zurück Juli 1895 ID: 189507005

Kalendereintragung (Schrift Josef Schalks (*a)): Originalpartituren »im gesiegelten Paquet« - 1. Symphonie (alte und neue Bearbeitung) vollständig, d-moll-Symphonie (»Nullte«) nur 1. Satz, 3. Symphonie (alt) Finale und Adagio (einige Bogen fehlen), Quintett, 8. Symphonie (Scherzo alt und neu), 5. Symphonie vollständig, 6. Symphonie Scherzo und Finale (*).

Umzugsvorbereitungen: Meißner hilft beim Sortieren der Noten und muß einiges verbrennen. Bruckner anulliert die »Nullte« (**).

In der Österreichischen Musik- und Theaterzeitung Nr. 19/20 erscheint auf S. 10 eine Kurzkritik von B. Lvovský zur Aufführung des "Germanenzugs" am 18.6.1895:
   "Wiener Concerte.
   [...]
   Die satzungsmässige Liedertafel des Wiener Männergesangvereines unter Leitung seines Chormeisters Eduard Kremser fand am 18. Juni d. J. im Dreherparke statt und erfreute sich eines äusserst zahlreichen Zuspruches, denn das traditionelle Regenwetter, ohne welches man sich eine sommerliche Männergesang-Vereinsproduction und ein Stuwer'sches Feuerwerk in Wien nicht recht denken kann, war diesmal ausgeblieben. Würdiger konnte die „Liedertafel” nicht eröffnet werden, als mit Anton Bruckner's „Germanenzug”; die wuchtige Kraft der ersten zwei sowie der letzten Strophe kommt allerdings im Concertsaale zur grösseren Geltung, als im freien Raume. Bedauerlich war es, dass die so wichtige und zu den Textworten in engem Contacte stehende Harmoniebegleitung oft unrein klang und dadurch der Genuss der bedeutenden Composition dem Hörer stark verkümmert wurde. [... über die weiteren Programmnummern ...]   B. Lvovský."  (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189507005, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189507005
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11