zurück Februar 1933 ID: 193302006

Bruckner-Meldungen in Heft 5 der »Musik« XXV:

Max Voigt erwähnt eine Aufführung der 9. Symphonie in der Urfassung [unter Leopold Reichwein?] in Bochum (*),

Rudolf Bilke eine Aufführung der e-Moll-Messe unter Georg Dohrn in der Breslauer Singakademie (**).

Eugen Schmitz schreibt aus Dresden:
   »Etwas weiter zurück liegt die Aufführung eines fast vergessenen Jugendwerkes von Bruckner, des 1848 entstandenen Requiems [WAB 39]. Karl Pembaur bot es mit dem Dresdner Sinfoniechor in schöner, liebevoll ausgearbeiteter Aufführung. Wenn es für unsere Begriffe auch noch wenig echt Brucknerisches an sich hat und sich nur als schlichte katholische Gebrauchsmusik gibt, so fesselt es doch durch viele innige, zarte Züge.« (***).

Martin Frey meldet »wieder einmal eine vortreffliche Wiedergabe« der f-Moll-Messe in Halle (°).

A. Constantin Beckmann berichtet aus Leningrad:
   »Jascha Horenstein fand als Gastdirigent mit [....] Bruckners neunter Sinfonie lebhaften Beifall.« (°°).

»Marseille: Unter Leitung des Wiener Dirigenten Erich Steckel wurde Bruckners »Romantische Sinfonie« mit starkem Erfolg zum erstemal [sic] aufgeführt. Es folgen Mahlersche Werke.« (°°°). »New York: Toscanini erzielte mit Bruckners Romantischer einen durchschlagenden Erfolg« (#).


[ca. Februar 1933, nach dem 19.1.1933 oder erst nach dem 13.2.1933] Heft 3/4 der Bruckner-Blätter 1932 (»2. Halbjahr 1932«)
teilt auf S. 29 mit, daß wegen der Liquidation des Benno-Filser-Verlags die Jahresgaben verzögert zugesendet werden.
Artikel von Franz Moißl »Oberösterreichisches Bruckner-Fest Linz - St. Florian« [1. - 8.5.1932] auf S. 30 - 32
und »Nachwort zur Wiener Bruckner-Tagung« [19. - 23.10.1933] auf S. 32 - 35.
Über »Bruckner im Ausland« berichten auf S. 37f für Amerika und Paris »M. Sch.« und für England »E. J.« (Graz); aus Japan wird eine Aufführung am 24.4.1931 vermeldet. [Hier die undatierten Aufführungsmeldungen für Amerika:] Aufführung des Quintetts durch die Newark Sinfonietta in einem von dem Komponisten Dunn geförderten Konzert der New Jersey State Normal School. Die 4. Symphonie wurde unter Toscanini in New York [24.11.1932] mit sensationellem Erfolg und später unter Frank Laird Waller in Milwaukee aufgeführt. Vorgesehen seien Aufführungen unter Ossip Gabrilowitsch, Artur Rodzinski, Eugen Goossens, Leopold Stokowski, Dobrowen, Colschmann u.a., Chorwerke plane der Columbia Universitätschor unter Lowell Beveridge. Dank gebühre auch den Herren Robert Grey und Gabriel Engel in New York für ihre Mitarbeit.
Auf S. 39f berichtet Dr. Hugo Löbmann vom »Bruckner-Zyklus im Leipziger Rundfunk« [prov. WAB 86], der alle 11 Symphonien mit dem Gewandhausorchester, dem Leipziger Symphonie-Orchester, den Dresdner Philharmonikern, der Dresdner Staatskapelle und den Theaterkapellen in Dessau und Weimar vorsehe (vom 10.10.1932 bis 2.5.1933). Um die kirchenmusikalischen Werke hätten sich Georg Göhler und Max Ludwig verdienst gemacht. Die d-Moll-Symphonie (»Nullte«), für die im Gewandhaus Bruno Walter vorgesehen sei [vgl. 16.3.1933!], habe beim Rundfunk schon Ladwig gebracht [28.11.1932].
Ernst Praetorius habe in Weimar ebenfalls alle 11 Symphonien (in einer Kirche) aufgeführt (ähnliche Zyklen auch durch Felix M. Gatz in Berlin und Kabasta, Heger und Reichwein bei der Ravag in Wien) [prov. WAB 86].
Die Gründung der Leipziger Gruppe der IBG stehe bevor. Bei den Vorarbeiten seien u.a. Dr. Karl Krieser, Dr. Neubeck, Dr. Straube, Dr. Helmut von Hase, Dr. Armbruster, Dr. Hugo Löbmann beteiligt gewesen. Die Gründung (in Anwesenheit Bruno Walters) sei für dessen Konzerttag [16.3.1933] vorgesehen.
Nachruf auf Franz Marschner von Ernst Schwanzara auf S. 40f.
Auf S. 42 Mitteilungen über Personen (Geburtstage: Friedrich Klose, Siegmund von Hausegger, Peter Raabe, Karl Straube, Wagner-Schönkirch, Walter Braunfels, Hermann Abendroth, Sartorius H. W. Waltershausen, Ludwig Neubeck, Heinrich Damisch, Vinzenz Goller, Josef Meßner, J. V. Wöss und Wolfgang von Bartels; Professoren: Franz Philipp, Josef Meßner, Heinrich Damisch), Nachrufe auf Adolf Goetz (Stuttgart, Bruder von Frédéric Goetz in Straßburg), bei dessen Beisetzung laut Mitteilung des Schwiegersohns Dr. Hermann Cailloud das Adagio des Quintetts in der Bearbeitung für Orgel von Hermann Keller gespielt wurde, und auf Peter Griesbacher. Frédéric Goetz arbeite an einer Klavierbearbeitung der Originalfassung der 4. Symphonie [vgl. 3.3.1933].
Auf S. 42 - 44 Mitteilungen zum Badischen Brucknerbund (u.a.: Dr. Fritz Grüninger werde in Heidelberg von Verlagsbuchhändler Hermann Meister unterstützt, der ein Bundesblatt der neuen Heidelberger Ortsgruppe gegründet habe), zur Ortsgruppe München (über die Einführungsabende; im April 1933 sei unter Hausegger die f-Moll-Messe geplant), zum Württembergischen Brucknerbund (über die Mitgliederversammlung, bei der Dr. Paul Barchet über das Wiener Bruckner-Fest im Oktober 1932 referiert habe), über Max Reger (Dr. Constantin Schneider von der Wiener Nationalbibliothek habe im Reger-Archiv in Weimar Regers Bruckner-Partituren mit dessen Eintragungen entdeckt) und über Max Auers Buch, dessen zweite Auflage beim Amalthea-Verlag sich verzögere.
Auf der 3. Umschlagseite wird das Programm der Salzburger Festtagung (15. - 21.8.1933) bekanntgegeben (##).
Auf dem Titelblatt ist eine signierte Radierung von Alfred Coßmann (Original-Plattengröße 162 x 84 mm, Bildgröße 245 x 160 mm) verkleinert wiedergegeben (###).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 193302006, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-193302006
letzte Änderung: Feb 14, 2024, 22:22