zurück 1.11.1894, Donnerstag ID: 189411015

Mehrere Zeitungen kündigen die Aufführung der f-Moll-Messe am 4.11.1894 (als nachträgliche Geburtstagsfeier) an:
 
Neue Freie Presse siehe (b1).
 
Deutsches Volksblatt Nr. 2095 auf S. 9: "    – Als nachträgliche Feier des 70. Geburtstages von Dr. Anton Bruckner veranstaltet die Gesellschaft der Musikfreunde in ihrem ersten Concerte am 4. November eine Aufführung der großen F-moll-Messe des Gefeierten. Der greise Meister, der die letzte Probe seines Werkes im Singverein besucht hat, wird, wenn es seine ärztlichen Rathgeber gestatten, auch der bevorstehenden Aufführung beiwohnen. [... Mitwirkende: Gericke, S. Chotek, R. Erxleben, L. Kusmitsch, Franz von Reichenberg, Arnold Rosé ...] Für die Aufführung des Werkes, das schon im vorigen Jahre in einem Concerte des Wiener akademischen Gesangvereines [sic] einen großen Erfolg erzielte, gibt sich im musikalischen Wien, wie in den weitesten Kreisen der persönlichen Verehrer des Componisten schon jetzt das lebhafteste Interesse kund." (*),
 
Deutsche Zeitung Nr. 8205 auf S. 7:
"    – Als nachträgliche Feier des 70. Geburtstages von Dr. Anton Bruckner veranstaltet die Gesellschaft der Musikfreunde in ihrem ersten Concert am 4. November eine Aufführung der großen F-moll=Messe des Gefeierten. Der greise Meister wird, wenn es sein Zustand gestattet, auch der bevorstehenden Aufführung beiwohnen. In dieser werden unter der Leitung des Directors Gericke die Singvereinsmitglieder Fräulein S. Chotek und Herr R. Erxleben, die Opernsängerin L. Kusmitsch und der Hofcapell= und Hofopernsänger Herr v. Reichenberg die Gesangs=Soli, Concertmeister A. Rosé das Violin=Solo ausführen." (**),
 
Fremdenblatt Nr. 300 auf S. 9:
„      Theater und Kunst.
[…]
     – Als nachträgliche Feier des 70. Geburtstages von Anton Bruckner veranstaltet die Gesellschaft der Musikfreunde in ihrem ersten Konzerte am 4. November eine Aufführung der großen F-moll=Messe des Meisters. Dr. Bruckner, der die letzte Probe seines Werkes im Singverein besucht hat, wird, wenn es seine ärztlichen Rathgeber gestatten, auch der bevorstehenden Aufführung beiwohnen. In dieser werden unter der Leitung des Konzertdirektors Herrn Gericke die Singvereinsmitglieder Fräulein S. Chotek und Herr R. Erxleben, die Opernsängerin Fräulein R. [sic] Kusmitsch, eine Schülerin der Frau Professor Nicklaß=Kempner und der Hofopernsänger Herr Franz v. Reichenberg die Gesangsoli, Herr Konzertmeister Prof. A. Rosé das Violinsolo ausführen. Für die Aufführung des Werkes, das schon im vorigen Jahre in einem Konzert des Wiener akademischen Gesangvereines [sic] einen großen Erfolg erzielte, gibt sich im musikalischen Wien schon jetzt das lebhafteste Interesse kund. Sitzpresie im heutigen Inserat ersichtlich.“ [das Inserat als Kopie nicht vorhanden] (***),
 
Neues Wiener Tagblatt Nr. 300 auf S. 8:
"    * Als nachträgliche Feier des 70. Geburtstages von Dr. Anton Bruckner veranstaltet die Gesellschaft der Musikfreunde in ihrem ersten Konzerte am 7. [sic] d. M. eine Aufführung der großen F-moll-Messe dieses Meisters. In dieser Aufführung wirken mit: Der Singverein, Herr v. Reichenberg, Frl. Chotek, Herr Erxleben und Frl. Kusmitsch. Sitzpreise im heutigen Inserat ersichtlich." (°)
und auf Seite 29 in dem erwähnten Inserat:
"Grosser Musikvereinssaal. Sonntag den 4. Nov. 1894, Mittags ½1 Uhr: Erstes Gesellschafts-Concert. Dirigent: Concert=Director Herr Wilhelm Gericke. Soli: Fräulein Sophie Chotek; Fräulein Betti Kusmitsch Opernsängerin; Herr R. Erxleben; Herr Franz von Reichenberg, k. u. k. Hof=Kapell= und Hofopernsänger. Der Singverein. Das Gesellschaftsorchester. Programm: Dr. Anton Bruckner: Große Messe in F-moll für Soli, Chor u. Orchester. (1. Aufführung in den Gesellschafts=Concerten.) [... Kartenpreise ...]" (°a),
 
Österreichische Volkszeitung Nr. 301 auf S. 4f:
"Theater- und Kunstnachrichten.
[...]
    – Als nachträgliche Feier des 70. Geburtstages von Dr. Anton Bruckner veranstaltet die Gesellschaft der Musikfreunde in ihrem ersten Konzerte am 4. November eine Aufführung der großen F-moll-Messe [...]" (°°),
.
»Die Presse« Nr. 300 auf S. 11:
"    – Als nachträgliche Feier des 70. Geburtstags von Dr. Anton Bruckner veranstaltet die Gesellschaft der Musikfreunde in ihrem ersten Concerte am 4 November eine Aufführung der großen F-moll-Messe des Gefeierten. Der greise Meister, der die letzte Probe seines Werkes im Singverein besucht hat, wird, wenn es seine ärztlichen Rathgeber gestatten, auch der bevorstehenden Aufführung beiwohnen. [... Mitwirkende: Gericke, S. Chotek, R. Erxleben, L. Kusmitsch, Franz von Reichenberg, Arnold Rosé ...] Für die Aufführung des Werkes, das schon im vorigen Jahre in einem Concerte des Wiener akademischen Gesangvereins [sic] einen großen Erfolg erzielte, gibt sich im musikalischen Wien wie in den weiten Kreisen der persönlichen Verehrer des Componisten schon jetzt das lebhafteste Interesse kund." (°°°),
 
Musikalische Rundschau Nr. 20 auf S. 145:
"           Wiener Opern und Concerte.
[...] Im ersten Gesellschaftsconcerte am 4. November d. J. (Mittags ½ 1 Uhr) gelangt Dr. Anton Bruckner's große Messe in F-moll zur Aufführung." (#),
 
Wiener Tagblatt Nr. 300 auf S. 9:
„            Theater, Kunst und Literatur:
[…]
     * Als nachträgliche Feier des 70. Geburtstages Dr. Anton Bruckner’s veranstaltet die Gesellschaft der Musikfreunde in ihrem ersten Konzerte am 4. November eine Aufführung der großen F-moll=Messe des Komponisten. Der greise Meister, der die letzte Probe seines Werkes im Singverein besucht hat, wird, wenn es seine ärztlichen Rathgeber gestatten, auch der bevorstehenden Aufführung beiwohnen. In dieser werden unter der Leitung des Konzertdirektors Herrn Gericke die Singvereinsmitglieder Frl. S. Chotek und Herr Erxleben, die Opernsängerin Frl. L. Kusmitsch und der Hofkapell= und Hofopernsänger Herr Franz von Reichenberg die Gesangssoli, Herr Konzertmeister Professor A. Rosé das Violinsolo ausführen.“ (##)
 
und Wiener Zeitung Nr. 252 auf S. 5:
"     (Bruckner=Feier.) Als nachträgliche Feier des 70. Geburtstages von Dr. Anton Bruckner veranstaltet die Gesellschaft der Musikfreunde in ihrem ersten Concerte am 4. November eine Aufführung der großen F-moll-Messe des Componisten. Der greise Meister, der die letzte Probe seines Werkes im Singverein besucht hat, wird, wenn es sein Befinden gestattet, auch der bevorstehenden Aufführung beiwohnen. Unter der Leitung des Concertdirectors Herrn Gericke werden die Singvereins-Mitglieder Frl. S. Chotek und Herr Erxleben, die Opernsängerin Frl. L. Kusmitsch und der Hofopernsänger Herr Franz von Reichenberg die Gesangsoli, Herr Concertmeister Professor A. Rosé das Violinsolo ausführen. Die Sitzpreise sind aus dem betreffenden Inserate in der vorliegenden Nummer ersichtlich."
und auf Seite 12 in dem erwähnten Inserat:
"     Grosser Musikvereins-Saal. Sonntag den 4. November 1894, Mittags halb 1 Uhr. Erstes Gesellschafts-Concert. Dirigent: Concertdirector Herr Wilhelm Gericke. Soli: Frl. Sophie Chotek. Frl. Lotti Kusmitsch, Opernsängerin. Herr R. Erxleben. Herr Franz von Reichenberg, k. und k. Hofcapell= und Hofopernsänger. Der Singverein. Das Gesellschaftsorchester. Programm: Dr. Anton Bruckner: Große Messe in F-moll für Soli, Chor und Orchester. (Erste Aufführung in den Gesellschafts=Concerten.) [... Kartenpreise ...]"  (###).

Die Musikalische Rundschau Nr. 20 bringt außerdem auf S. 146 einen Bericht über Bruckners Gesundheitszustand, der tägliche Arbeit an der 9. Symphonie erlaube. Laut Professor Schrötter können Bruckner noch viele Jahre beschieden sein:
"            Personalnachrichten.
     
Ueber Dr. Anton Bruckner's Gesundheitszustand waren in Wien ungünstige Nachrichten verbreitet, welche jedoch unbegründet scheinen. Wenigstens schrieb der "Neuen Freien Presse" ein Freund des Componisten [vgl. 17.10.1894]: "Soeben komme ich von einem Besuch bei Anton Bruckner zurück, den ich – wie alle seine Freunde – noch in Steyr vermuthete, während er seit einiger Zeit nach Wien zurückgekehrt ist. Bruckner lächelte über die ihn betreffenden alarmirenden Nachrichten. Er fühlt sich gegenwärtig bedeutend wohler, als er sich diesen Sommer in Steyr befunden hat. Thatsache ist allerdings, daß er seit einigen Jahren herzleidend ist und in den Füssen sich Wasser bildet, was ihm das Treppensteigen erschwert. Trotzdem wohnte er letzten Sonntag in der Michaelskirche dem Gottesdienst bei und arbeitet täglich an seiner neunten Symphonie. Professor Schrötter, sein Freund und Hausarzt, sagt, daß Bruckner bei guter Pflege noch viele Jahre leben könne." (a).

Die Neue Freie Presse Nr. 10845 berichtet auf S. 7 von der Versammlung am 25.10.1894:
"     [Verein der Harmonium=Musikfreunde in Wien.] Die constituirende Vollversammlung fand am 25. d. M. unter reger Betheiligung im Gebäude des Wiener Conservatoriums statt. [... Vorsitzender Bing: Ziele des Vereins, Mitgliedsbeiträge ...]. In die Vereinsleitung wurden gewählt die Herren: J. N. Vockner, Professor am Conservatorium (Vorstand); A. Glickh (Vorstands=Stellvertreter); Theophil Kotikiewicz [sic] (Cassier); Dr. Karl Schreiber (Schriftführer). Beiräthe: Ludwig Koch,General=Secretär des Conservatoriums; Emil Rotter, Mitglied der k. und k. Hofcapelle und des k. k. Hofopern=Orchesters; Robert Steinbach, Moriz Alter, Dr. Bing. Zu Ehrenmitgliedern wurden per acclamationem ernannt: Dr. Anton Bruckner, Regierungsrath L. A. Zellner, General=Secretär Ludwig Koch, Professor Vockner, Emil Rotter, Dr. Nawratil. Die musikalische Gründungsfeier wird Anfangs November stattfinden und das Nähere in den Tagesblättern bekanntgegeben werden." (b)

und meldet auf Seite 8, daß das Hellmesberger-Quartett in seinen Konzerten auch Bruckners Quintett [am 19.12.1894] spielen wird:
   " - Das Quartett Hellmesberger hat für seine Kammermusik=Abende folgendes Programm zusammengestellt: [... Volkmann, Schumann mit der Pianistin Fannie Davies, Beethoven ...]; Bruckner, Quintett F-dur; [... die Werke weiterer Konzerte ...]" (b1).

Auf Seite 14 macht ein Inserat auf die Aufführung der f-Moll-Messe aufmerksam:
"     GROSSER MUSIKVEREINSSAAL.
          Sonntag den 4. November 1894, Mittags ½1 Uhr:
      Erstes Gesellschafts-Concert.
          
Dirigent: Concert-Director Herr Wilhelm Gericke.
Soli: Frl. Sofie Chotek; Frl. Lotti Kusmitsch, Opernsängerin; Herr R. Erxleben; Herr Franz v. Reichenberg, k. und k. Hofcapell= und Hofopernsänger. Der Singverein. Das Gesellschafts-Orchester.
PROGRAMM: Dr. Anton Bruckner: Grosse Messe in F-moll für Soli, Chor und Orchester (erste Aufführung in den Gesellschafts-Concerten). [... Kartenpreise ...]" (b2).

Schließlich informiert, ebenfalls auf S. 14, ein Inserat über Erstdrucke Brucknerscher Werke:
"                 Soeben erschienen:
                      Anton Bruckner.
           Grosse Messe Nr. 3 in F-moll.

Clavierauszug mit Text, arr. v. Josef Schalk netto fl. 7.20 | Orchester=Partitur netto fl. 21. Orchesterstimmen, netto fl. 21. Chorstimm. fl. 3.60.
Erste Aufführung im 1. Concert der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien am 4. November.
              Zweite Symphonie C-moll.
Clavierauszug zu 4 Händen, arr. v. Josef Schalk fl. 7.20
Orchester=Partitur netto fl. 18.–. Orchesterstimmen netto fl. 18.–.
I. Aufführung in einem der ersten philharmon. Concerte.
    
Früher erschien von demselben Componisten:
               Erste Symphonie C-moll.
Clavierauszug zu 4 Händen, arr  v. Ferd. Löwe fl. 7.20
Orchester=Partitur netto fl. 18.–. Orchesterstimmen netto fl. 18.–.
     Der 150. Psalm für Chor, Soli und Orchester.
Clavierauszug mit Text, arr. v. Cyrill Hynais netto fl. 2.40
Partitur netto fl. 6.–. Orchesterstimmen netto fl. 6.–, Singstimmen fl. 1.20.
Helgoland, Gedicht v. Dr. Aug. Silberstein, f. Männerchor u. Orchester.
Clavierauszug mit Text, arr. v. Cyrill Hynais fl. 3 –
Orchester=Partitur, Orchesterstimmen in Abschr., Chorstimmen fl. 1.44
Verlag von Ludwig Doblinger (B. Herzmansky),
     [... Adresse etc. ...]" (b3).

Das Österreichische Litteraturblatt Nr. 21 meldet auf S. 658, daß in der Zeitschrift »Der Kunstwart« VIII, Heft 1 und 2, ein mit »K. S.« signierter Artikel über Bruckner erschienen ist ["Anfang Oktober 1894", nur Heft 1]:
"                 Kunst und Kunstgeschichte.
[...]
Der Kunstwart. (Hrsg. F. Avenarius.) VIII, 1 u. 2.     Erdmann, Kennen u. Können. – [... E. Die, Farinelli, Reich, Bie...] Carstanjen, Münchener Theater. – K. S., A. Bruckner. – Söhle, Neue musik. Litt.. – [...]." (c).

Das Linzer Volksblatt Nr. 251 berichtet auf S. 4f vom Konzert am 28.10.1894 [WAB 82]:
"     Eferding, 29. October. (Liedertafel=Concert.) Sonntag den 28. d. M. fand im Saale des Herrn Obermair "zum Hofwirt" ein Liedertafel=Concert statt, welches sehr gut besucht war. Die Vorträge der Liedertafel, sowie die des mitwirkenden Streich=Septettes fanden reichlichen Beifall. [... Lob für Kneißl als Violindirigent ...] Nachstehend des Programm: 1. "Sängerbund", Männerchor von Anton Bruckner. 2. [...] 5. "Germania" [sic], Männerchor mit Clavierbegleitung von Anton Bruckner. 6. [...]" (d).

Das Neue Wiener Tagblatt Nr. 300 (siehe auch (°)) berichtet auf S. 4 von dem Festakt am 31.10.1894:
"    * (Hofrath Zimmermann.) Der glänzenden Feier, welche die Grillparzer=Gesellschaft aus Anlaß des 70. Geburtstages des Hofrathes Professor Dr. Robert Zimmermann veranstaltete, folgte gestern Abends die Festfeier der Philosophischen Gesellschaft an der Wiener Universität. Nach einer Begrüßungsansprache des Obmannstellvertreters Professor Dr. Hillebrand verlas Professor Höfler die prachtvoll ausgestattete, mit mehr als 900 Unterschriften versehene Adresse, in der es u. A. heißt: [...] Von den Unterschriften der Adresse seien einige hier angeführt: Arneth, [... Graf Latour u. a. ...], Ludwig Speidel, Hofrath Friedrich Uhl, Bruckner, Sektionsrath Erich Wolf , [...]" (e).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189411015, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189411015
letzte Änderung: Dez 27, 2023, 11:11