Kalendereintragung Bruckners: »Fr. Kathi am 24. März für April 7 fl.« (*).
Brief Bruckners an Sittard:
Über den Erfolg der 7. Symphonie in Wien [21.3.1886] und Graz [14.3.1886]. Der Erfolg habe ihn an Leipzig und München erinnert. Wegen Hanslick, der wie Speidel auch über das »Te deum« [10.1.1886] geschrieben habe, seien fünf Zeitungen (Neue Freie Presse, Wiener Allgemeine Zeitung, Presse, Extrablatt [Wiener Illustriertes Extrablatt] und Sonntagblatt [Sonn- und Montagszeitung gemeint?] gegen ihn. Freundlich gesinnt seien Deutsche Zeitung, Fremdenblatt, Morgenpost, Wiener Zeitung, Tagblatt, Vorstadtzeitung und die Musikzeitschriften (**).
Die Linzer Tages-Post Nr. 68 berichtet auf S. 4 von der Aufführung der 7. Symphonie [21.3.1886] in Wien [die Meldung der Deutschen Zeitung vom 23.3.1886 übernehmend]:
» - Bruckners E-dur=Symphonie hatte bei ihrer gestrigen ersten Aufführung, im siebenten Philharmonischen Concerte in Wien, wie die „Deutsche Ztg.” meldet, einen großartigen Erfolg. Die große Majorität des Publicums nahm das gewaltige Werk mit begeistertem Beifall auf und rief den Componisten nach jedem Satz der Symphonie wiederholt stürmisch hervor. Schon nach dem ersten fünf- bis sechsmal. Allerdings muß der Wahrheit gemäß constatiert werden, daß ein Theil jener Parketbesucher, welche nur um der lieben Mode willen in den Philharmonischen Concerten erscheinen, nach dem erhabenen aber sehr langen Adagio, um seinen hungrigen Magen besorgt, den Saal verließ; ein Vorgang, der sich auch nach dem Scherzo wiederholte. Umsomehr entschädigten die Zurückbleibenden (offenbar die eigentlich Musikalischen im Publicum) den greisen vaterländischen Tondichter und seine ausgezeichneten philharmonischen Interpreten durch nicht endenwollenden Applaus, der am Schlusse der Symphonie fast noch nicht dagewesene Dimensionen annahm. Auch erhielt Bruckner einen prächtigen Lorbeerkranz, auf dessen Schleife zu lesen war: „Dem deutschen Symphoniker, Meister Anton Bruckner, in Treue und Verehrung der Wiener akademische Wagner=Verein”.« (***).
Das Linzer Volksblatt Nr. 68 berichtet auf S. 2 vom Fest des Hl. Josef in der bischöflichen Alumnatskirche, das am 18.3.1886 in einem [Vor]Abendgottesdienst begangen wurde.
" - Kirchenmusik. Am 18. März wurde das Fest des hl. Josef in der bischöflichen Alumnatskirche mit einem abendlichen Gottesdienste gefeiert, [...] Der Doppelmusikchor, welcher aus dem Chore des Maria Empfängnis=Domes und dem Alumnatchor bestand, brachte zu Gehör: [...] Das producierte Pange lingua [WAB 33?] und ein Tantum ergo [prov. WAB 48] trägt Ant. Bruckner's Namen an der Stirne. [...] Den Dirigentenstab führte über die zwei eifrigen und strebsamen Capellen der hochw. Herr Dirigent des Chores des neuen Domes [Burgstaller]. Die Orgel spielte mit Gewandtheit Herr Gruber jun. [... über das Hochamt am 19.3.1886 ... keine Signatur]" (°).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188603245, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188603245letzte Änderung: Mär 16, 2023, 12:12