zurück 1.5.1886, Samstag ID: 188605015

Kalendereintragung Bruckners (bei den Gebetsaufzeichnungen vom 27.4.1886): »11 Uhr H Eckstein Samstag nach Ostern.« (*).

Brief Bruckners an Dr. H. Behn:
     Bittet um die Partitur der 4. Symphonie, die er heute noch nach Leipzig [an Riedel (**)] schicken wolle (***).

Im Unterhaltungsblatt »An der schönen blauen Donau« 1 (1886), 8. Heft, S. 240 erscheint die Männerchorfassung von »Iam lucis orto sidere« [WAB 18]: »In S. Angelum Custodem Hymnus [/] quem cantu ornavit. [sic!] [/] Antonius Brucknermp.« (°).

Auf diese Neuerscheinung verweisen auch die »Presse« Nr. 120 auf S. 11:
    » - Das soeben erschienene achte Heft der neuen illustrirten Halbmonatsschrift "An der schönen blauen Donau" (Verlag von Carl Konegen in Wien) hat folgenden Inhalt: [...] - Antonius Bruckner: "In S. Angelum Custodem Hymnus". [...] Preis per Heft 15 Kreuzer, pro Quartal 90 Kreuzer. - Zu haben in allen Buchhandlungen und bei allen Zeitungs=Verschleißern.« (°a)

und das Neue Wiener Tagblatt Nr. 120 auf S. 5 [identischer Text ... Karl Konegen ...] (°b).

Die Musikalische Rundschau Nr. 23 auf S. 259 meldet die Aufführung des »Te deum« in Karlsruhe [14.4.1886]:
»Eingesandte Concertprogramme
Carlsruhe: Philharmonischer Verein
Drittes Concert, [...] 14. April 1886 [...] Anton Bruckner: Te Deum für Chor und Soli (componirt 1884)« (°°).

Kastner's Wiener Musikalische Zeitung, Jg. 1885/86, Nr. 29, verzeichnet auf S. 60 die Aufführungen der 3. Symphonie in Den Haag [17.3.1886] und Utrecht [20.3.1886]:
»In den Abonnements-Concerten des Vereines "Diligentia" im Haag, der holländischen Residenz, hat kürzlich eine zweite Aufführung der Brucknerschen, Meister Richard Wagner gewidmeten dritten Symphonie stattgefunden. In der vorjährigen Saison hatte der Nestor der holländischen Kapellmeister, Herr J. Verhulst, das Werk zum erstenmale herausgebracht, heuer dirigirte Herr R. Hol aus Utrecht die Aufführung (derselbe leitet alljährlich ein, hauptsächlich der neudeutschen Schule gewidmetes Concert des "Diligentia-Vereins"). Auch in Utrecht, wo Herr Hol städtischer Kapellmeister ist, brachte dieser die Bruckner'sche Symphonie zur Aufführung. Dieselbe soll bei dem musikalischen Theil des Publicums tiefen Eindruck hervorgerufen haben. [...]« (°°°)

und erwähnt auf S. 61 in der Zeitschriften-Revue den Artikel der Linzer Tages-Post vom 17.4.:
»Tages-Post (Linz) 17. April. Bruckner-Concert der Liedertafel "Frohsinn"«. Von Dr. Emil Kränzl« (#).

Die Harmonia Sacra Nr. 5 meldet auf S. 39, daß in Linz am 18.3.1886 ein Tantum ergo [prov. WAB 48] in der Alumnatskirche und am 25.3.1886 das »Afferentur« gesungen wurden:
      »Kirchenmusik in Linz. [... über Burgstallers Bedeutung ...] Der Chor des neuen Domes sang gemeinsam mit dem Alumnatschore am Vorabend des Festes des h. Joseph [18.3.1886] in der bischöflichen Alumnatskirche Dr. Fr. Witt's "Litaniae" op. 13 für vier Singstimmen und Orgel, - darauf J. G. Wesselak's Motett "Justus ut palma", sowie das "Tantum ergo" von A. Bruckner in vollendeter Weise. [...] Am 25. März sang der Chor des neuen Domes eine vierstimmige "Missa in hon S. S. Rosarii B. M.V.", ein Erstlingswerk von Max Filhe, das Motett "Afferentur virgines post eam", für vier Singstimmen und drei Tromboni, vom Ehrenmitgliede des ob. öst. Cäcilien=Vereines, Ant. Bruckner, dem Chordirector J. B. Burgstaller gewidmet, und ein "Ave Maria" von einem zweiten Ehrenmitgliede, J. E. Habert, in vollendeter Weise. [... Lob für Burgstallers Einstudierung und Dirigat ...]« [keine Signatur] (##).

Der Welser Anzeiger Nr. 18 berichtet auf S. 3 von Göllerichs Klavieraufführung des Adagios des Quintetts am 29.4.1886:
      »Am Donnerstag den 29. April Abends fand im Gasthofe "zur Stadt Triest" das bereits angekündigte Konzert des Richard Wagner=Zweigvereines statt. Außer den Mitgliedern waren eine größere Anzahl von Gästen aus den besten Kreisen von Wels erschienen.
    Den Glanzpunkt des Abends bildete das Klavierspiel des Herrn August Göllerich [...] Das ist kein Spiel im gewöhnlichen Sinne. [... über die Anschlagskunst und technische Bravour Göllerichs ...] Allein spielte Herr August Göllerich: "Adagio" aus dem Streich=Quintett F-dur von Bruckner; "Poesie", "Allmacht" und "Gestirne" von Liszt. Wir konnten sein bewundernswerthes Spiel in diesen und in allen übrigen Nummern hören, da Herr Göllerich die Begleitung selbst besorgte. [... über weitere Programmnummern und Mitwirkende: Stockhammer und Hugo Schulz (Gesang), Kpm. F. Quidenus (Violine/Viola), Damenchor von Frl. Rosenberger ...] Wir schließen mit der Versicherung, daß dieser Abend zu einem der genußreichsten der Konzert=Saison zählte, zumal für solche, die einer Tonsprache eines Liszt und Wagner folgen können.
    Zunächst aber haben wir Welser alle Ursache stolz zu sein, daß ein Mann, dessen Wiege hier gestanden, die Künstlerlaufbahn mit Glück betreten hat und sicheren Schrittes wandelt. Wolle Herr Göllerich auch in Zukunft unser nicht vergessen.« [keine Signatur] (###).

Eine Besprechung dieses Konzerts bringt auch das Welser Wochenblatt (a).

(Brief von Joh. Bap. Katschthaler (Salzburg) an Bernhard Deubler:
     Ob Deubler bei einem Kurs wenigstens einen Vortrag über Kirchenmusik halten könne. Über 100 Teilnehmer, aus Linz 5 angemeldet (b)).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188605015, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188605015
letzte Änderung: Dez 08, 2023, 13:13