zurück 1870er Jahre ID: 187000001

Die Sommerferien dieser Jahre verbringt Bruckner z.T. auch in Kirchdorf (bei Dr. Kaltenbrunner); J. Greck und K. Zeitlinger berichten vom Besuch des Verließes in Altpernstein und der Führung durch Förster Wischenbart (*)
Mit von der Partie bei diesem Ausflug war neben Greck noch sein Schwager, Schuldirektor Brunnbauer. Bruckner hatte in Kirchdorf auch Kontakte mit den Sensengewerksfamilien Zeitlinger, Weinmeister und Pießlinger (*a).

Alois Spannesberger erzählt von Kontakten mit A. Weißgärber, in Schlierbach mit Fl. Schininger, und von einem Ausflug nach Kremsmünster, wo Bruckner einen Brief Wagners erhalten haben soll (**).

Als weitere Bekannte werden Blumauer und in Steyrling Michael Pieslinger überliefert (***).

An der Lehrerbildungsanstalt St. Anna kommt Bruckner in Kontakt mit dem Lehrer Ferdinand Thetter, der ihn öfters auch als Gast zuhause hat. Bruckner spielt öfters einer der 6 Töchter (Marie Thetter) aus neuen oder gerade entstehenden Kompositionen vor.
In der Familienüberlieferung wird auch von späteren Besuchen (nach der Komposition des Quintetts) bei der Familie des Schuldirektors Thetter in Hinterbrühl berichtet.
Bruckner sei auch noch nach seiner Ernennung zum Ehrendoktor gerne ins Landhaus am Gießhübl gekommen (°).

Bruckner scheint auch in Wien Klavierschüler gehabt zu haben. Anna Wanausek, geb. Freiin von Zinnenburg, verheiratet mit Franz Wanausek, berichtet, dass Bruckner gelangweilt den Unterricht absolviert und vorzeitig beendet habe, angeblich mit der Aufforderung, sie möge ihm lieber die Haare kämmen (°°).

Lotte Ingrisch berichtet (ca. Januar 2018), dass ihre Großmutter Emma Jörg, später verheiratet mit dem Maler Rudolf Krauss [evtl. Rudolf Krausz (1872 - 1928)?], eine Schülerin Bruckners gewesen sei (°°°).

[Wann? kann auch viel später sein]
Als Hinweis auf einen Ausflug Bruckners nach Leonstein (Schloss in der oö. Gemeinde Grünburg im Besitz der Grafen von Salburg) hat sich ein Umschlag "Leonstein" mit getrockneten Blumen in Bruckners Nachlass erhalten (#).

Bruckner trifft sich in den 70er Jahren öfter mit seinem ehemaligen St. Florianer Schüler Moritz Marböck in der "Stadt Brünn" in der Augustinerstraße. Zu dieser Tafelrunde gehören u. a. "auch Baron Stift [Stifft?], der Kunstzeichner Franz Teuchmann, dann der als Wagnerianer bekannte Herr Pfrogner und Doktor Hermann an. Und da kam es öfter vor, daß Moritz Marböck den Meister abends bis zum Haustor begleitete, dann aber auf dessen Bitte mit in die Wohnung ging, "damit wir noch a bisserl spiel'n können". Und dieses "Bisserl", wobei Moritz unermüdlich die Zimmerorgel aufzog, dauerte manchmal bis – 2 Uhr in der Nacht, bis beide vollständig erschöpft waren." (##)

[vermutlich erst ab 1876]
Lia Marböck, Tochter des ehemaligen St. Florianer Bezirksrichters und Gesangsstudentin bei Mathilde Marchesi am Konservatorium, klagt Bruckner ihr Leid - sie fühle sich dort nicht wohl - und wird von Bruckner getröstet. "Ich bitt' Sie, was wollen S' denn von der G'sellschaft? – Ich möcht' auch am liebsten fort. Ich möcht' halt immer nur bei meine 'Gaudeamus' sein, das wär' mir lieber, als da herinn' sein, bei der G'sellschaft". (###).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 187000001, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-187000001
letzte Änderung: Jan 18, 2024, 9:09