zurück 14.3.1886, Sonntag ID: 188603145

Hinweise [identische Inserate] auf das heutige Konzert in der Grazer Tagespost Nr. 73 (*) und in der Grazer Morgenpost Nr. 60:
»Sonntag den 14. März 1886 um halb 5 Uhr Nachmittags im Stefanien-Saale: Fünftes Mitglieder-Concert des Steiermärkischen Musik-Vereines. Programm: I. Abtheilung: Anton Bruckner: Siebente Symphonie für grosses Orchester (E-dur). II. Abtheilung: [...]« (**).

5. Mitglieder-Konzert des Steiermärkischen Musikvereins um 1/2 5 Uhr im Grazer Stephaniensaal (***).
Muck dirigiert eine Arie aus Webers »Euryanthe« (nicht »Oberon«) mit Ludwig Schrauff, eine Ouvertüre »Nordische Heerfahrt« von Emil Hartmann (Harfensolo: M. Skerle) und Bruckners 7. Symphonie (österreichische Erstaufführung) (°).
Im Publikum sitzen u.a. Eckstein, Potpeschnigg und die Kritiker Hausegger und Savenau (°°). Bruckner trifft seinen Linzer Klavierschüler Heinrich Poschacher wieder (°°°).
Nach dem Konzert spielt Bruckner auf der Konzertorgel. Lange Nachfeier mit Hausegger und Savenau (#).
Zu dieser Nachfeier versammelt sich der Grazer Richard-Wagner-Verein in einem Zimmer des Hotels Stadt Triest (jetzt Steirerhof). Nach einer Ansprache des Vereinsvorstandes dankt Bruckner seinen drei Gönnern (Wagner, [vermutlich Levi als zweiter] und Muck) und spricht von der Arbeit an der 8. Symphonie mit dem Scherzomotiv "Deutscher Michel" (#a).

[Wann genau?] Notizen Bruckners zum Grazer Aufenthalt: »Dr Muck Sporgasse 24. [/] Baron Savenau Rechbauer Straße Cafe Wien 1. Stock. [/] Dr Hausegger Herrngasse 16.« und [zeitlich dazugehörend? in Graz?] »Friesach Regierungs. [/] Humpoldstr 7.« (##).

Lücke in Bruckners Wiener Gebetsaufzeichnungen, 13.3.1886 abends bis 15.3.1886 morgens (###).
Diese Gebete (»Graz Abends 13.3. [...] 15. März. Morg.«) notiert Bruckner in seinem Notizbuch (a).

Das Programm des Konzerts vom 21.3.1886 (mit der 7. Symphonie) wird von mehreren Zeitungen (mit nahezu identischem Text) mitgeteilt:

Morgenpost Nr. 73 auf S. 6:
     »[...] Bruckner: Symphonie Nr. 7 (E-dur). Neu.« (b),

Wiener Zeitung Nr. 60 auf S. 4:
     »[...] Bruckner: Symphonie Nr. 7 (E-dur), neu.« (b1),

Neue Freie Presse Nr. 7739 auf S. 7:
     »[...] Bruckner: Symphonie Nr. 7 (E-dur), neu.« (c),

»Presse« Nr. 73 auf S. 15 (d),

Wiener Allgemeine Zeitung Nr. 2170 auf S. 7:
     »[...] Bruckner: Symphonie Nr. 7 (E-dur), neu.« (e) und

Illustriertes Wiener Extrablatt Nr. 73 auf S. 5:
     »[...] Bruckner: Symphonie Nr. 7 (E-dur), neu.« (f).

Linzer Zeitung (g), Linzer Tages-Post Nr. 60 auf S. 3f (h) und das Linzer Volksblatt Nr. 60 auf S. 3 (i) kündigen das Konzert des »Frohsinn« am 15.4.1886 (mit »Te deum«, »Germanenzug«, »Um Mitternacht« [WAB 90] und Adagio der 3. Symphonie an:

Linzer Zeitung:
     » * (Zum 41. Gründungsfeste der Liedertafel "Frohsinn".) [... dieses Fest sei, nach Wagner und Beethoven in den Vorjahren, nun Bruckner gewidmet ... Ehrenpflicht einem Totgeschwiegenen (in Hamburg den Unsterblichen zugerechnet) gegenüber ... über die geplanten Werke...] Die Liedertafel ist mit der Einstudirung der zur Aufführung gelangenden Bruckner'schen Compositionen vollauf beschäftigt und wird eine künstlerische Leistung bieten,auf die man mit Recht gespannt sein darf.« [keine Signatur] (g).

Oddo Loidol notierte auf dem Zeitungsausschnitt: "Auch das 'Linzer Volksblatt' hat dies angekündigt u. geschrieben, daß man von Bruckner bald so geläufig reden [wird], wie von 'Haydn, Mozart, Beethoven'." (g1).

Linzer Tages-Post:
     » § Liedertafel "Frohsinn". Zu dem im April d. Jahres stattfindenden Gründungsfest=Concerte der Liedertafel "Frohsinn" wird bereits das Studium aufs eifrigste betrieben und gelangen anläßlich dieses Concertes nur Compositionen von Anton Bruckner zur Aufführung und zwar folgende: "Germanenzug" [...] "Tedeum"; ferners hat Professor Anton Bruckner, welcher den Ehrenmitgliedern der Liedertafel "Frohsinn" angehört, eigens für dieses Concert den Chor "Um Mitternacht" componiert, welcher ebenfalls bereits studiert wird und vom (sic) großen Erfolge begleitet sein dürfte. Es steht somit unseren Musikfreunden ein großer Kunstgenuß in Aussicht.« (h).

Linzer Volksblatt:
    " -  Gründungsfest der Liedertafel "Frohsinn." Wie verlautet, feiert die Liedertafel "Frohsinn" in Linz noch vor Ostern ihr Gründungsfest. Zur Aufführung gelangen Werke unseres Landsmannes des gottbegeisterten Meisters Bruckner. Es ist dies eine schöne Idee [..., da] dessen Name bald so mundgerecht sein wird, wie Beethoven, Mozart und Hayden [sic]. [... über die Werke, Floderer als Dirigent ...]." (i).

[In Wien Matinée bei Goldschmidt, an der u.a. auch Liszt teilnimmt (j)].


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188603145, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188603145
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11