COMMANDMENTS"
    The splendid musical score of "The Ten Commandments," now at the American Theater, was written by Hugo Riesenfeld, and is interpreted by a symphony orchestra especially carried on tour. Many ancient and foreign melodies that have never before been heard in this country are included in it. The first part of the score is of distinctly Oriental flavor. Although Mr. Riesenfeld composed much of the score he has also used many selections from Rubinstein, Rimsky-Korsakoff and Bruckner. During the unfolding of the modern story many popular melodies of the day are used and favoritse [sic] like Molloy's "Love's Old Sweet Song" and others tunefully meander through the partiture." (c).

The Brooklyn Citizen Nr. 95  macht auf S. 12 auf das Konzert vom 22.10.1924 [mit der 3. Symphonie] aufmerksam:
"Stransky to Observe Smetana Centennial
     Josef Stransky will play [... am 16.11.1924 ...].
     At the first concert of the State Symphony Orchestra on Oct. 22, at Carnegie Hall, the program will be devoted to Bruckner and Wagner."
     [... weitere Konzerte ...] (d).

Aufführung des Andante der f-Moll-Symphonie durch die Kapelle der Staatsoper Berlin unter Erich Kleiber im Eröffnungskonzert der Volksbühne um 11:30 Uhr im Theater am Bülowplatz (e).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 192410055, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-192410055
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11