zurück 5.9.1894, Mittwoch ID: 189409055

Die Wiener Zeitung Nr. 204 bringt auf S. 4 eine biographische Notiz zu Bruckners 70. Geburtstag:
"     (Anton Bruckner.) Der Componist Dr. Anton Bruckner feierte heute, den 4. d. M., seinen 70. Geburtstag. Er ist der Sohn des verstorbenen Dorfschulmeisters Anton Bruckner und dessen Frau Therese. Im Alter von 16 Jahren erhielt er die Stelle eines Schulgehilfen in Windhag bei Freistadt. Später kam er als Lehrer und supplirender Stiftsorganist nach St.=Florian. Im Jahre 1856 erhielt er die Domorganisten=Stelle in Linz. In Linz componirte er, nachdem er vorher schon viele kleinere Werke geschaffen, seine erste Symphonie, der er im Laufe der Zeit  noch weitere sieben hinzufügte. Gegenwärtig arbeitet er an einer "neunten". Zu dem im Jahre 1871 stattgehabten Orgelwettstreite in London von Oesterreich entsendet, erhielt er den ersten Preis. Im Jahre 1891 wurde Anton Bruckner zum Ehrendoctor der Philosophie der Wiener Universität ernannt." (*).
 
Artikel im Neuen Wiener Tagblatt Nr. 244 auf S. 4:
»    * (Von Anton Bruckner.) Anton Bruckner, der gestern in Steyr seinen 70. Geburtstag begangen und dabei von seinen oberösterreichischen Mitbürgern so herzlich und ehrenvoll gefeiert wurde, ist eine der populärsten Figuren des künstlerischen Wien. Seinen Kopf kennt Jedermann, seine klaren blauen Augen haben schon Unzähligen ins Innere geleuchtet und sein lachendes, kindliches Wesen hat Tausende und Tausende erfreut. [... vom Dorflehrer zum Ehrendoktor ... ideelle, nicht finanzielle Erfolge ... erst im Alter, auch im Ausland (Beispiele) ... die Werke fanden] in Wien noch immer nur ein ehrfurchtsvolles Entgegenkommen – bis auch bei uns endlich das Eis gebrochen und eine Zeit gekommen ist, wo man erwartungsvoll der neuen Neunten entgegensieht, jener Neunten, an der der nun Siebzigjährige mit der Gluth eines Jünglings schafft. Möge er sie vollenden zu seinem Glanze und zum Glanze unseres Vaterlandes!« [keine Signatur] (**).
 
Meldung der Neuen Zeitschrift für Musik 90 (1894) S. 395:
Bruckner verbringe den Sommerurlaub in Steyr und arbeite an der 9. Symphonie, wovon drei Sätze bereits vollendet seien (***).
 
Das Deutsche Volksblatt Nr. 2039 beschäftigt sich auf S. 5 mit der 2. Symphonie:
"    * [Aus Bruckner's Künstlerlaufbahn.] Als Bruckner im Jahre 1872 seine zweite Symphonie den Philharmonikern überreichte, meinte Dessoff, sie sei unaufführbar. 1873 wurde sie von dem Componisten selbst zur Schlußfeier der Weltausstellung aufgeführt und fand begeisterte Aufnahme. Herbeck sprach darüber zu ihm: "Noch habe ich Ihnen keine Complimente gemacht; aber ich sage Ihnen: Wenn Brahms im Stande wäre, eine solche Symphonie zu scheiben, dann würde der Saal demolirt vor Applaus." Der Berichterstatter der "N. Fr. Pr.", Herr Hanslik, brach seinen Bericht über das Concert vor der Bruckner'schen Aufführung ab, "um nicht", wie der Herr Hofrath sich ausdrückte, "der Schmach zu gedenken, die durch Aufführung dieser Symphonie dem Musikvereinssaale angethan worden." Wie sagt doch der Satiriker Kästner: "Schnell wird der Maëstro alt, dann hat er ausgesungen, doch manche Critici, die bleiben immer – Jungen!" [keine Signatur]" (°).
 
Über Bruckners 70. Geburtstag schreiben auch
 
die Grazer Morgenpost Nr. 202:
„      Theater und Kunst.
[…]
     * Der Tonkünstler und berühmte Symphoniker Anton Bruckner feierte gestern in Steyr seinen 70. Geburtstag in voller geistiger und körperlicher Frische. Am Vorabende wurde ihm vom dortigen Gesangvereine ein Ständchen dargebracht.“ (°°),
 
die Grazer Tagespost Nr. 244 auf S. 1f (auf einen Artikel der Wiener »Presse« [4.9.1894] zurückgreifend:
"      Theater= und Kunstchronik.
    (Anton Bruckner.) Gestern feierte der bekannte Wiener Componist Anton Bruckner sein siebzigstes Geburtsfest. Einem Artikel der Wiener "Presse", der aus diesem Anlasse erschien, entnehmen wir die nachfolgenden biographischen Mittheilungen. "Anton Bruckner wurde am 4. September 1824 zu Ansfelden in Oberösterreich geboren; sein Vater war im Orte Schulmeister und ertheilte seinem Sohne den ersten Musikunterricht. Der kleine Anton kam dann als Sängerknabe nach dem Stifte St. Florian. Späterhin wirkte er unter äußerst dürftigen Lebensverhältnissen in Windhov [sic] bei Freistadt als Schulgehilfe, kam dann nach einigen Jahren nach St. Florian als Lehrer und provisorischer Stiftsorganist. Hier befaßte er sich eifrig mit dem Studium der Musiktheorie und bildete sich im Orgelspiel derart aus, daß er 1855 bei einer Concurrenz um die Domorganistenstelle in Linz alle Bewerber aus dem Felde schlug. In Linz fand er nun Gelegen­heit zu umfassender künstlerischer Ausbildung; wiederholt machte er Ausflüge nach Wien, um bei dem berühmten Sechter Contrapunkt zu studiren. In Wien lernte ihn Herbeck kennen, der Bruckner's musikalische Be­gabung würdigte und ihm nach Sechter's Tode dessen Nachfolgerschaft als Hofcapellenorganist verschaffte. Ebenso wurde er über Herbeck's Empfehlung am Conservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde als Lehrer für Orgelspiel, Contrapunkt und Compositionslehre installirt. 1875 wurde Bruckner auch Lector an der Wiener Universität. Um diese Zeit erst wurde man in Wien auch auf den Componisten Bruckner aufmerksam; seine zweite Symphonie (G-molI) wurde 1876, seine dritte (D-moll) im folgenden Jahre von den Philharmonikern aufgeführt; die D-moll-Symphonie hatte dem Künstler Freunde geworben. Richard Wagner nahm die Widmung des Werkes an.  Entscheidend für die weitere Ver­breitung seines Ruhmes wurde die Aufführung der siebenten Symphonie (E-dur) in München, welche  eine begeisterte Aufnahme fand. Um jene Zeit wurde dem Künstler eine Ehrenpension bewilligt, die ihm ermöglichte, einen Theil  seiner Lehrthätigkeit aufzugeben und sich fast ausschließlich seiner Kunst zu widmen. Die achte Symphonie, 1892 von den Philharmonikern ausgeführt, übte auf den weitaus größten Theil des Publikums eine überwältigende Wirkung. Am 7. November 1891 stand der damals 67jährige Bruckner, nachdem der akademische Senat in Wien auf Antrag der philosophischen Facultät ihm die Doctorwürde honoris causa verliehen hatte, als Candidatus philosophiae vor dem Rector magnificus Dr. A. Exner im Festsaale der Universität, um vor diesem das Doctorgelöbniß abzulegen. Rector Professor Exner hielt damals an Bruckner eine längere Anrede, worin er dessen Verdienste um die Musik und die Musik­wissenschaft würdigte. Der Rector verwies darauf, daß die Musikkünstler früher von den akademischen Gelehrten nicht geschätzt wurden. In den früheren Jahrhunderten sei es nie geschehen, daß diese des Doctorhutes für würdig erkannt wurden. Indem die größte deutsche Universität einem Musiker den Doctorlitel verleihe, zeige sich deutlich der Wandel der Gesinnung. Auch der Promotor Hofrath Professor Stefan hielt eine längere Rede an Dr. Bruckner, welcher für die ihm bewiesene Auszeichnung tief gerührt dankte." (°°°),
 
die Österreichische Volkszeitung Nr. 245 auf S. 1 (identisch auf S. 1-4 in der 2-Kreuzer-Ausgabe), signiert »B. B-t« [Balduin Bricht]:
"                          Anton Bruckner.
          
(Zu seinem siebzigsten Geburtstage.)
     In Steyr, wo er sich alljährlich aufhält, hat Anton Bruckner, Professor Dr. Anton Bruckner, gestern seinen siebzigsten Geburtstag gefeiert. Die Gesangs= und Musikvereine der Stadt haben dem alten Meister ein Ständchen gebracht, die Gemeidevertretung hat ihn durch eine Deputation, mit dem Bürgermeister an der Spitze, begrüßt, überdies haben die zahlreichen Verehrer seiner Muse allerorten sich des Festtages erinnert und dem Meister Glückwünsche zugeschickt. – Es hat schon manchen wenig bedeutenden Konzertgeiger oder Klavier=Wandervirtuosen gegeben, dessen siebzigster Geburtstag mehr Lärm in der Welt gemacht hat.
     Bruckner ist eine vielbestrittene und vielumstrittene Erscheinung, aber eine Erscheinung einzig in ihrer Art. Lange Zeit blieb er ganz unbeachtet, der Dorfschulmeisterssohn aus Ansfelden in Oberösterreich, der spätere Schulgehilfe in Windhag mit dem Monatseinkommen von zwei Gulden, der allmälig zum Lehrer in Kronsdorf, zum supplirenden Dom=Organisten in St. Florian und Dom=Organisten in Linz sich aufschwang. Er war über die Vollreife der Mannesjahre hinaus, als er endlich nach dem Ableben seines Meisters, des großen Organisten Sechter, im Jahre 1867 von Herbeck nach Wien gebracht wurde, als Organist in die Hofkapelle eintrat, sodann die Professur des Orgelspiels, der Harmonielehre und des Kontrapunktes am Konservatorium erhielt und schließlich als Lektor auch an die Universität berufen wurde. Vor drei Jahren hat ihn die Universität zu ihrem Ehrendoktor ernannt.
     Dieser Lebensabriß gibt bereits einigen Aufschluß darüber, wie es kommt, daß die Meinungen über Bruckner so weit auseinandergehen. Die Bekenner der jungdeutschen Richtung, welche leider nur zu sehr die Neigung haben, einen schreienden, unharmonischen Fetischdienst zu treiben, stellen Bruckner unbedenklich neben Beethoven und Wagner, genauer gesagt, zwischen diese beiden Heroen. Der Ueberschwang dieser leidenschaftlichen Freunde hat Widerspruch hervorgerufen. Man wollte überzeugt, nicht niedergeschmettert sein. Da es weiter in der Natur des musikalischen Jungdeutschland liegt, die Musikpropaganda zu einer Propaganda politischer, sozialer und nationaler That zu gestalten, also Dinge in die Musik hineinzutragen, welche mit ihr nichts zu schaffen haben, so fühlte sich gar mancher ehrliche Musiker von dem plötzlich ausgebrochenen Brucknerlärm erschreckt und abgestoßen. Sollte doch neben Bruckner noch Platz gemacht werden für Liszt und selbst Größen untergeordnetsten Ranges. Dieser Uebereifer schadete dem Gefeierten, störte das Wachsthum seiner Autorität. Bruckner's Persönlichkeit war nicht geeignet, den Streit zu entscheiden. Es war ein Stück von dem Windhager Schulgehilfen in ihm stecken geblieben. Es war rührend und befremdlich zugleich, Bruckner in Berührung mit dem Publikum zu sehen. Er, der als Organist bei allen Wettkämpfen, an denen er sich betheiligt hatte, die Berühmtesten seiner Zeit in staunende Bewunderung versetzt hatte, so in Nancy, in Paris und London, er war den Konzertbesuchern gegenüber hilflos und wunderlich wie ein Kind. In den Gesellschafts=Konzerten war Bruckner bereits heimisch, auch die Philharmoniker spielten ihn bereits, aber so oft er auch, um für den Beifall zu danken, auf der Estrade erschien, schob er mit leidenschaftlichen Bewegungen alles Verdienst den ausführenden Musikern zu, wendete sich nach dem betreffenden Kapellmeister und applaudirte. Ein kleiner, aber sehr bezeichnender Zug. Seine Kleidung — ganz Windhag. Schon kannte jedes Kind seinen Namen, aber während der Saisonkonzerte fand er seinen Platz im Stehparterre des Musikvereinssaales, eingekeilt in drangvolle Ecke. Von da oder auch am entgegengesetzten Ende, hinter den Musikern, konnte man Bruckner gewahren, wie er dastand, ähnlich mehr einem klugen Bäuerlein, als einem Genie und Kenner, desgleichen in dem Riesensaale sicherlich nicht vorhanden war. Bruckner hat eine Einfalt der Seele und des Körpers, ärger — oder soll man sagen: schöner? — als Haydn sie hatte. Sein Wesen deckt sich so gar nicht mit dem, was die Welt sich unter einem Künstler denkt. Von den seidenen Schlafröcken Wagner's bis zu der grauen Landwirthbloufe Bruckner's — welch ein Abstand! Man irrt aber sehr, wenn man denkt, der Meister habe keine Selbstschätzung. Es gibt Augenblicke, wo seine Künstlerseele auffliegt, dann blitzen seine ein gekniffenen Augen, und seinen dünnen, scharfen Lippen entringt sich ein Wort des Kraftbewußtseins und des Künstlerstolzes. Dieses merkwürdige Doppelwesen muß man sich vor Augen halten, wenn man die gesellschaftschaftliche [sic] und künstlerische Stellung Bruckner's verstehen will.
     Eine ähnliche Zwiespaltigkeit zeigt sich in seinem musikalischen Schaffen. Acht Symphonien hat Bruckner geschrieben, man wartet jetzt auf seine neunte. Wir halten dafür, daß der Tag, an welchem vor zwei Jahren seine achte durch die Philharmoniker aufgeführt wurde, sein schönster Ruhmestag, entscheidend für sein zukünftiges Leben in der Musikgeschichte gewesen ist. Etwa sieben Viertelstunden nahm die Aufführung des Titanenwerkes in Anspruch und das Publikum hörte und hörte und wich nicht von der Stelle. Gewiß hatte man nicht Alles verstanden, aber man hatte begriffen, daß sich da eine gewaltige, echte Musikerseele offenbart hatte. Diese Ahnung ist die beste Vorbereitung für späteres Verständniß. An diesem Tage durfte Bruckner sich sagen, daß die Spur von seinen Erdentagen nicht vergehen werde. Und doch, welch greller Farbenwechsel, welch ungleiche Vertheilung de Form selbst in diesem Werke! Bruckner ist der einzige lebende absolute Musiker von jener künstlerischen Naivetät, die Beethoven hatte. Seine musikalischen Gedanken kleben nicht am Irdischen, er geht nicht im Joche irgend eines mehr oder minder ausgesprochenen Programms. Man lasse sich nicht beirren, wenn er eine Symphonie — es ist die vierte — die „romantische" tauft, oder gar einen Symphoniesatz als „deutschen Michel“ angesprochen wissen will; es steckt nichts Anderes dahinter, als eine flüchtige, nachträglich entstandene Eingebung. Bruckner tritt die Form mit Füßen, souverän wie Goethe. Was Goethe aber aus höchstem Kunstverstand that, thut Bruckner ganz absichtslos, unbedenklich seinem Genius hingegeben. In der vierten Symphonie jagen die Themen einander in brausender Hast, in der achten finden wir ein kontrapunktistisches Netzwerk der verschlungensten Art, in dem Adagio des Streichquintetts ist eine sentimentale Empfindung mit hingebender Zärtlichkeit ausgesponnen, in den großen kirchlichen Werken hingegen tritt Bruckner mit pompöser Kraft hervor. Da will er dem Herrn der Heerschaaren, der ja auch seine Engelschöre um sich hat, etwas Gewaltiges, Großartiges vorspielen, und so schreitet sein Tedeum, schreiten seine Messen mit dramatischer Wucht einher. Baut er eine Fuge, so ist sie cyklopisch, wie sie nur Johann Sebastian zu thürmen vermochte. Gleichgiltig wird Niemand aus einer Aufführung Bruckner'scher Musik gehen. Zumindest wird er, soferne er nicht eben begeistert, ergriffen ist — leidenschaftlich ablehnen müssen. Das ist schon ein großer Erfolg, denn fortan kann den Meister Niemand unbeachtet lassen, der Musik treibt. Man muß zu Bruckner Stellung nehmen, so oder so. Haben die Stürmer und Dränger von der jungdeutschen Partei durch ihr lärmendes Thun dazu Einiges beigetragen, so soll ihnen ein Theil ihrer Schuld verziehen sein.
     Bruckner als Lehrer ist nicht minder ein Original. Man muß hören, in wie drolliger Weise er beispielsweise eine Dissonanz erörtert. Das dissonirende Element spricht er an, wie eine Person, hält der miserablen Note eine förmliche Strafpredigt, droht ihr mit allen Schrecknissen einer baldigen Auflösung und freudestrahlend führt er diese endlich herbei. Alsbald aber wird er über das Wesen des drei= und vierfachen Kontrapunktes eine leuchtend klare Auseinandersetzung machen, daß den Hörern die Augen auf= und übergehen.
     Der „Professor“ und „Doktor“ stehen ihm nicht zu Gesichte. Er ist und bleibt der Anton Bruckner, und so wird er auf die Nachwelt kommen. Davon aber kann jetzt noch nicht die Rede sein, da er ja erst siebzig Jahre geworden ist und seine Schaffenskraft noch reich und üppig fließt. Bruckner ist alt geworden, ehe er seinen Ruhm im In= und Auslande erlebte, aber er ist jung genug geblieben, um seinen Ruhm noch zu mehren.
     Zu seinem siebzigsten Geburtsrag mag man es bekennen, daß er ein Auserwählter ist, und daß der Oesterreicher Grund habe, ihn mit Liebe und Verehrung zu nennen.          B. B–t." (#),
 
»Die Presse« Nr. 244 auf S. 3 (Abendblatt):
"     [Dr. Anton Bruckner.] Man meldet unter Gestrigem aus Steyr: "In aller Stille feierte der berühmte Componist Anton Bruckner seinen 70. Geburtstag. Zahllose Glückwunschschreiben laufen fortwährend ein. Der erste Gratulant war der Landeshauptmann Herr Leonard Achleuthner. Vorgestern gelangte auch das Ehrenbürger=Diplom der Stadtgemeinde Linz an Bruckner. Die Stadtgemeinde Steyr ließ ein Glückwunschschreiben überreichen. Die Liedertafel "Frohsinn" in Linz beglückwünschte ihr Ehrenmitglied Bruckner auf telegraphischem Wege." (##)
 
und die Linzer Tages-Post Nr. 203 auf S. 4 (datiert "4. September"):
"     (Dr. Anton Bruckner.) Man meldet uns unterm Heutigen aus Steyr: In aller Stille feierte der berühmte Componist seinen 70. Geburtstag. Zahllose Glückwunschschreiben laufen fortwährend ein. Der erste Gratulant war der Landeshauptmann Herr Leonard Achleuthner. Gestern langte auch das herrlich ausgeführte Ehrenbürgerdiplom der Stadtgemeinde Linz an Bruckner, welches heute in einem Schaufenster der Vereinsdruckerei ausgestellt ist. Die Stadtgemeinde Steyr ließ  heute ein Glückwunschschreiben überreichen. Die Liedertafel "Frohsinn" in Linz beglückwünschte ihr Ehrenmitglied Bruckner auf telegraphishem Wege." (###).
 
Brief von Julie und Fred Pröll (Salzburg) an Bruckner:
    Glückwünsche (p).
 
Telegramm »Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag. Johann Strauß« (s).
 
Artikel in The Standard Nr. 21895 (London) auf S. 5 in der 7. Spalte:
"     Dr. Anton Bruckner, the musical composer and organist, celebrated yesterday his seventieth birthday. Owing to the state of his health, he spent the day quietly at the parsonage of Steyr. Our Vienna Correspondent telegraphs that he was, however, able to receive one or two deputations, and at night he was serenaded by a number of Musical Societies. Dr. Bruckner has also received a number of telegrams of congratulation, while numerous newspaper articles have attempted to do justice to his compositions. Dr. Bruckner won the first place in several competitions as an organist, but in 1865 he commenced to write symphonies, of which he has produced eight, and is now engaged upon the ninth. His third symphony is the only one [sic] known in England, having been performed in London in 1891." (s1).
 
Brief von Josef Thiard-Laforest (Preßburg) an Bruckner:
    Verzögerter« Geburtstagsgruß in Gedichtform. Ob der Herr Doktor eine Photographie für einen alten treuen Freund habe? (t).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189409055, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189409055
letzte Änderung: Dez 04, 2023, 14:14