Hinweis auf das heutige Konzert in der Wiener Allgemeinen Zeitung Nr. 4732 auf S. 7:
"     – Der Wiener akademische Wagner=Verein, Zweigverein des Allgemeinen Richard Wagner=Vereines, veranstaltet seinen vierten Musik=Abend in diesem JAhre am Donnerstag den 28. December, halb 8 Uhr Abends, im kleinen Musikvereinssaale. Hiebei gelangen unter MItwirkung des Herrn Rudolph Oberhauser, königlich preußischen Hofopernsängers, der Frau Louise Ehrenstin, k. k. Hofopernsängerin, ferner des Quartetts Hellmesberger udn des Vereinschores unter Anderm zur Aufführung: 1. Liszt: "Paternoster" aus dem Oriatorium "Christus"; 2. Wagner: Lieder; 3. Schubert: "Lazatus"; 4. Bruckner: Quintett; 5. Wolf Lieder; 6. [im Druck nicht lesbar] aus "Tannhäue [sic]" (*).

IV. (II.) Interner Musik-Abend des Wiener Akademischen Wagner-Vereins im kleinen Musikvereinssaal mit Werken von Liszt (aus »Christus«), Hugo Wolf (Lieder) (**), Franz Schubert (»Lazarus« 2. Teil), Bruckner [umjubelte Aufführung des Quintetts (***)] - mit Josef Hellmesberger [jun.], Ferdinand Hellmesberger, Julius Egghard, Theodor Schwendt und Anton Stecher - und Richard Wagner (aus »Tannhäuser«).
   Es dirigiert Josef Schalk.
   Als Solisten wirken mit: der Vereinschor, Lilly Leschky, Robert Oberhauser und Franz Schaumann (Gesang) und Ferdinand Foll (Klavierbegleitung) (°).
   "... [das Quartett Hellmesberger verschaffte uns] den Genuss einer vorzüglichen Aufführung des Quintettes von Anton Bruckner, welche eine in Concertsälen nur selten zu beobachtende weihevolle Stimmung hervorrief." (°a).
"Altmeister Bruckner wurde lebhaft gerufen und bei seinem Erscheinen mit größter Begeisterung empfangen." (°b).
Anschließend Silvester-Kneipe des Wagner-Vereins. Anwesend: Victor Boller, Franz Schaumann, August Stigelbauer, Hans Parger, Carl Giannoni und Ernst Koran. Schaumanns Sylvester-Kneipzeitung bringt einen Artikel »Der Lindenhofbauer über Bruckner's F-Moll Messe« (°c).

[??] Aufführung der f-Moll-Messe [komplett?] unter Josef Schalk (°°) [in der Hofkapelle? (°°°)].

Telegramm von Siegfried Ochs an Bruckner [Vorgedrucktes in Spitzklammern]:
»<TELEGRAMM No> 657
<an>
professor bruckner hessgasze
7 wien = 
[handschriftliche Notizen links:] [B] 42
[eingelangt ...] <am> 28/12 <189>3 <um> 2 <Uhr> 30 <Min.>
<Text.> w de berlin 89635 18 1 42 = 
tedeum wird elften januar wiederholt
vornehmste zuhoererschaft wahrscheinlich auch
deutsche kaiserin . grusz = siegfried +« (#).

Brief Bruckners an Siegfried Ochs:
     Wenn es Prof. Schrötter gestatte, werde er am 3.1.1894 abends abfahren und am 4.1.1894 in Berlin eintreffen. Wegen seiner Krankheit fahre er mit einer gewissen Angst. Ob Hugo Wolf auch mitkomme, sei ungewiß. Sei die Aufführung des Quintetts am 9.1. oder spätestens am 10.1.1894? Wegen der Generalprobe der 2. Symphonie (Konzert am 14.1.1894) müsse er nach Wien zurück. Ob der Kaiser auf die Konzerte aufmerksam gemacht werden könne? Grüße an den Philharmonischen Chor und an Frau Charlotte Ochs. An Muck habe er auch geschrieben (##).

Brief Bruckners an Hans Richter:
     Neujahrsgrüße. Mit Schrötters Erlaubnis werde er am 3.1.1894 nach Berlin fahren. Am 6.1.1894 die 7. Symphonie unter Muck, am 8.1.1894 das »Te deum«, am 9. oder 10.1.1894 das Quintett. Die 3. Symphonie habe Levi im November [recte: 16.10.1893] aufgeführt. Er reise, weil die Briefe von Muck und Ochs kein Ende nähmen. Löwe spiele ihm [Richter] jederzeit vor [2. Symphonie gemeint?] (###).

Der Alpen-Bote Nr. 104 kündigt auf S. 3 die Aufführung der 2. Symphonie für den 14.1.1894 an:
"                Verschiedenes.
(Bruckners 2. Symphonie) wird, wie wir aus guter Quelle erfahren, in Wien von den Philharmonikern am Sonntag den 14. Jänner l. J. [sic?] aufgeführt." (a).

Das Deutsche Volksblatt Nr. 1792 meldet auf S. 8: " – Der philharmonische Chor in Berlin bringt Anfangs Januar Meister Bruckne's Te deum zu abermaliger Aufführung." (b).