zurück Juli 1929 ID: 192907005

[ca. Juli 1929, nach dem 19.6.1929]
Heft 2 der Bruckner-Blätter 1929
bietet auf S. 17f eine Vorschau auf das »Erste Badische Bruckner-Fest in Karlsruhe« (6. - 10.11.1929) und
berichtet im Kapitel »Aus den Sektionen« über den Schweizerischen Bruckner-Bund (Vorstand: Wilhelm Thormann (Bern), Dr. Ernst Kurth, Elisabeth Mathys (Bern), Dr. Rudolf Witschi (Münsingen), Dr. Gustav Renker (Bern) und Ernst Schweingruber (Bern)) und seine Aktivitäten seit der Gründung 1926 (S. 18 - 20, signiert »R. W.« [Rudolf Witschi?]),
die Ortsgruppe München (S. 20f, signiert »H. K.« [Heinrich Knappe?]),
den Westfälischen Brucknerbund (S. 22),
die Bruckner-Gemeinde Karlsbad (S. 22f, signiert »H.« [Gustav Hüttisch?]),
den Oberösterreichischen Bruckner-Bund (S. 23f),
die Sektion Wien und Niederösterreich (S. 24, signiert »m.«)
und die Sektion Linz (S. 25, signiert »G.« [Paul Günzel?]).
In der Rubrik »Kleine Nachrichten« auf S. 25f wird gemeldet, daß die Gründung der Sektion Leitmeritz unter dem Protektorat von Bischof Dr. Groß und Bürgermeister Oberst Knöchel bevorstehe. In der Sektion »Rheinland« sollen die Städte Köln, Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen, Essen, Elberfeld, Gelsenkirchen, Aachen, Krefeld, Bonn, Koblenz, Trier etc. zusammengefaßt werden. Für die Bruckner-Orgel in St. Florian habe das Unterrichtsministerium 14.000 Schilling bewilligt. Der oberösterreichische Bruckner-Bund habe bisher 40.000 Schilling gesammelt. Über den 4./5.5.1929, die Juni-Sitzung der Sektion Wien (mit Vinz. Ludwigs Bericht aus Finnland), über Aufführungen in Turin und Bukarest. In Troppau sei Gauchormeister Karl Mohr bei der Generalprobe zu einem Bruckner-Konzert verstorben.
Von der Gesamtausgabe wird auf S. 26 gemeldet, daß die 9. Symphonie noch im Sommer erscheinen werde, daß nach Stradals Klavierbearbeitung des Quintetts auch die der d-Moll-Symphonie (»Nullte«) in Arbeit sei und daß noch 1929 die Bücher von Grüninger (»Der metaphysische Kern [...]«) und Grunsky (»Das Formproblem in Anton Bruckners Symphonien«) im Benno-Filser-Verlag herauskomme.
Das Kapitel »Literarische Beiträge« bringt einen Artikel von Josef Lorenz Wenzl (St. Pölten) »Zur Psychologie Anton Bruckners« (S. 27f), auf S. 29 »Bruckneriade [/] Eine Improvisation in Versen von Rudolf Moißl, Wien« und auf S. 30f einen Bericht von Franz Moißl »Bruckner-Festzauber im Brucknerland [/] (Zum 5. Mai 1929.)«.
Frédéric Goetz (Straßburg) bespricht auf S. 31f Stradals Klavierbearbeitung des Quintetts (a).

Bruckner-Meldungen in Heft 10 der »Musik« XXI:

Adolf Aber berichtet von einer »bemerkenswerten stilsicheren Aufführung« der 4. Symphonie durch das Leipziger Sinfonie-Orchester unter Theodor Wünschmann (*).

Franz Gräflinger schreibt aus Linz:
  »Bruckner-Bund und Neuhofer-Gemeinde veranstalteten ein Chor- und Sinfoniekonzert. [...] Paul Günzel leitete bewegungsenergisch Bruckners »Dritte«. Stimmungsvoll eine Bruckner-Sterbetag-Gedenkfeier. Ausführende Linzer Domchor. Erst in der St. Florianer Stiftskirche des Meisters »Requiem« [WAB 39], in der Gruft das f-moll-Libera [WAB 22]; dann ein a cappella-Konzert im Marmorsaal unter Führung Prof. Müllers.« (**).

Willy Krienitz meldet eine Aufführung der 9. Symphonie durch die Münchener Philharmoniker unter Hausegger im letzten Konzert der Saison (***).

»In Münster i. W. ist dem Beispiele Württembergs, Badens usw. folgend der Westfälische Bruckner-Bund gegründet worden. Er bildet eine Landesgruppe der »Internationalen Bruckner-Gesellschaft«.« (°). -


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 192907005, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-192907005
letzte Änderung: Okt 02, 2023, 10:10